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Sein Mütchen kühlen

Unsere Redaktionsassistentin wollte wissen, was denn ein Mütchen sei. Das Wort sei ihr in letzter Zeit schon zweimal aufgefallen, unter anderem im Roman Nachtfalter. Ein Fall für Kostas Charitos des griechischen Krimi-Autors Petros Markaris.

In der Redaktion wusste es niemand. Mütchen? Nie gehört. Ein kleiner Mut?

In der Tat – Wikipedia weiß alles – hat das Wort den gleichen Ursprung wie der Begriff Mut:

Das Wort [Mut] stammt aus dem Altgermanischen muod und bedeutete eigentlich erregt sein, nach etwas trachten. Auch im Sinne eines seelischen Erregungszustand wie Zorn wurde es verwendet. Erhalten hat sich diese Bedeutung etwa in der Redewendung an jemandem sein Mütchen kühlen. (aus der Wikipedia)

Nur kannte diese Redewendung hier ebenfalls niemand. Tja, man entdeckt also immer wieder Neues – auch neue Worte. Sein Mütchen an jemandem kühlen bedeutet also, an jemandem seine Wut auslassen oder sich an jemandem rächen.

Auch schon in der Bibel ist zu lesen: Der Feind gedachte: Ich will nachjagen und ergreifen und den Raub
austeilen und meinen Mut an ihnen kühlen. Ich will mein Schwert
ausziehen, und meine Hand soll sie verderben.
(2. Mose 15,9)

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5 Kommentare

  1. Beim Übersetzen des Buches vom Petros Markaris mit dem Titel “Der Grossaktionaer” von Deutschem ins Türkische wollte ich auch wissen, was dieser Ausdruck “Das Mütchen kühlen” bedeutet,und bin zufaillig durch Googel auf diese Webseite gelangt. Solch ein Zufall! Denn auch hier handelt es sich um einen weiteren Fall für Kostas Charitos.

    Neylan Eryar (Frau), Istanbul, den 11.01.2011

  2. Das ist ein ganz normaler Ausdruck, den man ruhig kennen darf :p. Muot bedeutete nicht nur Ärger, sondern allgemein Gemütszustand. Ich finde es sehr anschaulich, dass man diesen kühlt. Man vergleiche auch: “sei guten Mutes”, “einmütig”… Einmütige sind nicht notwendigerweise mutig, sondern eines Sinnes!

  3. Liebe Leute, vielen Dank für diese Bestätigung (ich kannte und verstand diese Formulierung bereits in Kindertagen. Auch wenn es schade ist, dass so viele Leute sie nicht kennen oder interpretieren können, finde ich es schön, dass Ihr Euch die Mühe gemacht habt, nachzuforschen. Weiter so! Liebe Grüße, Heike

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