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Gartenglück genießen: »Pinnegars Garten« von Reginald Arkell

Das Cover des Buches "Pinnegars Garten" von Reginald Arkell

Man hat ein hübsches Buch vor sich. Ein äußerst hübsches Buch. Eines, das man allein deswegen kauft. Lesebändchen und bedruckter Leineneinband, darauf abgebildet ein englisches Herrenhaus mit entsprechendem Garten: hohe Buchsbäume, üppige Lavendelzweige, grüner Rasen. Willkommen in »Pinnegars Garten« von Reginald Arkell.

Das Gartenmotiv findet sich im Titel wieder: »Pinnegars Garten«. Der Titel des Originals von 1950 lautet: »Old Herbaceous. A novel of the garden«.

2022 brachte der Unionsverlag (unlängst von C. H. Beck übernommen) eine Geschenkausgabe des Romans von Reginald Arkell heraus. Die Erstauflage erschien 2010. Elsemarie Maletzke hat das Werk aus dem Englischen übersetzt, mit einem Nachwort von Penelope Hobhouse.

Reginald Arkell, der von 1881 bis 1959 lebte, schrieb neben Romanen und Lyrik auch erfolgreich Musicals und Theaterstücke.

Erzählt wird die Lebensgeschichte des Gärtners Herbert Pinnegar, im Alter Old Herbaceous genannt. Das einstige Findelkind arbeitet sich zum Obergärtner eines britischen Herrenhauses empor. Er brennt und lebt für »seinen« Garten. Der Roman spielt während der Lebenszeit des Autors – wenn auch kein großes Thema, so haben sowohl Autor Reginald Arkell als auch Protagonist Pinnegar die beiden Weltkriege erlebt.

Ein auktorialer Erzähler blickt zurück auf das Leben des Gärtners.

»Pinnegars Garten« scheint aus der Zeit gefallen und doch zeitlos. Und voller Lebensweisheit. Mit der wunderbaren Botschaft, dass, wenn man etwas mit Leidenschaft tut, es mit Erfolg belohnt wird.

Pinnegars Garten von oben

Nicht nur das Äußere, sondern auch der Inhalt des Romans ist liebevoll gestaltet: Die Art, wie Reginald Arkell den besonderen, leidenschaftlichen Gärtner sowie die anderen Figuren beschreibt. Aber auch, wie er über Natur und Pflanzen schreibt:

»Im spitzgotischen Laub des Spindelstrauchs würden korallenrote Beeren glänzen und die großen Blätter des Trompetenbaums ihre bizarren Schatten auf den nassen Rasen werfen. Dann noch ein letzter Tanz der Schmetterlinge und die Reste des Sommerflieders.«

Es verwundert nicht, dass Arkell auch Lyrikbände zum Thema Garten verfasst hat. Durch die Geschichte zieht sich zudem ein feiner britischer Humor, der schmunzeln lässt.

Obwohl einige Jahrzehnte alt, liest sich »Pinnegars Garten« flüssig und erinnert an »Mädchen auf dem Felsen« von Jane Gardam.

»Pinnegars Garten« ist ein Feel-Good-Roman aus einem anderen Jahrhundert. Trotz melancholischer Züge mit einem Happy-End für den Gärtner. Ein Buch, das entschleunigt, würde man heute wohl dazu sagen. Man sollte die 224 Seiten bedächtig lesen, damit man möglichst viel von ihnen hat und Gartenglück genießen kann.

Juliane Hartmann

Reginald Arkell: Pinnegars Garten: Mit einem Nachwort von Penelope Hobhouse. Roman. Gebundene Ausgabe. 2022. Unionsverlag. ISBN/EAN: 9783293005907. 20,00 €  » Bestellen bei amazon.de Anzeige oder im Buchhandel

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