also sprach zarathustra:
der mann ist so schrecklich, wie sein weib ihn sein lässt.

sie saßen in seinem zimmer. er hatte ihre haarspange in seinem fettigen (von ihr deshalb aber keineswegs gering geschätztem) haar. sie saß vorm computer und schrieb irgendwelchen mist zusammen, eben alles, was ihr krudes gehirn so hergab (»irre explodieren nicht, wenn das sonnenlicht sie trifft, ganz egal wie irre sie sind!«). er schätzte ihre schreibkunst nicht sehr, und das wiederum schätzte sie an ihm nicht sehr. er sprang herum, schrie nach seiner schwester und wo die john lennon noten wären und überhaupt ganz schlimm. sie hatten gerade versucht, etwas gemeinsames (intellektuelles theaterstück?) zu verfassen, was kläglich im sande verlief. sie konnten keinen gemeinsamen nenner finden, wahrscheinlich spann sie zu unkontrolliert in der (rhön)-gegend herum. wie sollten sie gemeinsam kinder erziehen, wenn nicht mal sowas simples klappte. und kindererziehung ist ja, wie wir wissen, mehr so komplex. aber soweit waren sie noch lange nicht. sie hatte sich erdreistet, ihm ihre liebe zu gestehen. er war daraufhin verunsichert ob seiner gefühle, kam aber schließlich zu dem schluss, dass sie der liebe nicht wert war. es machte sie ziemlich fertig, because of the feedback und so. sie entschlossen sich, freunde zu werden - halt was sag ich, beste freunde wollten sie werden. aber werde mal zum freund desjenigen, der dir in deinen fantasien immer mit seinem orgasmusgesicht vorschwebt. das ist voll krud, i say. sie gaben sich also mühe, jedoch hielten sie es nie länger als ein paar tage aus, ohne übereinander herzufallen. alles eine hormonangelegenheit, dachte sie und wurde darin von seinem verhalten bestärkt, denn einfach mal so küssen war einfach nicht drin. sowas tun ja beste freunde nicht (sie lecken und blasen nur). sie wusste einfach nicht, wohin mit ihren gefühlen, wollte ihn sich schon ein paarmal (unerfolgreich) abgewöhnen, denn wofür lohnte es sich zu kämpfen? er hatte ihr nie einen sieg in aussicht gestellt und es war, als rannte sie im kreis einem ja doch unerreichbarem stöckchen hinterher. aber was soll es, sie waren nun mal freunde und wollten es auch bleiben. und das ist ja schließlich auch was wert, oder nicht?!

p.s.: hat liebe irgendwas mit dem orgasmus zu tun? potenziert sie sich dadurch noch? dann bewahre gott, dass sie jemals einen bekommt!

© 1997 by Lucia la Grange. Unerlaubte Vervielfältigung oder Weitergabe - gleich welcher Art - verboten.

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