Die Softmoderne '97 in Berlin
Eindrücke von einem Veranstaltungsmarathon zum Thema Netzliteratur

Die von Stephan Porombka und Hilmar Schmundt organisierte dritte Softmoderne ist bzw. war die Veranstaltung zum Thema Internet und Netzliteratur in Deutschland. Sie fand statt vom 5. bis zum 7. September 1997 im Berliner Podewil. Zahlreiche Vorträge, Diskussionen, Workshops und Präsentationen zeigten die Bandbreite dieses Genres auf.
Wir versuchen, all denen, die nicht dabei sein konnten, einen Eindruck zu vermitteln.

Ein besonderer Dank geht an Johannes Näumann (jn) und Sabrina Ortmann (so) für ihre freundliche Unterstützung und ihre Beiträge. Dank auch an die ISS GmbH, die uns den Besuch ermöglichte und natürlich an die Organisatoren Stephan Porombka und Hilmar Schmundt, dass wir auf der Softmoderne zu Gast sein durften.

Fr, 05.09.97
19:30 Uhr
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Begrüßung im Podewil, einem Kulturzentrum unweit des Alexanderplatzes durch Hilmar Schmundt.
     Früher befand sich in diesem ehemaligen Palais ein Kulturzentrum der FDJ, das »Haus der Jungen Talente«, heute bemüht es sich unter freier Trägerschaft um Avantegarde-Veranstaltungen. Im Erdgeschoss wurde für die Softmoderne ein Internet-Café eingerichtet, dessen Einrichtung ein Stück Computergeschichte dokumentiert. Als Leihgabe des Berliner Computer- und Videospielemuseums können hier die Fossile der Computerentwicklung, nämlich Text-Adventure-Spiele, bewundert und bedient werden (allerdings nur solche die auch tatsächlich schon auf einen Tisch passen).
     Der Commodore C-16 weckt sicher manche Erinnerung an die eigenenen ersten Gehversuche am (TV-) Bildschirm.
     Als erste Referentin, gewissermaßen im Vorprogramm, stellte Daniela A. Plewe, den Muser's Service vor (muser, engl. Tagträumer), ein Programm, dass unter ihrer Federführung am ZKM Karlsruhe entstand: Die Maschine als Medium zum kreativen Brainstorming. Nach Eingabe eines Start- und eines Endbegriffes erstellt das Programm eine Assoziationskette zwischen diesen Begriffen.
     Ihr neues Projekt, noch im Anfangsstadium, heißt »Ultima Ratio« und führt hinter die Kulissen logischer Strukturen, die nicht nur aufgezeigt sondern auch visualisiert und vertont werden sollen. Eine kurze Demonstration am Beispiel von Shakespeares Hamlet sollte verdeutlichen in welcher Weise eventuel die Maschine in der Lage sein könnte, hinter den Formalismen der klassischen Literatur logische Zusammenhänge aufzuzeigen, von Medea bis Casablanca: wie reagieren die Protagonismen in einer Dreiecksbeziehung? Zwischen welchen Handlungsalternativen muss entschieden werden? Besonders spannend muss es natürlich dort werden, wo alle Logik über Bord geworfen wurde. (jn)
Fr, 05.09.97
20:10 Uhr
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Stephan Porombka hält die Begrüßungsrede der Softmoderne, und es ist eine Freude ihm zuzuhören. Hier redet einer, der Ahnung von Internet-Literatur hat, der es aber auch versteht, das Thema amüsant und mit etlichen Seitenhieben zu umreißen. Ich hoffe nur, dass diese Rede demnächst auf dem Server der Softmoderne zu finden sein wird. Stephan hat's versprochen. (wt)
Fr, 05.09.97
20:45 Uhr
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In zwei quadratischen Ledersesseln sitzen Wolfgang Coy (Lehrstuhl für Informatik und Gesellschaft an der Humboldt Universität/Berlin) und Joseph Weizenbaum (Emeritierter Professor für Informatik am Massachusetts Institute of Technologie in Cambridge/USA) und unterhalten sich über Weizenbaum, Informatik, Computer und die Gesellschaft im allgemeinen. Weizenbaum (geb. 1923 in Berlin), der maßgeblich an den Entwicklungen im Computerbereich beteiligt war (Coy: »Hier sitzt ein Teil der Computergeschichte selbst.«), steht dem Einsatz der Technologie sehr kritisch gegenüber, wenngleich er die Probleme nicht in der Technologie selbst, sondern in der Gesellschaft sieht. So hält er es beispielsweise für überflüssig, Computer an Schulen einzusetzen. Man gebe zu viel Geld für Technologien aus, anstatt diese Mittel dafür zu investieren, dass die Schule ihre eigentliche Aufgabe erfüllt, nämlich den Schülern ihre Sprache ordentlich beizubringen und die Fähigkeit zu erlernen, differenzierter zu denken. Internet und Fernsehen haben eines gemeinsam: das meiste was man dort findet sei absoluter Mist.
     Obwohl das Gespräch häufig nur an der Oberfläche bleibt, hört man Weizenbaum gerne zu, da er verständlich und ohne aufgesetztes Fachchinesisch redet. (wt)
Fr, 05.09.97
23:00 Uhr
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»Wieso heißen alle plötzlich Oliver?« singt Wiglaf Droste zu Beginn seiner Lesung und dann folgen Texte, wie man sie von ihm gewohnt ist und auch erwartet: Betrachtungen zu Zen und Zellulitis, eine Hommage an die rauchende Frau und über die Love Parade (»Jugend trainiert für Fasching«).
     Eigentlich sei er weder soft noch modern, betont Droste und im Internet sei er auch noch nicht gewesen, doch ist seine Lesung eigentlich mit dem Motto »Unheil dein Name ist Gates« überschrieben. Doch Droste schweift von diesem Thema ab, und keiner ist ihm böse, dass er sich an diesem Motto bewusst vorbeimogelt.
     Musikalisch umrahmt wird die Lesung von der Band »Denny Dziuks Küche«, deren Musik sehr gut ist, deren Texte allerdings mit denen Drostes nicht mithalten können. (wt)
Sa, 06.09.97
11:00 Uhr
Nachdem gestern bereits ein kritischer Artikel über Internet-Literatur in der Wochenzeitung »Freitag« zu finden war, der aber wenig Gewinnbringendes abwarf, da man es wahrscheinlich nur schick fand, auch mal etwas Negatives über Internet-Literatur zu schreiben,findet sich heute eine Abrechnung mit den Beiträgen des Literaturpreises auch in der »taz«. Hier schreibt einer, der selbst Jurymitglied war, nämlich Erhard Schütz, Professor für Germanistik an der Humboldt-Universität. Schütz rechnet mit den Beiträgen ab und man muss ihm leider weitestgehend Recht geben. (wt)
Sa, 06.09.97
11:15 Uhr
Mit einer akademischen Viertelstunde Verspätung eröffnet Stefan Porombka den zweiten Tag der Softmoderne im Internet-Café des Podewil.

Michael Nitsche stellt die CD-ROM »Freak-Show« vor. Der 29jährige hat seine Magisterarbeit über »narratologische Strukturen interaktiver Drehbücher« und seine Doktorarbeit zum Thema »Virtuelle Realitäten« geschrieben.
     Am Beispiel der »Freak-Show« verdeutlicht er uns die »interaktive Drei-Akt-Struktur«, die sowohl in Hypermedia-Werken als auch in Hypertexten zu finden ist.
     Der Besucher der »Freak-Show« betritt ein virtuelles Zelt, in welchem verschiedene Shows zu sehen sind. Von dort aus führt ein Durchgang hinter das Zelt, wo man einzelne Freaks in ihren Wohnwagen kennen lernen kann. Außerdem gibt es ein Archiv mit historischen Fakten.
     Wichtig ist Michael Nitsche, dass die »Freak-Show« anwenderfreundlich ist. Es gibt eine Konzentration auf ein bestimmtes Thema, welches in unterschiedliche Hauptteilen von verschiedenen Seiten beleuchtet wird (unterschiedlich in Inhalt, Darstellungsform, Interface, etc.)

Als nächstes stellen Micz Flor und Josephine Berry aus London ihre Internet-Soap »Snowfields« vor.
     Das Prinzip von Soap-Operas, die immer weiterzugehen, aber gleichzeitig stillzustehen scheinen, wurde in dieses Projekt übernommen. Das Potenzial, das die Handlung der Soaps im Fernsehen generiert, ist das Netzwerk vieler verschiedener Charaktere und ihrer Beziehung zueinander. Eine lineare Handlung besteht nicht. Dieses dezentrale Netzwerk wurde für »Snowfields« als Modell genommen.
Bei »Snowfield« sieht man zunächst einen Stadtplan und kann mit der Maus einen beliebigen Ort anklicken. Daraufhin öffnet sich ein Fenster mit einem computergenerierten Text. Das heißt, die einzelnen Sinneinheiten werden jeweils zufällig vom Computer zusammengestückelt. Interessant an dem Projekt ist auch, dass der Text weiter- und umschreibbar ist.
     Bisher gibt es keine Links, die einzelne Texteinheiten miteinander verknüpfen. Das Projekt ist aber noch in der Entstehung und Micz und Josie planen sowohl Verknüpfungen als auch ein Archiv für die Texte. (so)

Sa, 06.09.97
12:20 Uhr
Sven Stillich, der im letzten Jahr den Sonderpreis des Internet-Literaturwettbewerbs erhielt und Oliver Gassner, der den Preis in diesem Jahr gewonnen hat, stellen die von ihnen betreuten Internet-Projekte vor.
     Der von den beiden vorgesehene Praxis-Workshop kann wegen mangelnder technischer Ausrüstung nicht stattfinden.
     Zunächst machen wir Bekanntschaft mit der Internet-Literaturzeitschrift »Gegen@nfang - Schrift für neue Laute«, die Sven Stillich vor zwei Jahren gegründet hat. Der »Gegen@nfang« bietet keine spezielle Netzliteratur, sondern Prosa und Lyrik der Art, wie sie auch in Zeitschriften aus Papier zu finden ist. Die Autoren hoffen, im Internet eine größere Öffentlichkeit erreichen zu können. Der »Gegen@nfang« trägt inzwischen den Zusatz MUSEUM, da Sven sich einem neuen Projekt zugewandt hat, und zwar der »Tabula Rasa 1.0«. In diesem offenen Projekt geht es darum, die Starre des Papiers aufzuheben ud die Worte mithilfe des Computers in Bewegung zu bringen.
     Hier finde wir zum Beispiel die »Wortfolgen«. Bei diesem Programm basieren Größe, Anordnung, Farbe und Reihenfolge der Worte auf dem Zufallsprinzip.

Oliver Gassner stellt seine mit dem Silbernen Pegasus ausgezeichneten Links zur Netzliteratur vor, aber auch verschiedene Projekte und Literaturmagazine wie den »Brennenden Busch« oder die »Arbeitsgemeinschaft literarischer Gesellschaften«.
     Seiner Meinung nach ist die Aussage, der Computer verdränge die Literatur, nicht gerechtfertigt, da es so enorm viele Ressourcen zur Literatur im Netz gebe. Verändert würde die Literatur durch den Computer aber zweifelsfrei. (so)

Sa, 06.09.97
23:59 Uhr
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Es fällt schwer, diesen Tag in einzelnen Abschnitten zu erfassen. Zu unterschiedlich sind doch die Eindrücke und sehr vielfältig das Programm, welches die Veranstalter auf die Beine gestellt haben.
     Im Zentrum des Interesses stand sicherlich die Podiumsveranstaltung mit der »Zeit«-Jury um 20:00 Uhr, erhoffte man sich doch nähere Informationen über die Entscheidungsfindung der Teilnehmer. Es stellte sich schnell heraus, dass die Jury selbst nicht nur eine feste Meinung vertritt, sondern dass diese breit gestreut sind. Insofern findet sich hier durchaus auch die Vielfältigkeit des Netzes repräsentiert.
     Herr Rotermund ist anscheinend immer noch auf der Suche nach der perfekten Lyrikmaschine, die er beim Wettbewerb nicht finden konnte. Herr Schütz wiederholte nochmals die Kritik aus seinem heutigen taz-Artikel (online leider nicht mehr verfügbar) und scheute sich nicht die in vielen Beiträgen fehlende literarische Qualität mit deutlichen Worten zu beklagen (»Pennäler- und Hausfrauenlyrik«). Herr Stillich hält nichts von diesen krassen Einteilungen und ist eher um Ausgleich bemüht, ohne seine persönlichen Kriterien deutlich zu machen.
     So wird die Diskussion zweifelsohne weitergehen (auch und gerade im Netz selbst), denn auch bei er Zeit weiß man, dass man aus den Erfahrungen der beiden Wettbewerbe nur lernen kann.

Ein weiterer Höhepunkt des Tages war auch der Vortrag von Reinhard Kaiser (Autor des Buches »Literarische Spaziergänge im Internet«). Kaiser, der eigentlich über Literatur und Orte der Literatur im Internet sprechen wollte, schweifte gerne ab und berichtete von seinen ganz persönlichen Erfahrungen mit dem Netz in seiner Rolle als Übersetzer und Autor. Damit war er sicherlich einer der wenigen Leute aus der Praxis, die auf der Softmodernen sprachen, fand man doch sonst eher Wissenschaftler und Theoretiker.
     Kaiser bringt seine Erfahrungen mit dem Medium auf die simple aber nachvollziehbare und sehr plausible Formel: Internet ist durchaus vergleichbar mit dem Lesen eines Buches. Man taucht in fremde Welten ein, kann ein Buch jederzeit dort aufschlagen, wo es einem gefällt und auch das Buch kostet Geld.

Bemerkenswert sei an dieser Stelle auch noch der Auftritt von Steffen Jürgens und seiner »Virtual Reality«-Kabarett-Show erwähnt, dessen Show eigentlich »zu 97% aus Videoeinspielungen besteht«, das aber im ersten Versuch kläglich scheiterte, da der Beamer ausfiel. Jürgens improvisierte meisterhaft. Hier zeigte sich das wahre Talent - ohne Technik. (wt)

So, 07.09.97
11:00 Uhr
Beim Werkstattgespräch über den Zeit-Wettbewerb geht es in erster Linie um die Frage, wie der Wettbewerb in Zukunft aussehen könnte und nach welchen Kriterien entschieden werden wird, ja, ob es diese Kriterien überhaupt gibt und auf welche Bereiche sie sich erstrecken sollen. Angeregt wurde eine Bewertung in unterschiedlichen Kategorien, so wie dies z. B. bei Filmpreisen der Fall ist. Außerdem muss der Wettbewerb transparenter werden, sowohl im Vorfeld als auch bei der Entscheidungsfindung selbst. (wt)
So, 07.09.97
14:00 Uhr
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Eine ganz andere Art der Annäherung an die Hypertext-Literatur präsentiert der amerikanische Hypertext-Autor Michael Joyce. Joyce, der mit seinem Klassiger »Afternoon« als der Online-Autor schlechthin gilt, was sicherlich daran liegt, dass er einer der ersten war, der sich vor nunmehr zehn Jahren in diesem Medium versucht hat, führt einen Workshop vor, ganz in der Tradition des »Creative Writing«, also der Schreibseminare an den amerikanischen Hochschulen, die den angehenden Autoren die technischen Mittel an die Hand geben, als sich allein auf ihre Inspiration zu verlassen. Anhand der guten alten Geschichte »Paar trifft sich, verliebt sich, streitet sich und findet wieder zueinander« demonstriert er, wie diese Linearität durch die Möglichkeiten des Hypertextes durchbrochen werden kann. (wt)
So, 07.09.97
16:00 Uhr
Um die Veränderugen der Printmedien und des Berufs »Journalist« durch die Möglichkeiten des Internet geht es bei einem Vortrag des stellvetretenden Leiters der Hamburger Henri-Nannen-Schule Michael Heijnk. Einahmequellen gibt es bisher für Online-Zeitschriften kaum. Ein Beweis dafür ist wohl die Tatsache, dass in Amerika Online-Abos keinen Erfolg hatten, denn die Besucherzahlen gingen dramatisch zurück. In Österreich und Deutschland setzt sich immer mehr der Kompromiss aus freiem Zugang zur Zeitung und kostenplichtiger Archivbenutzung durch. Für Journalisten und Journalistinnen ist es sehr schwer, online Geld zu verdienen.
     Nun kommen wir zum eigentlichen Thema der Veranstaltung, den neuen Formen im Internet. Wir erfahren, dass das Auge das wichtigste Organ für die Aufnahme von Informationen ist. Daher setzt sich auch die - von Focus erfolgreich vorgelebte - Maxime »kürzer und bunter« auch in anderen Zeitschriften und Zeitungen immer mehr durch (siehe der Spiegel). Was im Printbereich angefangen hat, setzt sich nun verstärkt im Internet fort. Und das Leseverhalten auf dem Bildschrim wird wiederum das Leseverhalten auf dem Papier beeinflussen.
     Bei den neuen Denkweisen, die mit dem Internet enstanden sind, handelt es sich um die Fortsetzung der Trends im Print, nämlich darum, dass die Print-Redaktionen Service und Unterhaltung entdecken und darum, neue Formen zu nutzen, d.h. die Möglichkeiten des Internet wie Interaktivität und Individualisierung auszuschöpfen.
     Solche neuen Formen sind Datenbanken, die individualisierte Informationen ermöglichen, Mailing-Dienste für Nachrichten, Chat und Diskussion (z.B. der Leser untereinander, der Redaktionen mit den Lesern oder der Leser mit Experten). Zu den neuen Formen gehören auch Links (gewusst wo), Multimedia und die Tatsache, dass im Internet eigentliche Wochenzeitschriften wie der Spiegel auch Tagesnachrichten anbieten.
     Durch die Möglichkeiten des Internet wird außerdem in hohem Maße die Aktualität gesteigert, denn Nachrichten können sofort mitgeteilt werden. Der unbegrenzte Platz im Netz kann für zusätzliche Informationen genutzt werden oder für andere Formen der Darstellung. So ist es zum Beispiel möglich, den Bayrischen Rundfunk zu lesen.
     Nach dieser »Theoriestunde« werden uns die Besonderheiten der Online-Ausgaben einzelner Blätter vorgestellt.
     Bei der Rheinischen Post ist es möglich, einzelne Ressorts, wie z.B. die Weltnachrichten oder Fußball, einzeln zu abonnieren. Beim Stern fallen die sehr kurzen Artikel auf, die durch Links miteinander verknüpft sind. Der Leser und die Leserin können so ganz gezielt dem folgen, was sie wirklich interessiert. Der Stern bietet auch eine ganz neue journalistische Form: Zeitungsnachrichten können gehört werden.
     Die Hamburger Morgenpost hat einen Nachrichtenticker von dpa auf der Titelseite, dessen Nachrichten bei Interesse angeklickt werden können. Durch bemerkenswerte Interaktivität zeichnet sich die Saarbrücker Zeitung aus. Die Leser können hier zu einer Frage der Woche Stellung nehmen. Interessant ist auch der Service »Bei Mausklick Reporter«, bei dem die Leser Theme angeben können, über die die SZ berichten soll. Und unter der Rubrik »SZ Exklusiv« ist es sogar möglich, Stars und Zeitzeugen im Originalton zu hören. (so)
So, 07.09.97
18:30 Uhr
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Peter Glotz, der sich nach 26 Jahren aus der aktiven Politik zurückgezogen hat und nun Direktor der Universität Erfurt ist, vertritt im Podiumsgespräch zum Thema »Die Berichterstattungsfähigkeit (in) der telematischen Gesellschafft ganz andere Thesen als am Freitag Joseph Weizenbaum. Zitat: »Noch wichtiger als Eigenheime ist die Finanzierung der Bildung der Kinder. Kauft den Kindern ein Notebook!« (wt)
So, 07.09.97
23:59 Uhr
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Die Softmoderne und somit drei ereignisreiche und sehr interessante Tage sind zu Ende. Als letztes stand ein Symposium zum Thema Online-Journalismus auf dem Programm, an dem Mitarbeiter der Internet-Ausgaben des Tagesspiegel, der taz, der Zeit, der ARD und des SPIEGEL teilnahmen. Eigentlich, so die Grundaussage der Diskussion, lasse sich mit der Online-Ausgabe kein Geld verdienen und es wurde sogar bezweifelt, ob dies überhaupt jemals der Fall sei kann. Hinzu komme, dass die Online-Ableger häufig wenig Beachtung im eigenen Haus finden. So wurde die Frage von Gabriele Hooffacker »Warum machen Sie's dann?« nicht klar beantwortet. Zum Teil, so Herr Ankowitsch von der Zeit, sei es einfach der olympische Gedanke: »Wo andre dabei sind, da wollen wir auch nicht fehlen«. (wt)
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