Reisetagebuch Neuseeland - Katharina Pallas berichtet von einer Reise am anderen Ende der Welt
 
Die Route
heute

Hawaii:
Kauai

3. Tag: Dienstag26Januar 1999

Auf den Spuren von Steven Spielberg

GrünzeugEtwa eine halbe Flugstunde von Oahu entfernt ist Kauai definitiv einen Abstecher wert. Ihren Beinamen »the garden island« trägt die Insel nicht umsonst , es gibt kaum etwas, was dort nicht wächst. Auch wieder die ganze Dschungelvegetation und dazu Bananen- und Kaffeesträucher, Mango- und Papayabäume, Zuckerrohr, Ananas und natürlich die allgegenwärtigen Kokospalmen. In den Vorgärten stehen die Palmen wie in Deutschland die Fichten, es packte mich der blanke Neid.
     Die Landschaft bietet sich förmlich als Filmkulisse an: Spielberg drehte dort u. a. die Indiana Jones-Filme und Jurassic Park, auch »Sechs Tage, sieben Nächte« und Outbreak wurden auf Kauai gefilmt. Wahlweise musste die Insel herhalten als Indien oder Kongo, Karibik oder Südamerika – Hauptsache tropisch.
Waimea Canyon     Im Dschungel war es wie bei Pflanzen- Kölle; alle Pflanzen, die in Deutschland Büros und Banken schmücken, wachsen dort wie Unkraut über- und untereinander: gigantische Gummibäume, übergroße Fächer- und Yuccapalmen, riesige Philodendren und noch mehr Zimmerpflanzen, deren Namen ich nicht einmal kenne. Wild wuchernde Pracht im Dämmerlicht, riesige Dimensionen und ungezähmtes Wachstum.
     Kontrastprogramm am Waimea Canyon, angeblich quasi der kleine Bruder des Grand Canyon. Vom Lookout ging es fast 1.500m senkrecht in die Tiefe, ein scharfer Einschnitt in schroffe rote Felsen. Tief unten Regenwald und ein silbernes Rinnsal - unvorstellbar, dass dieser schmale Fluss im Laufe der Jahrmillionen den Canyon geschaffen hat. Der Nieselregen sorgte für einen Regenbogen nach dem anderen, das Licht wechselte ständig. Überquellend vor Eindrücken freute ich mich fast auf den abendlichen Flug nach Auckland – ein wenig Zeit, das Gesehene zu verarbeiten.

Kein Plan?
Während der langen Flugzeit wollte ich eigentlich meine Reiseführer studieren, das wurde aber doch nichts. Sowohl in Honolulu als auch in Auckland stand ich so erst einmal ziemlich planlos am Flughafen. Gerade, wenn man alleine reist, ist die spontane Reiseplanung in Neuseeland jedoch überhaupt kein Problem. Zusätzlich ist das auch der große Reiz bei Rucksackreisen - man weiß selten, wo man in den nächsten drei Tagen sein wird und genießt einfach den Augenblick.
     Von anderen Backpackern bekam ich viele wertvolle Tipps, dazu las ich regelmäßig im Reiseführer und steckte so die grobe Route ab. Dadurch dass Neuseeland (verglichen z. B. mit Australien) nicht extrem groß ist und nur wenige Verkehrsverbindungen hat, gibt es teilweise auch nicht viel Entscheidungsspielraum. Essenziell für alle "independent travellers" ist übrigens der "Lonely Planet - New Zealand" - ein äußerst unterhaltsam geschriebener Führer, in dem alle, aber auch wirklich alle wichtigen Informationen stehen.
 
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