Buchtipps in Kürze (12)
Der Vorleser Das Buch »Der Vorleser« von Bernhard Schlink hat mich in viele intensive Gedankengänge entführt. Es fängt relativ harmlos an mit der detailliert beschriebenen Geschichte einer ungleichen Liebe. Aber dann wird man langsam zu sich selbst geführt durch Schilderungen und Fragen, die man sich unwillkürlich selbst stellt und die den eigenen Charakter und Werdegang beleuchten. Wie wäre ich geworden, wenn
Habe vielleicht auch ich diese charakterlichen Voraussetzungen? Habe ich das Recht zu verurteilen? Er oder ich Die Geschichte ist schnell erzählt: Ole Reuter, ein alternder, aber stets Unangepasster, steigt aus seinem Unternehmensberater-Job aus und fährt einen Monat lang mit einer Bahn-Netzkarte. Damit wiederholt er die Reise, die ihn schon vor zwanzig Jahren durch das Land führte (»Netzkarte« vom selben Autor). Das klingt etwas nach verlorener Zeit und komparativer Bundesrepublik. Leider werden diese Erwartungen enttäuscht. Denn der Protagonist beschäftigt sich hauptsächlich mit sich selbst.
Zu sehen Als »Kind traumatisierter Eltern«, die den Holocaust überlebten, entwickelt Lily Brett, unter biografischer Bürde, den Wunsch die Welt zu sehen wie sie ist und die Fähigkeit mit brutaler Ehrlichkeit über ihre Vergangenheit zu sprechen. Denn auch an der Nachgeborenen scheint keine Katastrophe vorübergegangen zu sein. In der Mitte ihres Lebens hat sie nun einen Fixpunkt erreicht. Von hier aus seziert sie die Krisen der Gegenwart, ob sie nun Fressucht oder Menopause heißen mit Herz und Gedanken und einem Schuss Frivolität.
Dieser Roman hat mich von der ersten Seite bis zur letzten in seinen Bann gezogen und als ich die letzte Seite las, dachte ich, ich hätte meinen besten Freund verloren. Wenn ich dergleichen über ein Buch sagen kann, dann muss es schlicht etwas Besonderes (zumindest für mich) gewesen sein! Der Roman handelt von einem Bruder, der den mysteriösen Mord seiner Schwester und deren Sohn aufzuklären versucht. Dabei stößt er auf unglaubliche Geheimnisse der modernen Medizintechnologie und zugleich erfährt er, dass auch die katholische Kirche in Rom die Finger im Spiel hat
| Freitag oder das Leben in der Wildnis Meine kontemplative Stimmung - vielleicht ein wenig hervorgerufen durch den Genuss eines größeren Glases Chianti Jahrgang 1994 Riserva - löst mir meine imaginäre Zunge und ich fühle mich ermuntert eines meiner wichtigsten Werke hier vorzustellen. Der Titel lautet »Freitag oder das Leben in der Wildnis«. Der Autor: Michel Tournier (Auszeichnung mit dem großen Preis der Academie Francaise für diesen Roman)
Der Fänger im Roggen Ich finde, das Buch »Der Fänger im Roggen« ist nicht so gut, denn mich hat es ehrlich gesagt recht gelangweilt, weil es keine richtige Handlung gibt.
Vladimir Nabokov Ich habe in meinem Leben schon viele Bücher, darunter auch viele Klassiker und Bestseller, gelesen. Aber für mich bleibt Vladimir Nabokov unerreicht. Seit dem ersten Leseerlebnis bin ich dem Autor geradezu »verfallen«. Sein Stil (auch in der deutschen Übersetzung) ist einfach grandios. Ich bin immer wieser verblüfft, wie lebendig die von ihm geschilderten Szenen in meiner Vorstellung werden. Alle seine Geschichten haben für mich einen ganz besonderen Zauber. Ich mag besonders die frühen russischen Romane, aber auch »Lolita« und »Pnin«.
Hera Lind?! Normalerweise lese ich alles was mir vor die Nase kommt: Fantasy, Historisches, Krimi, Horror - aber jetzt habe ich etwas ganz anderes entdeckt ! Hera Lind Titel gibt's als Fischer TB
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