BUCHSTABENSUPPE Suppentasse
Das Online-Projekt
des literaturcafe.de

  
G wie genau
von Bernd Naubleiber

Was ist es, das mich glcklich macht? Woher kommt diese Euphorie, bei jedem Ton, bei jedem Schlag?
     Wohin soll ich den Tnen folgen? In ihre Welt? Nein.
     Lange habe ich mir Gedanken ber einen Sinn hinter all diesen Fragen gemacht und bin schlielich doch wieder am Anfang gelandet. Aber das war ja klar! Was soll sich schon ndern, nur durch Gedanken? Alles.
     Das G ist mir der liebste Buchstabe von allen. Immer schon gewesen und ewig wird es auch so bleiben. Das sage ich jetzt. Wie kam es dazu?
     Es war die Gitarre, die mich in ihren Bann gezogen hat. Ein G am Wortbeginn, ein G als ersten Akkord jedes Liedes, ein G wie Genuss, aber auch wie Gewohnheit. Ein G wie genau. Ganz genau. Ein G wie genug. Ich aber bekomme nie genug von ihr. Meiner Gitarre, meiner Passion. Ein G wie Passion. Das wiederspricht jeglichem Sinn und doch lass ich es stehen. Es soll so sein.
     Ein G wie Gewalt. G fr gesamt, global, gemein. ein G wie ein A, aber doch nur ein G. Ein G wie jeder andere Buchstabe auch. Nicht weniger wert. Nicht mehr. Ein G wie Gleichheit. Ein G wie gerecht. Ein G wie gut.
     Ein Buchstabe als Symbol, jedenfalls fr mich. Was wre ohne G? Nichts! Nicht einmal Grtner wrde es geben.
     Ein G wie Gebet. Glubig. Gutmtig. Ghana. Wohin fhrt mich dieses G? In eine Schlucht, voll von weggeworfenen A ,B und C. In eine Hlle ohne Wiederkehr. In eine Welt ohne Getrnke, ohne Gamaschen, ohne Gitarre.
     G wie Gitarre, G wie Leidenschaft, G wie Sinn und G wie absolut.
     Es liegt dem Menschen fern, sich Gedanken um Normalitten zu machen. Doch das sollte es nicht. G wie genug. Und das ist es jetzt auch.

2002 by Bernd Naubleiber. Unerlaubte Vervielfltigung oder Weitergabe - gleich welcher Art - verboten.

ZurckWeiter