Vom 23. bis 27. April 2008 findet in der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz die LITERA statt. Als internationale Buchmesse von Rang war sie angekündigt, als dritte große Buchmesse im deutschsprachigen Raum neben Frankfurt und Leipzig. Neben internationalen Verlagen sollten dort hochdotierte Literaturpreise vergeben werden.
Tatsächlich scheint es jedoch nachwievor fraglich zu sein, ob die Messe überhaupt stattfinden kann, denn die Veranstalter leiden unter akuter Geldnot. Wie die Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN) berichten, hat der Direktor des Design-Centers in Linz angekündigt, die Tore geschlossen zu lassen, wenn der Veranstalter demnächst nicht das Geld für die Hallennutzung überweist.
Laut Veranstalter belaufen sich die Kosten der Messse auf 522.000 Euro, worin bereits Eigenleistungen im Wert von 254.000 Euro enthalten sein sollen. Bislang gibt es jedoch nur Fördergelder in Höhe von 10.000 Euro. Allein der Eröffnungsgast, der Dramatiker Peter Turrini, soll 3.000 Euro Gage bekommen. Land und Tourismusförderung haben die gestellten Förderanträge zurückgewiesen, wie die OÖN weiter berichtet, da der Buchmesse jegliches Konzept und die Wirtschaftplanung fehle.
Überhaupt scheinen die regionalen Streitereien im Vorfeld der neuen Buchmesse groß zu sein. Im Zentrum der Kritik steht dabei LITERA-Initiator und Veranstalter Berthold Greif. Die OÖN zitieren den Vorsitzenden des Österreichischen Verlegerverbands, Arno Kleibel, mit den Worten: »Als Standesvertretung haben wir immer vor Berthold Greif gewarnt und sein Vorhaben als unseriös bewertet«. Die Verleger fürchten einen »peinlichen, schädlichen Auftritt«, da Greif den Mund zu voll genommen und von der Organisation einer solchen Veranstaltung keine Ahnung habe. »Ahnungsloser geht es nicht«, so Kleibel. Greif wiederum betont, dass er sehr wohl mit der Materie vertraut sei, da er zehn Jahre Bibliothekar der Dombibliothek war. »Lauter Neider«, sagt Greif.
Die groß angekündigte internationale Kulturmesse droht zum Proviztheater zu verkommen. Das wiederum ist schade, denn das Medium Buch hat es schon schwer genug. Immerhin haben neben Peter Turrini auch die Autoren Michael Köhlmeier, Peter Stamm, Robert Schneider und Christoph Ransmayr ihr Kommen zugesagt.
25.000 Besucher erwartet der Veranstalter, bei 6.000 käme man auf eine schwarze Null. Bleibt zu hoffen, dass die Messe und ihr Rahmenprogramm attraktiv genug sind, um diese Ziele zu erreichen, damit am Ende nicht die Buchautoren die Leidtragenden sind. Denn Greif hat bereits angekündigt, diese notfalls zu bitten, auf ihre Gagen zu verzichten. Dann träfe es aber finanziell genau die, die die Grundlage jeder Buchmesse darstellen.
Als Provinztheater geriert sich eher die unseriöse und negative Berichterstattung über die Linzer Buchmesse LITERA, nicht aber die VeranstalterInnen selbst.
Nicht nur, dass hier versucht wird, Einzelpersonen, die persönliches Engagement und Ideen einbringen, zu diffamieren, ohne Grundlage wird hier auch das spannende Programm des LITERAturfestivals, das begleitend zur Buchmesse LITERA stattfinden wird, schlecht geredet. Ein kurzer Blick auf das Programm unter http://www.litera-linz.at zeigt bereits, dass internationale Verlage und AutorInnen aus aller Herren Länder vertreten sind und eine spannende Veranstaltung bieten werden.
Wohlwollen und Unterstützung wären daher eher angebracht, als nörglerisches Miesmacherei.
Vielleicht sollte Hanna den Text noch mal richtig lesen, bevor sie wild um sich schlägt.
Ich glaube, dass Hanna auch nicht den Bericht hier meint, sondern die Berichte in gewissen anderen Medien.
Dann hab ich nix gesagt. Habe das “hier” wohl falsch verstanden?