Sie ging mit schnellen Schritten,als wüßte sie,wohin. Satz von Stücklschweiger Melitta, Kleinsölk Die Geschichte zum Satz: Nach einer Stunde ermüdete sie und beschloss, sich hinzusetzen. Nicht weit war eine Brücke. Auf jeder Seite der Brücke standen Bänke. Sogar Licht gab es dort. Motten schwirrten herum und ein Sichelmond hielt sich zur Hälfte hinter Wolken verborgen. Sie setzte sich auf eine Bank rechts vom Fluss. Hätte nun jemand gefragt, wie der Fluss heißt, sie hätte es nicht gewusst. Sie zündete sich einen Joint an. Ihn würde sie heute nicht mehr erreichen. Er hatte sie ein für alle Male verlassen. Er hatte genossen und war dann auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Was hatte er zu ihr gesagt? Sie sei eine was? Was für eine Person? - Sie hörte noch jedes Wort, sie spürte noch seinen Atem, sie konnte genau sagen, wie es begonnen hatte und hasste jede Sekunde des Endes, aber es war wie es war. Noch einmal inhalierte sie. Ein leichter Schwindel verwirrte sie, aber angenehm und nicht ängstigend. Sie würde nun gerne tanzen. Sie hätte nun gern Menschen um sich, Menschen, deren Namen sie nicht kannte, sie hätte nun gern flackerndes Licht und was Wummern von Bässen, das man bis in den Unterleib spürt, aber das alles war hier nicht zu haben. So stand sie auf, sah auf den Fluss hinab, der sich eilte, ins Meer zu kommen, pfiff ein Lied, das ihr sehr bekannt vorkam, und spuckte aus. Komm nie wieder, hörst du! sagte sie. Meide diesen Ort. Mache einen Bogen um dieses Land. Bleib, wo du bist. Ich will dich nie wieder sehen. Dann entledigte sie sich ihrer Kleider, sprang in den Fluss und machte sich auf den Weg zum Meer. Endlich wusste sie, wohin sie gehört. |