Krimizeit Ein Kurzinterview mit Karin Tränkner von den »Sisters in Crime« Karin Tränkner, 1953 im schwäbischen Hechingen geboren und hauptberuflich beim Hessischen Rundfunk in der Verwaltung tätig, ist seit Januar 1998 Präsidentin der »Sisters in Crime« in Deutschland. Es ist die erste europäische Unterorganisation der 1986 in den USA gegründeten »Sisters in Crime«. Ihre Mitglieder sind Autorinnen, Buchhändlerinnen und Fans, die sich ernsthaft mit Kriminalliteratur befassen. Mit Karin Tränkner sprach Helga Schubert. Literatur-Café: Weshalb faszinieren Krimis die Leser? Tränkner: Tja. Ich denke, das Böse hat den Menschen schon immer angezogen. Er trägt einen Teil in sich. Der Krimileser will vielleicht auch seine Fantasien beim Lesen ausleben, ohne dass er sich offenbaren muss; er kann sich hinter dem Bösen der anderen verstecken, ohne enttarnt zu werden. Literatur-Café: Schreiben Sie selbst? Tränkner: Ja, Kurzgeschichten. Und ich arbeite an einem Thriller, in den ich viel Herzblut (und ein bisschen auch das anderer Leute) einbringe. Darüber hinaus gebe ich bei der VHS ab nächstem Jahr einen Krimi-Workshop für Krimi-Leser und Schreiber. Bin sehr gespannt, was daraus wird. Literatur-Café: Welche Voraussetzungen sind nötig, um einen guten Krimi zu verfassen? Tränkner: Zunächst einmal die Liebe zum Krimi, Freude am Erzählen, am "Hinters Licht führen", die Bereitschaft, viel Kritik einzustecken, sich mit dem "Handwerk" des Schreibens zu beschäftigen und eine Masse von Geduld. Literatur-Café: Was für Tipps können Sie denen geben, die sich an dieses Genre heranwagen wollen? Tränkner: Viele Krimis lesen, Krimis anschauen, schreiben, schreiben, schreiben, sich Gleichgesinnte suchen- und den »Sisters in Crime - Mörderische Schwestern« beitreten. Dort erhält man alle Art von Hilfe. 26.02.1999
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