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Hörbuch kaputt?

Wer schon einmal die Erfahrung gemacht hat, dass eine Hörbuch-CD, die auf dem heimischen CD-Player läuft, sich im Autoradio plötzlich nicht mehr wiedergeben lässt oder wer schon einmal versucht hat, mit der audible-eigenen Software ein MP3-Hörspiel auf CD zu brennen, der kennt den Ärger: Kopiersperren und digitales Rechtemanagement (DRM) verleiten dem ehrlichen Käufer den Spaß an CDs oder heruntergeladenen Musikdateien. Nicht umsonst wird DRM von Kritikern als „Digitale Rechte-Minimierung“ übersetzt.

Man kann also nur hoffen, dass Verlage und digitale Hörbuchanbieter nicht den gleichen Fehler wie die Musikindustrie machen und die eigenen Versäumnisse nun von ehrlichen Kunden ausgebadet werden müssen. Denn Raubkopierer wird man weder durch Kopiersperren noch durch DRM abschrecken, die jeder computerbegeisterte Schüler in Sekunden knacken kann.

Dave Goldberg, beim Internet-Portal Yahoo für Musikdienste zuständig, sieht daher DRM als größtes Hindernis für den Erfolg dieser Portale an.

Nach einer Umfrage des Börsenblattes betrachten glücklicherweise die meisten Hörbuchverlage nachwievor das digitale Wasserzeichen als besten Schutz vor Raubkopieen (PDF-Datei/200 kByte).

„Wir brauchen keinen besseren Schutz. Das elektronische Wasserzeichen reicht, um illegale Downloads zu verfolgen. Wir sind deshalb gegen höhere Hürden“, meint beispielsweise Heike Völker-Sieber vom Hörverlag.

Mit diesem digitalen Wasserzeichen kann die Herkunft einer Datei nachgewiesen werden, sodass man sich die Weitergabe an Dritte sehr genau überlegen wird. Die MP3-Datei läuft aber selbst auf den günstigsten MP3-Playern und kann problemlos mit jedem Brennprogramm auf eine CD gebracht werden.

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