StartseiteNotizenNobelpreis-Juror wirbt für Jelinek

Nobelpreis-Juror wirbt für Jelinek

Ein Jahr nach der Preisverleihung des höchsten Literaturpreises an Elfriede Jelinek tritt einer der Juroren zurück. Als Grund gibt der 82-jährige Knut Ahnlund die letztjährige Verleihung des Preises an die österreichische Autorin an. “Erniedrigung, Demütigung, Schändung, Sadismus und Masochismus sind Hauptthemen ihrer Welt. Sie schließen andere Aspekte des Menschen aus, weshalb ihr Werk so armselig und dürftig ausfällt”, so Ahnlund.
Etwas Besseres hätte Jelinek wohl nicht passieren können. Zum einen wird so nochmals daran erinnert, dass die Österreicherin den Preis im letzten Jahr erhalten hat – sowas wird ja schnell vergessen -, zum anderen macht eine solche Beschreibung ihres Werkes vielleicht dem ein oder anderen Lust, die Werke Jelineks zu lesen.
Der Ständigen Sekretär der Schwedischen Akademie Horace Engdahl meint zwar, Ahnlunds Rücktritt sei eine “Pseudo-Neuheit”, weil dieser seit 1996 ohnehin mit Ausnahme von zwei bis drei Teilnahmen an Festlichkeiten nicht in der Akademie aktiv gewesen sei, doch ist es als durchaus erfreulich anzusehen, dass er mit seinem Rücktritt nochmals Jelinek und ihr Werk ins Gespräch bringt.

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