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Digitales Hörbuch? Erster!

Ein unglaubliches Rennen ums digital herunterladbare Hörbuch hat vor der Buchmesse begonnen. Jeder will noch vor dem anderen online sein.

Audible.de (Bertelsmann- und Holtzbrinck-Konzern) ist bereits seit einigen Monaten auf dem deutschen Markt vertreten. Die Zahl der wirklich guten Produktionen hält sich nach wie vor in Grenzen und das proprietäre Audioformat mit digitaler Rechtekontrolle macht den Umgang mit den Audio-Dateien nicht leicht. Obwohl Marktführer in den USA, wird es Audible in Deutschland weiterhin schwer haben. Aktuell hängt man sich hier an den Podcast-Trend, um die Community zu begeistern.

Claudio (Hörverlag und Focus Magazin Verlag) startet zur Buchmesse 2005, und der Partner Hörverlag lässt auf ein breiteres Angebot als bei Audible hoffen. Dennoch möchte man auch für andere Verlage offen sein. Die geballte Macht des Burda-Medienimperiums wird dafür sorgen, dass der Name Claudio laut ins Volk gerufen wird. Claudio bietet die Dateien im verbreiteten MP3-Format an, was eine hohe Kompatibilität mit vorhandenen Musikwiedergabegeräten garantieren dürfte. Ein digitales Wasserzeichen wird die Herkunft verraten, und illegale Kopien sollen so zurück zum Ursprung verfolgt werden können. Für diese Schutztechnik ist Sony verantwortlich.

soforthoeren.de ist wie Audible ebenfalls bereits online und ein höchst funktionales Download-Portal. Auch hier arbeitet man mit markierten MP3-Dateien. Die Technik stammt vom Fraunhofer-Institut. soforthoeren.de hat jedoch eher günstige und alternative Produktionen kleinerer Hörbuchverlage im Angebot. Aber auch hier lassen sich Perlen finden. Und es ist kein Portal, hinter dem ein großer Konzern steckt.

diadopo will eigentlich seit August schon online sein (zwei Tage haben sie noch). Auch diadopo versteht sich eher als Portal für kleinere Hörbuchverlage. Hier will man ebenfalls auf MP3-Dateien mit digitalem Wasserzeichen der Fraunhofer-Technik setzen. Die Ankündigungsseite mit Times-Schrift und Kilometerzähler wirkt noch nicht sehr Vertrauen erweckend. Leider fühlte man sich wohl von der Claudio-Ankündigung überrannt und schob einen Tag später schnell die eigene Pressemeldung nach. Ein Problem wird der nicht sehr eingängige Name sein.

Der Buchgroßhändler libri bietet ab dem 1. September 2005 ebenfalls den Download von MP3-Dateien mit Wasserzeichentechnik von Fraunhofer an. Allerdings nicht direkt, sondern – dem Großhandelsgedanken folgend – für Online- und Offline-Partnershops. Libri übernimmt quasi die Logistik im Hintergrund. Da der Buchhandel auch spezielle Download-Stationen in den Läden platzieren kann, rühmt sich libri, bei diesem digitalen Medium den stationären Buchhandel nicht außen vor zu lassen – theoretisch.

Wer wird das Rennen machen? Welchen Shop wird es in fünf Jahren noch geben? Bitte geben Sie jetzt Ihre Wette ab.

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