Reisetagebuch Neuseeland - Katharina Pallas berichtet von einer Reise am anderen Ende der Welt
 
Die Route
heute

Neuseeland:
Franz Josef – Haast

23. Tag: Dienstag16Februar 1999

We(s)t Coast

Nebel bei Haast

Die nasse Westküste, heute zeigte sie ihr wahres Gesicht. Am Morgen schon regnete es in Strömen und es sollte auch den Tag über dabei bleiben. Das ist in dieser Gegend wohl ziemlich normal, sie wird daher häufig als »Wet Coast« verhöhnt.
     So entging mir der Reiz des am häufigsten fotografierten Sees Neuseelands völlig. Bei einem Halt am Lake Matheson konnte ich eine dunkelgraue Seeoberfläche und dahinter hellgraue Bergfüße erahnen, der Rest war unter einer dichten Wolkendecke verborgen.
Hast Valley     Auf der Weiterfahrt nach Haast sah ich von der angeblich sehr schönen Landschaft eigentlich nur tropfnassen Urwald hinter beschlagenen Scheiben. Logischerweise gaben so die Aussichtspunkte der Küstenstraße auch nicht viel her, immerhin war die Stimmung wildromantisch.
     In Haast landete ich am Nachmittag und es regnete immer noch - die geplanten Wanderungen fielen in der Tat ins Wasser. Der Besitzer des Backpackers dort gab mir mit seinem Jeep immerhin eine »guided tour« der Umgebung, die allerdings nicht sehr lange dauerte. Bestimmt ein schöner Strand, wenn er trocken ist. Mit Sicherheit ein herrliches Bergpanorama, wenn die Wolken abziehen u.s.w.
     Um mir wenigstens etwas Bewegung zu verschaffen, stellte ich mich den Windböen und ging in der Nähe des Visitor Centers ein wenig spazieren. Dabei unterquerte ich die längste einspurige Brücke Neuseelands, nicht gerade ein must bei einem Urlaub auf der Südinsel… Immerhin hatte der Backpacker einen sehr idyllischen Wintergarten mit gemütlichen Lesesesseln und dazu ein nettes Pub direkt um die Ecke. Dort sprach ich am Abend mit einem Kiwi aus Auckland, der zum ersten Mal auf der Südinsel war, ansonsten aber praktisch die ganze Welt bereist hatte. Ich war fassungslos, doch solche Geschichten hört man häufig – ganz gleich, wie schön die Heimat ist, es lockt im Endeffekt doch immer nur die Ferne…

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