Reisetagebuch Neuseeland - Katharina Pallas berichtet von einer Reise am anderen Ende der Welt
 
Die Route
heute

Neuseeland:
Christchurch – Greymouth – Christchurch

31. Tag: Mittwoch24Februar 1999

Über die Alpen und zurück

Schlucht

In Christchurch wollte ich nicht mehr Zeit verbringen als unbedingt nötig und hatte so für den heutigen Tag eine Fahrt mit dem Tranzalpine eingeplant. Diese Zugfahrt über den Arthur’s Pass ist offenbar eine der sechs schönsten Bahnstrecken der Welt, da muss doch etwas dran sein. Nur hatte ich keinen Gedanken daran verschwendet, mir im Vorhinein eine Karte zu kaufen und hatte insofern einen adrenalinreichen Morgen…
     Es fing damit an, dass ich trotz aller Hektik den Shuttle-Bus zum Bahnhof verpasste und deswegen ein Taxi nehmen musste. Bis ich beim Bahnhof war, war der Zug dann ausgebucht: »It‘s fully booked, I’m sorry«, meinte die freundliche Schalterbeamtin, versprach aber, mich auf die Warteliste zu setzen. Zu allem Überfluss war ich durch die nicht eingeplante Taxifahrt mittlerweile auch praktisch pleite, den Zug hätte ich wenigstens mit Kreditkarte zahlen können. So saß ich im Wartesaal, während die letzten Passagiere zum Zug hetzten und hoffte auf ein »Last Minute Ticket«. Zu meinem Glück klappte es fünf Minuten vor Abfahrt gerade noch damit…
Noch eine Schlucht     Die Fahrt selbst war abwechslungsreich und schön, aber doch nicht so überragend, wie ich es nach den zahlreichen Erzählungen von anderen Reisenden erwartet hätte – mit Fiordland hatte ich sowieso das Nonplusultra gesehen. Von einer offenen Aussichtsplattform aus konnte man die Reise wie im Cabrio erleben, leider war dieser Wagen schnell überfüllt. Vorbei an imposanter Gebirgslandschaft und tiefen Schluchten ging es, während der Zug sich langsam zum Arthur`s Pass emporkämpfte.
     In Greymouth nutzte ich die eine Stunde Aufenthalt, um Geld zu holen und mich von der Westküste zu verabschieden - wenigstens konnte ich sie durch die Zugfahrt noch einmal sehen. Die Sonne lachte über der weiten Tasmanischen See, der Wind frisch und salzig, dichter Regenwald auf den Hügeln hinter der Küste. Abergläubisch warf ich fünf Cent ins Meer, vielleicht komme ich so wirklich bald wieder…

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