Barbara Fellgiebel war auch 2013 wieder auf der Frankfurter Buchmesse unterwegs und traf dort alle und jeden. Nach ihren ersten Beobachtungen von den beiden Tage vor der Messe und dem Deutschen Buchpreis folgt der zweite Teil ihrer Buchmesseimpressionen.
Lesen Sie alles über Großverleger, Söhne im Buchgeschäft und warum wegen des Literaturnobelpreises keine Zeit mehr für Boris Becker war.
Dienstag, 8. Oktober 2013 – abends
Erste Openbooks Veranstaltung, blaues Sofa im Chagallsaal des Frankfurter Schauspiels.
Die Mainhattankulisse hinter den riesigen Glaswänden ist gigantisch und atemberaubend. Innen auf dem blauen Sofa sitzen zunächst Leon de Winter und Wolfgang Herles.
Ersterer hat den Mord an Theo van Gogh in seinem jüngsten Buch verarbeitet, und Wolfgang Herles interviewt ihn auf gewohnt korrekte, nicht mitrückende Art.
Terézia Mora, frisch gekürte Deutsche Buchpreisträgerin und 25.000 Euro reicher, sagt eine Menge tiefschürfender Dinge, ist gewohnt rigide und nähert sich hoffentlich im Lauf der Zeit einer größeren Gelassenheit. Zu wünschen ist es ihr. Leisten könnte sie es sich allemal.
Clemens Meyer – hat sich nach dem gestrigen Debakel und völlig unangemessenem Davonlaufen wieder eingekriegt. Sein Ego ist endlos – meint ein respektloser Kollege punktgenau über ihn. Er ist so einer, von denen Terézia Mora sagt, dass sie sich immer wieder wundert, wie viele Menschen reflektionslos durchs Leben gehen und selbiges trotzdem irgendwie meistern.
Sein mühsam unterdrücktes Sächsisch (warum eigentlich, die meisten Sachsen sind stolz auf ihren Dialekt) bricht hervor, je vehementer er entdeckt, nicht nur einen „Weltenroman“, sondern einen (schreiben Sie das auf, schreit er uns mit erhobenem Zeigefinger an) „Erdenroman“ geschrieben zu haben und sich in selbstverliebten Monologen ergeht, was erstaunlicherweise einen großen Teil des Publikums amüsiert. „Die Figuren im Roman müssen ja leben. Und wenn sie leben, müssen sie auch Tatort sehen!“.
Zuletzt Michael Krüger, den Wolfgang Herles zu seinem neuen Lyrikband Umstellung der Zeit interviewt.
Wie schade! Dieser erfolg- und kenntnisreiche Verleger, der so engagiert und faszinierend über andere Autoren sprechen kann, tut sich schwer, über das eigene Schreiben zu sprechen und die, wenn nicht Angst, so doch unbehagliche Unruhe vor der unmittelbaren Zukunft schönzureden.
Und dann ist Schluss. Kein grandioses Get-together mit den Autoren wie vor zwei Jahren. Kommentarloses Jeder-geht-seiner-Wege. Schade eigentlich.
Mittwoch, 9. Oktober 2013 – 1. Messetag
Zögerlich beginnt diese 65. Buchmesse, angenehm leer ist es zwischen 9.00 und 11.00.
Wissen Sie, welches der meistverkaufte Roman aller Zeiten ist? Das raten Sie nie, und vielleicht ist es auch nur eine Ente von Denis Scheck: Angeblich Charles Dickens‘ A tale oft wo cities, der von London und Paris handelt. Hm. Für sein diesjähriges Buchmesseprogramm hat sich der Tausendsassa des Literaturzirkus Bestseller vorgenommen und warnt: Ein Bestseller ist kein Gütesiegel, eher das Gegenteil. Vergleichen Sie die 10 meistverkauften Bücher mit den 10 meistverkauften deutschen Speisen – Da landen Sie ja auch nicht beim Sternekoch! Recht hat er. Und dann erntet er Lachsalven en masse, durch die monotone Lesung von 50 shades of grey. Herrlich.
Terézia Moras Ungeheuer war nicht sein Favorit, er hält den Roman für larmoyant, weinerlich, den Leser quälend. Er hätte Reinhard Jirgl den Preis gegeben. Auffällig, wie manche Männer mit „Männerschreibe“ mehr anfangen können.
Sina Trinkwalder bei Dieter Moor. Unter dem Titel Wunder muss man selber machen hat die Berufsöffentlichkeitsarbeiterin, wie Moor sie bezeichnet, ein aufschlussreiches Buch geschrieben. Sie, die ihr BWL-Studium nach vier Semestern erfolgreich abgebrochen und nach der 3. Rolex ihre erfolgreiche Unternehmensberatung an den Nagel gehängt hat, hat in Augsburg ein Konfektions-Unternehmen aufgebaut und 100 arbeitslose 50+ Frauen angestellt, die laut Arbeitsamt „keine Anschlussverwendung besaßen“, also eigentlich gar nicht existieren, weil sie in keiner Statistik erscheinen.
Uwe Ochsenknechts Autobiografie heißt Was bisher geschah und gab ihm die Gelegenheit, mit den vielen Gerüchten und Halbwahrheiten abzurechnen, die über ihn im Umlauf sind. „Inzwischen bin ich mir selbst ganz sympathisch“.
Jo Lendle hat mit Was wir Liebe nennen seinen 4. Roman veröffentlicht, kurz bevor er zum Jahreswechsel Hanserchef und Nachfolger des legendären Michael Krüger wird. Ein schweres Amt, auf das sich der jungenhafte Autor und Verleger freut.
Jakob Augstein, der vor drei Jahren als Martin Walsers Sohn geoutete Sprecher der Rudolf-Augstein-Erbengemeinschaft, stellt sein Buch Sabotage vor. Seine an Taubstummendolmetscher erinnernden Handbewegungen sind der Überzeugungskraft seiner Worte nicht gerade förderlich. Der ihn interviewende Wolfgang Herles lässt sich zu ähnlich übertriebener Gestik hinreißen.
„Sind Sie für
die Einführung der Vermögenssteuer?“
„Ja!“ und schüttelt vehement den Kopf?!
Ich kann mir die – zugegeben sehr persönliche – Frage nicht verkneifen, warum er sich als Martin Walsers Sohn geoutet habe:
„Das beantworte ich Ihnen nicht. Ich kenne Sie ja nicht!“ Auch ‘ne Antwort.
Brigitte Kronauer stellt ihr neuestes Buch Gewäsch und Gewimmel vor.
Reinharde Jirgl wird von seinem Lektor auf der neuen openstage Bühne (draußen, offen, mit Dach) interviewt. Wie schade, dass die spätsommerliche Wärme grauer, feuchter Unfreundlichkeit gewichen ist. Und wie schade, dass Jirgl, der so viel Humor besitzt, sein freies Sprechen abliest und sich um undurchdringliche Ernsthaftigkeit bemüht. Sein schwer zugänglicher Roman braucht humorige Kommentare .
Wladimir Kaminer, „unser Lieblingsrusse“, wohnt jetzt in Glucklitz in Brandenburg und hat mit Diesseits von Eden seit fünf Jahren das erste Buch veröffentlicht. Darin geht es viel um Spontanvegetation, was böse Zungen auch Unkraut nennen. Eigentlich wollte er sich längst als Russendisko-DJ pensionieren, aber es geht nicht: In sein 5-Seelen-Dorf kommen 160 Diskosbesucher, und als Deutschland kürzlich Gastland auf einer Buchmesse in Brasilien war, hat man IHN (als typisch Deutschen?) mit seiner Russendisko hingeschickt. Sein Diskurs über die ihn umgebende moderne windellose Pädagogik, die glückliche, freie Menschen zeitigt – freikackende Kinder, die bis ins hohe Rentenalter pubertieren, entschädigt für allzu viele knochentrockene Veranstaltungen, denen eine Prise Humor ach so wohl getan hätte.
Beglückt stürze ich mich in diverse Happy-hour-Ausklänge: hole mir bei den Brasilianern eine Caipirinha, bei den Färöern köstliche Lachshäppchen und verzichte bei den Schweden auf vegetarische Köttbullar (=Fleischbällchen).
Donnerstag, 10. Oktober 2013 – 2. Messetag. Nobelpreisverkündung und Boris Becker
Marion Poschmann auf dem blauen Sofa. Puppenhaft, aufgeregt kokettierend bringt die von vielen als Wunschkandidatin für den deutschen Buchpreis getippte Autorin etwas Leichtes, Verspieltes in den sonst überwiegend gar zu ernsten Literaturbetrieb. Sie spricht viel übers Leuchten, leuchtet selbst und beginnt ihren Roman die Sonnenposition mit dem Satz:
Die Sonne bröckelt.
Benedict Herles, Wolfgangs Sohn, kritisiert in seinem Buch Die kaputte Elite die business schools und Unternehmensberater un
serer Zeit. Nur er hat den Durchblick, seine Kommilitonen leben völlig unreflektiert, nur er kann die Volkswirtschaft vor dem totalen Zusammenbruch retten. Nach 10 Minuten ist die Schmerzgrenze erreicht.
Weiter zu Iris Radisch, Literaturchefin der ZEIT, die am 3sat Stand mit Tina Mendelsohn über ihre Camus-Biografie spricht. Welch Glücksgriff. Endlich ein ALFA-Effekt (=dieses Buch will/muss ich lesen). Die Autorin hat es interessant kommentiert, ist von ihrer jahrelangen Arbeit mit diesem algerischen Totalaufsteiger, vom vorsintflutlichen Leben ohne Wasser und Strom bei seiner analphabetischen, kaum sprechenden Mutter bis zum Nobelpreisträger bereichert und vermag auf wundervolle Weise ihr Publikum in den Bann zu ziehen. Wie angenehm, ein wirkliches Gespräch zwischen zwei Menschen und kein Vorsichhindozieren.
Es gibt noch Hoffnung!
Zurück zum blauen Sofa: Dort sprechen die brasilianische Autorin Andréa del Fuego und Susanne Biedenkopf miteinander – dank der hervorragenden Simultandolmetscherin völlig unbehindert.
Hans Pleschinski Königsallee – ebenfalls ein Buch, das man unbedingt lesen will: Es handelt von dem Wiedersehen zwischen Thomas Mann, ein Jahr vor seinem Tod, und Klaus Heuser, das von ihm so geliebte Vorbild für »Felix Krull« und »Joseph und seine Brüder«.
Pleschinski ist ein uneitler kluger Autor, der Sätze von sich gibt wie:
Ehrgeiz ist ein schlechter Trieb beim Schreiben, es muss schon Drang sein.
Freude an Bildung hat er durch den Roman erfahren.
Ulrich Tukur, dieses mit allen Sinnen lebende Multitalent, stellt zunächst mit Barbara Phillip seinen jüngsten Tatort vor (TV-Tipp 14.12.2013, ARD, 20.15) und danach sein jüngstes Buch Die Spieluhr. Er findet, die Sprache muss schwingen, klingen, schön sein. Er wollte ein Buch schreiben, das in Würde altert. Fantasie ist die eigene biologische Festplatte. Die muss man trainieren und nicht mit vorgefestigten Bildern zuschütten.
In seinen Lesungen trägt er immer selbst Musik vor – wie schön, wenn Autoren die Vorzüge des Kulturmixes nutzen.
Alice Munro Ist Nobelpreisträgerin!
Vor zwei Wochen, auf der schwedischen Buchmesse in Göteborg, empfahl der amerikanische Autor Richard Ford (Kanada), Alice Munro den Nobelpreis zu verleihen („she is a much better writer than I am!“). Gestern dachte ich noch am Dörlemannstand beim Betrachten von zwei Alice-Munro-Bänden: Was würde es mich freuen, wenn die Grand old lady der Kurzgeschichte diesen Preis bekäme! Und schon hat sie ihn.
Sowohl bei Dörlemann als auch bei Fischer herrscht Hochstimmung. „Seit 10 Jahren warten wir insgeheim darauf!“ verrät mir eine Fischermitarbeiterin, und ja – man hat sofort eine ganze Wand mit ihren bei Fischer erschienenen Bücher dekoriert.
Vor lauter Nobelpreiseuphorie haben wir doch den um den Titel „dümmster Deutscher“ prozessierenden Boris Becker verpasst. Jammerschade!
Abends beim Fischerfest lerne ich den Germanistikprofessor Dr. Göttert kennen. Abschied von Mutter Sprache hat er jüngst veröffentlicht und stellt das Buch am Samstag bei 3sat vor.
Freitag, 11. Oktober 2013 – 3. Messetag
Beginnt mit Harald Martenstein am ZEIT-Stand. Er unterhält mit vier Glossen, die er zwar gekonnt vorträgt, doch leider macht er es sich immer einfacher. Entsprechend die Publikumsreaktion: verhaltener Applaus, verhaltene Lacher. Anders war das vor ein paar Jahren, als er noch Fleiß und Elan hatte, seine Messeimpressionen des Vortages zum Besten zu geben. Ich würde es ja machen, aber mich fragt ja niemand … 🙂
Ehe Hanna Schygulla auf der ARD-Bühne auftritt, sitzt dort Eugen Drewermann, Seelsorger vom Dienst, bei Radio Bremen, umringt von erschreckend schlecht vorbereiteten Moderatoren.
Anders bei Hanna Schygulla. Die bis zum Anschlag präparierte Cécile Schortmann versucht leider vergeblich, den distanzierten Antistar aus der Reserve zu locken.
Barbara Vincken, elegante Modeexpertin, hat angezogen geschrieben. Leider ist sie schriftlich besser als mündlich. Jeden Satz mit ich würde und nervösem Lachen zu beginnen nervt. René Aguigah, extra gut angezogener Lichtblick, moderiert hilfreich und souverän.
Eigentlich sollte man jedem Autor, jeder Autorin mehrfach zuhören, um sich ein einigermaßen gerechtes Bild der Person zu verschaffen. Aber schon aus Zeitmangel ist das leider nur selten möglich. Und ist der erste Eindruck negativ, ist es ähnlich wie bei einem Restaurantbesuch, da geht man auch kein 2. Ma(h)l hin.
Aber interessant ist es schon, wie unterschiedlich ein Mensch wirkt, je nachdem, von wem er interviewt wird. So zum Beispiel Helene Hegemann: Dieser Shootingstar mit dem unaussprechlichen Erstlingstitel Axolotl Roadkill ist nun aktuell mit Jage zwei Tiger unterwegs. Es gehe ihr um Aufrechterhaltung von Tradition und Anarchie, meint sie, und:
„Kann denn nicht mal jemand erwähnen, dass ich deutsche Meisterin im Hiphoptanz war und Eisenbahn in Bochum im Musical Starlightexpress werden wollte? Statt dessen muss ich mich nun mit Berliner Linkis auseinandersetzen.“
Im Gespräch mit Lucia (geduzt) auf dem blauen Sofa wirkt sie kindlich albern, unsicher und lässt ihre brillante Intelligenz nur manchmal durchblicken.
Am ZEIT-Stand, gesiezt von Ijoma Mangold, ist sie um Lichtjahre reifer und gönnt sich keine Kleinmädchenkicherattacken, sondern zeigt, dass wir noch viel Überragendes von ihr zu erwarten haben.
Sie als Enkeltochter und Hanna Schygulla als ausflippende Großmutter im zum Theaterstück umgeschriebenen Nur Mut von Silvia Bovenschen! DAS wäre doch die Altersrolle, auf die Hanna immer noch wartet? Und für die anderen drei alternden Ladies stehen die Großen ihrer Zunft Schlange: Hannelore Elsner, Hannelore Hoger, u. v. a.
Hellmuth Karasek, mutiert äußerlich immer stärker zum Loriotmännchen, auch wenn er babyblaue Chucks ohne Schnürsenkel trägt. Gefällt sich im Witzemachen und nannte sein jüngstes Buch Frauen sind auch nur Männer .
Der im Januar 80jährige meint, sein seit 20 Jahren unverändertes Aussehen den Genen seiner Mutter zu verdanken, gegen die er ansündigen konnte wie er nur wollte – alles zwecklos.
Uwe Timm hat Goethes Wahlverwandtschaften als Vorbld für seinen neuen Roman Vogelweide genommen, in dem es um den Unterschied zwischen Begehren und Liebe geht.
Trend: neue Lebensentwürfe. Timms krampfhaftes Bestreben, tolerant zu sein, nur zu beschreiben, nicht zu verurteilen, lässt den vielleicht wirklich guten Roman eher verblassen.
Wie anders dagegen Holm Friebe, der die Stein-Strategie geschrieben hat. Unaufgeregt, sympathisch, locker. Ihm und seinem ebenso lockeren Moderator Thomas Ranft hört man gern länger zu.
Peter Härtling, auch er wird demnächst 80, hat in Tage mit Echo zwei Erzählungen herausgebracht, die sich mit dem absehbaren Ende befassen. Außerdem einen Mailwechsel Hallo Opa – Liebe Mirjam zwischen ihm und seiner Enkeltochter.
Wir bleiben bei den alten Männern. Auch Martin Walser hat seit der letzten Buchmesse zwei neue Bücher herausgebracht: den letztes Jahr angekündigten Bergsteigerroman und Die Inszenierung, eine herrliche Dreiecksgeschichte mit Goethe als Vorbild. Nein, ich spreche ihn NICHT auf seinen „neuen“ Sohn Jakob Augstein an. Er kennt mich ja auch nicht …
Swetlana Alexijewitsch heißt die Trägerin vom diesjährigen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Eine gute Wahl. Auf dem blauen Sofa wirkt sie genau so, wie sie von sich selbst in ihrer Dankesrede am Sonntag in der Paulskirche sagen wird: »Ich bin ein Mensch des Ohres. Ich gehe zu denen, die keine Stimme haben, und höre ihnen zu. In meinen Büchern erzählt der kleine Mensch, das Sandkorn der Geschichte.«
Samstag, 12. Oktober 2013 – 4.Messetag
Eine gewisse Ermüdung nach superintensiven Tagen macht sich breit, das gebe ich gern zu. Sie wird nicht eben geringer in Anbetracht der Horden von Menschen, die heute aufs Messegelände strömen. Darunter erfrischende Lichtblicke in Form fantasievoller Mangakostüme.
Wie versprochen bin ich um 10 Uhr am 3satStand und höre mir den eloquenten Vortrag Karl-Heinz Götterts an: die gar nicht trockene Materie geschickt aufgemischt mit witzigen Anekdoten und rheinischem Humor. Daran sollten sich andere ein Beispiel nehmen.
Der ungewöhnlich gut vorbereitete Ernst Grandits kam irgendwie gar nicht richtig zum Zuge…
Friedrich Ani, sympathischer Hanser-Autor, der 14 -19 (so genau weiß er das nicht) Tabor-Süden-Romane geschrieben hat, ist aktuell mit M, einem garantiert spannenden „Pageturner“ (Professor Göttert sagt, man darf Anglizismen verwenden!).
Uschi Obermaier – die 67jährige Langhans-Jagger-Richards-… u. v. a. Muse ist sympathisch, gereift, natürlich. Macht neugierig auf ihr Buch Expect nothing.
Finsterworld. So heißt der nächste Woche in die deutschen Kinos kommende Film des kontroversiellen Schweizer Autors Christian Kracht und seiner filmenden Ehefrau Frauke Finsterwalder. Ein garantiert polarisierender Film über deutsche Klischees und Nichtklischees, über Nichtumarmungen und Aneinandervorbeileben.
Jetzt brummt mir der Schädel. Ich sehne mich nach der relativen Einsamkeit des großzügigen Messezentrums. Erspare Ihnen und mir den Bericht über die hessische Filmpreisverleihung, bei der Hannelore Hoger für ihr Lebenswerk geehrt wurde, ebenso die LiBeratur-Preisverleihung an die brasilianische Autorin Patricia Melo. Was denn: kein Roger Willemsen? Nein, den erspare ich Ihnen LEIDER auch – krankheitsbedingt reiste er unverrichteter Dinge wieder ab.
Ich schließe mit Michael Krügers Empfehlung an Verleger:
Lesen Sie, lesen Sie täglich!
In diesem Sinne. Auf Wiederlesen!
Barbara Fellgiebel
Barbara Fellgiebel ist passionierte Buchmessen- und Literaturfestivalberichterstatterin und lebt in Schweden. Aktuelle Informationen über den von ihr gegründeten »südwestlichsten deutschsprachigen Literatursalon« in Portugal finden Sie unter www.alfacultura.com. Erreichbar ist Barbara Fellgiebel unter alfacult(at)gmail(dot)com
Bücher auf deren Lektüre ich mich freue:
- Monika Maron: Zwischenspiel
- Peter Härtling: Hallo Opa – liebe Mirjam
- Michael Krüger: Umstellung der Zeit
- Hanna Schygulla: Wach auf und träume
- Hans Pleschinski: Königsallee
- Alice Munro: egal was Sie von ihr lesen, aber lesen Sie sie!
- Jo Lendle: Was wir Liebe nennen
- Helene Hegemann: Jage zwei Tiger
- Marion Poschmann: Sonnenposition
- Iris Radisch: Camus. Das Ideal der Einfachheit
- Friedrich Ani: M
- Tanja Langer: Munch
- Martin Walser: die Inszenierung
Hallo, das liest sich sehr interessant und ich bin noch auf andere Bücher, die ich selbst noch nicht auf dem schirm hatte, aufmerksam geworden.
Ist „mitrückend“ ein Neologismus der Autorin oder gibt es das Wort?
Egal, jedenfalls vielen Dank und bezeichnend, dass es diemal (noch) keine Kommentare gibt.
Warum äußern sich die meisten Menschen am liebsten negativ??
Liebe Frau Fellgiebel,
ich bewundere Ihr Durchhaltevermögen. Ich bin meistens schon nach einem Besuchstag abends am Ende.
Im Übrigen mag ich Ihre klaren Ansagen, die mir zeigen, wie genau Sie beobachtet haben.
Liebe Frau Fellgiebel,
nachdem ich Ihre 2012er Messeimpressionen gelesen hatte, dachte ich, nächstes Jahr fährst du nicht selber zur Buchmesse, sondern schickst wieder die Frau Fellgiebel hin. Denn soviel erfährst du nicht, wenn du selber hin gehst. Und ich hatte Recht. Vielen Dank für die ausgezeichnete Berichterstattung og venlig hilsen til Sverige
Wolfgang Hellfrisch
Sehr amüsanter Bericht, witzig und scharfzüngig. Hilft bei der Entscheidung, welches Buch ich lesen will.