BUCHSTABENSUPPE Suppentasse
Das Online-Projekt
des literaturcafe.de

  
Der Asselapfel
von Yvonne Beetz

Einmal angelte ein Affe ausgiebig an einem Fluss, als ihm doch plötzlich ein Apfel vor die Füße rollte. Anton, so hieß das Äffchen, fand das sehr aufregend.

Plötzlich schoss eine Assel aus dem Gebüsch, dem Apfel hinterher. Ihr Gesicht war einer Ananas sehr ähnlich. Assel und Affe sahen sich an und spürten eine sofortige Antipathie zueinander.

»Arschgesicht !« sagte die Assel auf eine arrogante Art, stürzte sich auf den Apfel, aß ihn auf und verschwand wieder. »So was«, dachte sich Anton und angelte aktiv weiter.

Am Abend kam sein Freund Albert, der übrigens Amtsrichter von Beruf ist, auf einen Schwatz vorbei. Unser Affe Anton erzählte ihm sofort von der aufmüpfigen Assel. Rechtlich sei da wohl nicht viel zu erreichen, meinte Albert. Das gab nun den Anstoß einer angeregten Diskussion zum Thema Kleingetier.

Alberts Frau Antje war Amme, hatte aber eine Ausbildung als Krankenschwester, sodass sie beim ärztlichen Notdienst im Krankenhaus aushalf. Eines Abends nun wurde ein Herr Arctus eingeliefert. Er war von seiner Frau Agnes ausquartiert wurden und war ziemlich ausgebrannt. Seinen Kummer ertrank er im Alkohol. Leider fuhr er kurz nach diesem Genuss mit seinem antiken Auto gegen eine Ampel, obwohl diese für ihn grün stand, und verletzte sich schwer. Eines von seinen Beinen wurde amputiert. Eine traurige Geschichte.

Herr Arctus war nun ziemlich angeschmiert, da ihn doch seine Frau aus dem gemeinsamen Appartement hinausgeworfen hatte. Antje las später aus den Akten, dass Herr Arctus aus dem Krankenhaus ausbüxte, um sich mit seiner Frau wieder zu vertragen.

Aber Herr Arctus war auch so eine Assel, die sich nichts sagen ließ.

© 2001 by Yvonne Beetz. Unerlaubte Vervielfältigung oder Weitergabe - gleich welcher Art - verboten.

Zur?ckWeiter