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Literaturwettbewerb Rote Feder wird zum Hörbuchpreis

Auch für 2006 schreibt Abebooks, der Internet-Marktplatz für neue, gebrauchte, antiquarische und vergriffene Bücher, wieder den Literaturwettbewerb Rote Feder aus.

Im Jahr 2005 war die Rote Feder noch ein offener Schreibwettbewerb und die auf der Leipziger Buchmesse ausgezeichneten drei Beiträge waren inhaltlich und qualitativ nicht unbedingt überzeugend. Zumindest wäre noch eine erhebliche Lektorierung erforderlich gewesen, so die Geschichten dann überhaupt noch interessant wären.

In diesem Jahr steigt nun das neue Hörbuchportal claudio.de in den Wettbewerb mit ein. Neben einer inhaltlichen Einschränkung, wird diesmal eine weitere technische Hürde eingebaut.

Thematisch ist der Wettbewerb jetzt nicht mehr frei, sondern es gilt, einen Klassiker neu zu interpretieren und nicht als Text, sondern als Audio-Datei im MP3-Format einzureichen.

Darüber, was ein Klassiker ist und wie die Bearbeitung aussehen könnte, sind die Aussagen der Veranstalter recht vage. Wir nehmen alles. Schicken Sie uns mal was, und dann schauen wir mal. So könnte man wohl die Angaben auf der Website zusammenfassen.

Die “hochkarätig besetzte Jury aus prominenten Autoren, Sprechern, Hörbuchproduzenten und Feuilleton-Redakteuren wird schließlich aus den beliebtesten Beiträgen die Gewinner des 1. bis 3. Preises auswählen”. Es ist zu hoffen, dass diese nicht wieder aus 28(!) Mitgliedern besteht, wie im letzten Jahr.

Und auch die Aussagen zum Gewinn sind reichlich nebulös: Man darf als Gewinner seinen Beitrag auf der Leipziger Buchmesse 2006 präsentieren, und der Beitrag wird “in einem Tonstudio professionell produziert”. Was aber, wenn da ein Comedian seine komische und improvisierte Version von “Goethes Werther” für den Wettbewerb einspricht? Lässt sich das professionell wiederholen?

Fazit: Ein reichlich nebulöser Wettbewerbsaufruf, der den Eindruck macht, als wüssten die Veranstalter selbst nicht so recht, was sie da eigentlich wollen und erwartet. Klare Vorgaben zeugen in der Regel von der Professionalität des Veranstalters und wirken sich positiv auf die Einreichungen und den Wettbewerb aus. Abebooks scheint hier aus den Fehlern des letztjährigen Wettbewerbs nicht viel gelernt zu haben.

Es sei denn, der Wettbewerb dient lediglich den Marketingaktivitäten der beiden Veranstalter…

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