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gesellschaftskritik
von lisa-maria lienbacher

ich hab die schnauze voll
und zwar gestrichen
zwang sich das z zu sagen
denn es wollte nicht als bequem gelten
oder gar als sich abfindend
weil immer das letzte zu sein
sollte keinen spaß machen
zumindest hatte das a ihm selbiges eingeredet.

dass das z ganz zufrieden war
so am ende der kette
so als würdiger abschluss
das glaubte doch niemand
schon gar nicht das a
dem a war der anfang sehr wichtig.

nachdem das z also
verkündet hatte
dass es die schnauze voll hätte
und zwar gestrichen
da lachte das a sich ins fäustchen
und wuchs um sieben zentimeter
so gut und erhaben fühlte es sich
gegenüber dem z.

und dem z schossen
tränen in die augen
denn es hatte sich verraten
sich selbst verraten
und ein wort
wie schnauze
nahm es sonst
auch nicht in den mund.

© 2002 by lisa-maria lienbacher. Unerlaubte Vervielfältigung oder Weitergabe - gleich welcher Art - verboten.

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