Einen Tag mit Sibylle Berg zu verbringen kann so schön sein. Für einige mag es aber auch ein Horror sein. Speziell die Kommentare unter ihrer Kolumne bei SPIEGEL online zeigen, dass die Autorin für viele eine Hass-Figur ist. Mit heimlichen Vergnügen scheint Frau Berg diesen Hass mit ihren Texten zu provozieren. Ihre Romane haben diese Menschen wahrscheinlich gar nicht gelesen, geschweige denn ihre Theaterstücke gesehen.
Wildtrud Baier und Sigrun Köhler haben Sibylle Berg einige Zeit begleitet. Ihre Doku »Wer hat Angst vor Sibylle Berg?«, die im letzten Jahr in einigen Programmkinos zu sehen war, läuft am 31. Mai 2017 um 23:25 Uhr im SWR Fernsehen. Nachtrag: Und ist für begrenzte Zeit in der SWR-Mediathek abrufbar.
Entstanden ist der Film bereits 2015. Wir erleben Sibylle Berg unter anderem beim Besichtigen des Lautner-Hauses in Los Angeles, in der eigenen Wohnung im Tessin, bei Theaterproben in Berlin und bei einer Lesung im Stuttgarter Literaturhaus. Liebevoll werden die beiden Filmfrauen von Sibylle Berg am Rande einer Verlagsparty als »Doku-Schlampen« gewürdigt.
Zu Wort kommen Helene Hegemann und Katja Riemann sowie Bergs Lektor beim Hanser Verlag und ihre Lektorin bei Kiepenheuer & Witsch.
Wissen wir nach dieser Doku mehr über Sibylle Berg? Wissen wir mehr darüber, wie man eine berühmte Schriftstellerin wird oder ist? Vielleicht – aber auch nicht.
Wer hat Angst vor Sibylle Berg? Mittwoch, 31. Mai 2017, 23:25 Uhr im SWR Fernsehen. Dokumentarfilm von Wildtrud Baier und Sigrun Köhler, 84 Minuten.
Und bis 06.06.2017 in der SWR-Mediathek
Eine Berg-Ergänzung in eigener Sache:
Im übrigen gibt der Film Gelegenheit, darauf hinzuweisen, dass es ein fast ähnlich mäanderndes Gespräch mit Frau Berg bereits 2012 gab, dessen 8 Teile auch heute noch bei YouTube zu finden sind.