Frank Lambert: Blickwechsel
Ein dramatischer Thriller in sechs Teilen und einem Prolog


5. Teil

AugeAls die Tasche in einem Loch unter dem Gestrüpp verschwunden war, nahm Kranz die beiden Hände des Jungen und sah ihn an.
     Es musste sein! Hör auf zu kotzen, wisch' dir den Mund sauber, hier.
     Er reichte ihm ein Tuch, drehte sich um, und begann neben dem Gestrüpp ein zweites Loch zu graben. Als es ihm groß genug erschien, versuchte er A. an den Füßen zu dem Loch zu ziehen. Es gelang ihm nicht. Die Hände hatten sich im Todeskampf in die harte Erde gebohrt und wirkten nun wie zwei Anker. Kranz ließ die Füße los, ging zum anderen Ende der Leiche und trat dreimal heftig gegen die Arme des Toten. Das Geräusch der brechenden Knochen verursachte bei dem Jungen einen weiteren Brechreiz. Er versuchte seinen Mageninhalt zurückzuhalten, doch die beißend stinkende Flüssigkeit fand ihren Weg durch die knochigen Finger des Jungen und spritzte, wie bei einem Gartenschlauch, den man trotz eines schwachen Wasserdruckes durch das Zusammendrücken des Ausgangs zum Sprühen bringen kann, unkontrolliert sowohl die Leiche, als auch Kranz von oben bis unten voll. Kranz wischte sich provisorisch den Schmutz von der Kleidung, befahl dem Jungen sich zu verziehen und versuchte nun von neuem, die Leiche Richtung Loch zu zerren. Durch die Bewegung öffnete sich die gewaltige Wunde am Bauch noch mehr, Gedärme quollen hervor und zogen wie eine groteske rote Schnecke ohne Haus rote Schleimspuren in das Gras. Der Körper fiel in das Loch und Kranz begann es notdürftig zuzuschütten.

6. und letzter Teil

Übersicht

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