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Mit Events gegen die Eventkultur

Im Jokers-Weblog ist man wenig erfreut über einen Artikel in der Welt. Darin behauptet die Krimiautorin Anne Chaplet (“Sauberer Abgang”) mittels einer rhetorischen Frage, dass es bei den Versandbuchhandlungen keine bücherliebenden und beratungsfesten Buchhändler gebe. Und Bücher sind nur gut, wenn sie teuer sind. Und für Bucherfolge sei das Feuilleton zuständig. Oder doch nicht?

In der Tat ist der Artikel von Frau Chaplet ein ziemlich dubioser Text ohne klare Meinung, der den Eindruck erweckt, hier musste jemand gewaltig Zeilen schinden. Das fängt schon bei der Einleitung an: »Wie man es als Autor schafft, unglaublich viele Bücher zu verkaufen und dadurch reich und berühmt zu werden«. Auch das verrät der Artikel natürlich nicht.

“Schließlich ist Bücherlesen noch immer eine kulturelle Leistung, also nichts für Dumme”, weiß Frau Chaplet, und bei Jokers verlangt man daraufhin konsequenterweise Intelligenztests im Eingangsbereich der Buchhandlungen, um die Doofen vom Kulturgut Buch fernzuhalten.

Und so endet der Artikel damit, dass sich Frau Chaplet zwar ebenfalls negativ über die Eventkultur äußert, um dann recht plump für Ihren Event zu werben. Frau Chaplet verkauft demnächst Ihr Buch nämlich auf dem Wochenmarkt. Die unheimlich originelle Begründung: Bücher sind schließlich auch Lebensmittel.

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