Die Story vom Zebra und vom Zebu von Sabine Platz Auf zierlichen Zehen zog eine Zebramaid zagend daher und zerbrach sich das zarte Köpfchen zum zigsten Mal über zukünftige Zeiten. Zerknirscht zählte sie die Lenze, die bereits zerronnen waren, ohne dass das Ziel in Sicht war. Zappenduster schien die Zukunft. »Bin ich zu zimperlich, zu zickig, nicht zeitgemäß? Wo ist der Zebramann, der mir zulächelt? Jede Zulufrau hat ihren Zulu, jede Zaunkönigin ihren Zwitscherschatz, jede Zeisin ihren Zeisig, jede Zecke ihren Zeckerich, nur ich bin immer noch solo! Ist es die Zahnspange, die Mama mir aufzwingt oder die züchtige Zopffrisur?« Und wie sie so zagte, zottelte zwischen zwei Zedern zufällig ein Zebu auf Zechtour herbei. Bei ihrem Anblick blieb er wie angewurzelt stehen. Vergessen waren der zischende Zapfhahn, die zackigen Zechkumpanen. »Zapperlott! Du Zauberschatz, es hat gezündet, es traf mich der Blitz! Ich bin zutiefst entzückt von der Zeichnung deiner Haut, dem Glanz deiner Zähne, du Zuckerschnäuzchen. Zögere nicht, mir deine Zuneigung zu gestehen. Zu Ende sei das Zölibat!« Zunächst zeigte sich die Zebramaid ziemlich zugeknöpft. Sie zierte sich und zauderte voller Zweifel und Zurückhaltung. Da zog sie der Zebu zudringlich, zielsicher an die zerraufte Brust, und sie zerschmolz und wurde zahm. »O mein zupackender Zampano!« zirpte sie zutraulich und zauste seine Zotteln. »Lass uns zukünftig zusammenziehen und zärtlich die Zeit zerlieben!« »Und zehn zappelige Zebra-Zebus zeugen!« Und so zogen sie zusammengeschmiegt zu einem Zitrushain und zelebrierten die Verlobung mit einer zünftigen Zitronenlimonade. © 1998 by Sabine Platz. Unerlaubte Vervielfältigung oder Weitergabe - gleich welcher Art - verboten. |