Reisetagebuch Neuseeland - Katharina Pallas berichtet von einer Reise am anderen Ende der Welt
 
Die Route
heute

Neuseeland:
Greymouth - Franz Josef Glacier

21. Tag: Sonntag14Februar 1999

Greenstone, Gold und Gletschereis

Franz Josef Glacier

Schon von Greymouth aus hatte man in der Ferne die Alpen aufsteigen sehen können, weiter südlich kam ihnen die Straße näher und näher. Auf dem Weg konnte dem Konsum gefrönt werden: In Hokitika gab es aus Greenstone (=Jade) angefertigten Schmuck im Überfluss, in Ross konnte man Gold waschen wie zu Großvaters Zeiten.
Franz Josef Glacier     Das winzige Örtchen Franz Josef hat seinen Namen vom nahe gelegenen Franz Josef Gletscher, einge-englischt »Fräääns Dschousef« ausgesprochen. Ein für Neuseeland merkwürdig anmutender Name; getauft hat ihn ein Österreicher, der als einer der ersten weißen Eroberer diese Gegend erforschte – angeblich erinnerte ihn der Gletscher an die Farbe des Bartes seines Kaisers...
     Es lässt sich jedoch nachvollziehen, sobald man sich dem Fuß der Alpen und der schmutziggrauen Gletscherzunge nähert. Sie befindet sich auf etwa 200 Meter über dem Meer, die Luft dort ist nur unwesentlich kühler als an der ca. 20 km entfernten Küste.
Gletscherspalte     Unter Anleitung eines Gletscherführers stiegen wir auf aus dem Eis gehauenen Stufen den Gletscher hinauf. Der Kontrast zum ungezähmt wuchernden Regenwald des Paparoa National Park hätte kaum krasser sein können; die zerklüftete Gletscherwelt wirkte vollkommen lebensfeindlich.
Abseiling     Eine wilde Eiswüste tat sich vor unseren Augen auf, als wir die Stufen verließen und über die glitschige Gletscheroberfläche von einer Spalte zur nächsten kletterten. Kühle strahlende Farben, zwischen den leuchtend blauen Eiswänden steckten wir am Grund der Gletscherspalten wie in einem Tiefkühlfach – und so war auch die Temperatur.
     Unser Guide schlug mit dem Eispickel den Weg durch ein Labyrinth von Graten und Klüften, Schluchten und Spalten, bei ganz haarigen Stellen musste man sich abseilen. Ziemlich abenteuerlich, aber ein Riesenspaß. Als Beweis bekam jeder Teilnehmer nach der Tour dann eine vom Guide unterschriebene Karte »Franz Josef Glacier Experience - I did it!«

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