Die Galerie der Tassenbesitzerinnen und Tassenbesitzer (Seite 1 von 6) Hier lesen Sie die Texte der Autorinnen und Autoren, die uns ein Gedicht oder eine Kurzgeschichte über das Literatur-Café geschrieben haben und ihre Tasse am Messestand in Leipzig stolz in Empfang genommen haben. Wie sagen Dankeschön! Frühlingserwachen von Edith Schuhbauer Bienen schwärmen Stare lärmen auf Leipziger Fluren Litera-Touren. Sonnenstrahl kitzelt Dichterlein kritzelt im Literatur-Café Zurück zum Messeblog Knittelreim von Henriette Jorjan Knittelreim
Es knittelt der Reim im Kittel nicht rein. Es sollte nicht sein zerknittert im Kittel knittert der Reim! Tasche zu klein, passt in den knittrigen Kittel nicht rein, jedoch ruck-zuck digital per Druck wirkt wie gebügelt eben und glatt, was die Tasse befügelt, weil sie jetzt hat rund um den tassigen Bauch Poesie. So ist es der Brauch. Es tut auch nicht weh trotz www bei L i t e r a t u r im C a f é.de
Hinweis: Was es mit diesem merkwürdigen Bild auf sich hat, das lesen Sie hier. Zurück zum Messeblog Herr Kümmerlings Weg ins Literatur-Café von Martin Stauder In einer lauen Sommernacht fuhr Karl Kümmerling sturzbetrunken in das Schaufenster einer Buchhandlung. Natürlich war er dort Stammkunde. Führerschein weg. Karls größtes Problem: Wie kommt er künftig in seine Buchhandlung? Seine zweieinhalb Zentner durch die Stadt schleifen - ein Unding. Er schaffte sich lieber einen gebrauchten PC an und stöberte dauernd in einer Online-Buchhandlung. Aber es währte nicht lange, und Langeweile machte sich breit. Da er seit seiner Jugend Gedichte verfasste, kam die Idee auf, Gleichgesinnte zu suchen. Über Suchmaschine gelangte Herr Kümmerling oft genug auf Abwege. Gedichte schreiben und klick. Eine Internetseite wedelte um die Nase. Er las, wie man ein Gedicht nicht schreiben sollte, und Scheuklappen richteten sich auf. Verärgert schleppte er sein Gewicht in die Küche und ließ heißes Wasser auf pulverisierten Kaffee tröpfeln. Als er mit gefüllter Tasse zurückkehrte, biss diese oberschlaue Gedichtseite wieder ins Gesicht. Herr Kümmerling schlurfte im Koffein und suchte zielgerichtet nach Literatur.
Der erste Eintrag angeklickt und das Literatur-Café öffnete sich. Ein Autoren-Forum! Endlich hatte er gefunden, was er wollte. Aber sein Begeisterungssturm stockte im nächsten Moment. Nur weil er ein paar Gedichte geschrieben hatte, hielt er sich nicht für einen großen Autor. Trübe Schwaden lasteten auf seinem Gewicht, der Stuhl knarrte. Telefongeläute riss ihn hoch. Die Haftpflichtversicherung. Einen Unfallbericht musste er abliefern, konnte sich aber an nichts erinnern. Narren, grummelte Kümmerling und plötzlich blitzte ein Nick im Gehirn. Jetzt oder nie. Er loggte sich mit Turlupin ein, ein Hochgefühl schwappte einen halben Zentner weg, und die Tastatur lachte: Endlich habe ich gefunden,/was mir behagt./Meine Seele wird gesunden,/weil sie sich labt.
Des Nachts träumte Karl vom Kritikerhagel, der sich durchs Gehirn wurmte und seinen Kopfinhalt kahlfraß. Aufgeschreckt stürzte er aus dem Bett, sein PC ruhte noch. Zurück zum Messeblog |