Reisetagebuch Neuseeland - Katharina Pallas berichtet von einer Reise am anderen Ende der Welt
 
Die Route
heute

Neuseeland:
Coromandel Peninsula/Thames

5. Tag: Freitag29Januar 1999

Grüne Hügel und Meer

Mercury BayAuf meine Reiseberichte per Mail trafen heute die ersten Antworten ein. Im Bus von Auckland nach Thames hatte ich nur geschwitzt und dann las ich abends, dass im winterlichen Deutschland das Schnee-Chaos herrschte. Das ist schwer zu glauben, wenn man morgens auf der Terrasse gefrühstückt hat und auch abends noch barfuß am PC sitzt.
     Ich war froh, dem hektischen Auckland entronnen zu sein, das Zentrum bestand für mich nur aus Hochhäusern, Hektik und hupenden Autos. Die Fahrt nach Thames führte durch die klassische sanfte Hügellandschaft, wie man sie aus den Reiseprospekten kennt. Nur, dass alles vollkommen braun war, seit Monaten leidet Neuseeland unter einer lang anhaltenden Dürre – von grünen Hügeln keine Spur. Dafür herrliches Wetter, der Tourist freut sich. Thames liegt auf der Coromandel Halbinsel zwischen dem perlmuttfarbenen Ozean und bewaldeten Hügeln in allen vorstellbaren Grüntönen, ansonsten war dort eher der Hund begraben.
     Zum ersten Mal sah ich Baumfarne und war völlig fasziniert: Von weitem wirken sie wie Palmen, nur dass die Wedel eben Farnblätter sind. Im Backpacker gab es angeblich einen Hausgeist, zum Glück suchte er sich nicht diese Nacht zum Spuken aus.

Friendly and efficient: die Backpacker-Kultur
In Europa kennt man hauptsächlich die Jugendherbergen der YHA, in Neuseeland haben mittlerweile die privat geführten Backpacker Hostels die Überhand gewonnen. Das Spektrum reicht von luxuriös bis leicht siffig, von Villen bis zu Cottages. Fast alle haben eines gemeinsam, was mich zu Beginn auch so überraschte: Alle Gäste werden unglaublich freundlich behandelt, sodass man sich sofort zuhause fühlt.
     Manchmal kam mir tatsächlich vor wie der Herr Kaiser von der Hamburg-Mannheimer, so häufig wie ich überall mit Namen angesprochen wurde. Catherine hier, Catherine dort, ganz gleich wo man sich nach was erkundigt. Das Schöne ist, dass es nie aufgesetzt oder oberflächlich wirkt, man fühlt sich häufig wirklich wie die lang verschollene Bekannte.
 
 
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