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Die Reaktionen auf unsere Geschichte: Geniesst den schwarzen Tee und stürmische Tage! wer aufgrund von liebeskummer an die see fährt, ist damit gut beraten. der entschluss war sehr gut. ein treffen mit trostflüsterern tut der sache sicher auch gut. ich denke, der aufenthalt auf der insel wird die wende und klärung bringen. doch wie??? und erst noch die spannende bahnfahrt ...! gut, dass ihr ab hannover nicht mit dem ice fahrt. ansonsten denke ich an verfilmungen, in denen eine bahnfahrt (durch nacht und regen versteht sich, oder auch mit stopp wegen schneewehe) zur entscheidung verhalf. nur welche entscheidung? und ... für was? ein treffen in hannover auf dem bahnsteig 10 am wagen 6 und platz 63 ist sicher hilfreich. für wen? ich will versuchen, dort zu sein - also wenn ich nicht verpenne wegen .., na ja, es ist halt sonntagmorgen. ich will mich überraschen lassen. viele grüße und gute fahrt / jo hi, ihr reisenden, ich sehe gerade, dass der 17. ein sonnabend ist. ich meine natürlich dann in der vorigen mail den samstag. das verschlimmert die sache, weil ich meist um die zeit auf dem flohmarkt bin zum schnuppern und so. und der platz 61 ist es natürlich anstatt 63. na ja, es ist schon spät! also: hoffentlich bleibt mir am samstag zeit. ciao! jo' Hallo Herr Tischer, hallo Herr Büttner, ich bin angenehm überrascht von Ihrem Vorhaben. Bin gespannt auf den ersten Abschnitt. Nein, das Bordcafe ist nicht das einzig Literarische am bzw. im Zug. Zugfahrbekanntschaften sind immer wunderschön verbindlich unverbindlich. Suchst du dir nicht sogar bei der Wahl des Abteils den Menschen aus, mit dem du reisen willst, in der Hoffnung ein nettes Gespräch führen zu können. Vielleicht könnte ihr die 0:6-Niederlage der Stuttgarter Kickers am Freitagabend beim KSC mit einbauen. Der Trainer Paul Linz dürfte sich wie ein verlassener Mann gefühlt haben nach dieser Schlappe. Liebesleid und Fußballfrust - das passt doch irgendwie zusammen. Die Romanfigur muss sich in der "Otzumer Balje" mit Marion Voß, Linda Mickoleit und Els Sanders beim Bierchen treffen, und zwar nach Möglichkeit mit allen dreien gleichzeitig. Nur so kann die Flucht Inspiration gewinnen. Fragt einfach mal in der "Balje" an! Ich denke, der junge Mann kann dann am meisten lernen und für sein eigenes Leben profitieren, wenn es ihm gelingt, auf der Insel den Blick von sich selbst zu lösen und zu erkenne, wo er anderen Menschen helfen kann. Z.B. könnte er die Bekanntschaft mit einer kinderreichen Familie machen, die Hilfe benötigen, da ihr Auto zu klein und nun auch noch kaputt ist. Oder er könnte eine allein erziehende Mutter treffen, die er erst oberflächlich bemitleidet, dann aber im nähreren Kontakt merkt, was diese Frau alles leistet und dabei es noch schafft, "ganz normal" zu bleiben. Ich weiß nicht woran es liegt. Nachdem ich mit den allergrößten Erwartungen an ein spannendes Konzept, den Text eines Onlineromanes, per Drag and Drop in ein Notepadfenster kopiert hatte, fing ich an zu lesen. Liebeskummer, der erste Aufhänger des Textes war auch mir nicht femd. Doch je weiter ich las umso mehr fielen mir die Kissen an meinem Monitor auf. Das könnte an dem Kontrast dieses perfekt geschriebenen Werkes zum unperfekt bildschirmgeometrisch austarierten Monitor gelegen haben. Auf jedenfall machte ich mich daran die Einstellungen neu zu justieren. Ich träumte, wie immer bei dieser Tätigkeit, davon, dass ein hübsches, junges Mädchen in mein stilvoll neu renoviertes Zimmer treten und mir die perfekten Einstellungen sagen könnte. Leider blieb auch diesmal dieser Traum unerfüllt. Stattdessen las ich von alten Damen, die sich mit abschweifenden Jungmachbendeln an den Brillen, über Plattitüden unterhielten. Offensichtlich war der im Groschenromanstil geschriebene Text für diese Zielgruppe gedacht. Nur möchte ich wissen welche Groschenromanleserin einen Internetzugang besitzt. Überhaupt drängte sich mir die Frage auf was das sollte. Dass die Autoren eines solchen Geschreibsels auf diese Weise nach einem Verleger suchten, konnte ich mir nicht vorstellen. Ich hatte zwar noch nie einen Trivialroman gelesen, aber das jemand so etwas verlegen könnte erschien mir unmöglich. Es scheint aber tatsächlich Menschen zu geben, die ihre Lebenszeit mit dem Schreiben bzw. Lesen solcher Literatur verschwenden. Ich hatte mich über das Nachdenken über diese Banalitäten erhitzt. Wo kam nur dieser Ärger her. Hatte ich an diesem Samstagabend nichts besseres zu tun, als mich maßlos über eine solche Trivialität aufzuregen. Vielleicht war der Text nur eine gut durchdachte Masche des Schreibers, eine Frau kennezulernen. Immerhin hatte er ja Liebeskummer. Anmerkung der Autoren: Hallo Herr Sisko. Wir werden Sie und alle, die von unserem Projekt tatsächlich Hochgeistiges erwarten, auch in den nächsten Tagen bitter enttäuschen. Dieses Projekt ist nicht darauf angelegt, dass daraus der wegweisende Roman der 90er-Jahre entsteht. Wenn Sie uns Trivialität, so müssen wir Ihnen ob Ihrer Erwartungen Naivität vorwerfen :-) Also ich bin absolut dagegen, dass unser Held um diese Jahreszeit tatsächlich auf so ner nordseeinsel landet, wie wärs mit mit falschen Anschluss, richtung süden -- Kreta oder so ne schöne Herbstferien insel wären einfach schick. Mir ist natürlich nicht ganz klar, ob liebesbekümmerte Norbert B. schon erfahren hat, was wir hier bereits wissen, und falls ja, ob er eigentlich über dieses oder das berichten darf. jork, 18.10.1998 Norbert, du hast Recht damit gehabt, zu deiner herrlichen nördlichen Insel zu reisen, es ist Zeit, es ist nur fraglich, ob du deine Insel erreichst, ob du dort das Verlorene finden würdest, ob dort noch die Natur jung, ohne Schmuck, ohne Floskeln unseres hässlichen Lebens lebt, und doch ist es nicht wichtig, ob du ankommst oder nicht, der Weg ist das Ziel, unterwegs ist der Sinn. Es ist Zeit zu gehen, auf Reisen, das verdanken wir deinem Liebeskummer, dem Schmerz, dem Übel, all das was deine Seele bangt. Vielleicht, Freund, ohne die dunkle Nacht, ohne die hässliche Mauer, wüsstet ihr nie des Herzens Freude für das neue Licht. Los geht es! Ich bin bei dir, und wenn es dunkel und kalt wird, und du sehnst dich nach der Wärme einer vergangenen, verwelkten Liebe, dann hoffe ich, dass meine folgenden Worte dir ein bisschen Trost schinken. Abbas Amin, Regensburg 19.10.1998 Es wird doch alles gut oder? Die Romanfigur ist doch ein vernünftiger Mensch, bitte schick sie nicht ins Wasser. Erholung auf einer Nordseeinsel ist immer gut, vor allem bei Liebeskummer. Aber andererseits kann die Einsamkeit ja auch dazu führen, dass Norbert nicht etwa zur Ruhe kommt und seine Verflossene mit mehr Abstand betrachtet, nein, es könnte durchaus passieren, dass er jetzt erst recht in Trauer und Gram über ihren Verlust verfällt! Denn wer einsam ist, kommt auf die merkwürdigsten Gedanken. Schon der Traum von den Kühen weist darauf hin, dass seine Gedanken seltsame Wege gehen. Und immer wieder denkt er an sie. Meines Erachtens wäre es gut für ihn, die Bekanntschaft anderer Personen zu machen. Ob ihm nun der ortsansässige Milchbauer beweist, dass Kühe wirklich ungefährlich sind oder eines der Inselkinder ihm die Schönheit der Natur zeigt - und sich natürlich gerne im Gegenzug Geschichten aus dem Süden des Landes erzählen lässt - ist eigentlich egal, hauptsache, Norbert hat jemandem, der ihm ein offenes Ohr leiht! Wer jemals auf Langeoog versucht hat Rad zu fahren, weiß dass die steife Brise für ziemliche Probleme beim Vorankommen sorgen kann. Also abgestiegen und geschoben. Und dann fing es auch noch an zu regnen. Weit und breit war kein Haus zu sehen. Nur eine kleine Scheune, in die sich der Held retten konnte, bevor er völlig durchnässt wurde. Drinnen angekommen, bemerkt er, dass er nicht der Einzige ist, der sich hier vor dem Wolkenbruch in Sicherheit gebracht hat. Eine Familie mit zwei sowie eine Frau haben ebenfalls sich und ihre Räder in die Scheun retten können. Unser Liebeskümmerling soll sich noch eine Woche gedulden, dann habe ich Urlaub und werde ihm sofort hinterherreisen. Vielleicht kann ich ihn etwas aufmumntern. Gegen Liebeskummer beim Zugfahren kenne ich nur ein probates Mittel: ein Hörspiel hören. Am besten eins übers Zugfahren. Vielleicht hat der Autor bei der Rückfahrt Lust? Hier wäre eins. Ich finde, dass unser Held einen überrachenden Besuch seiner Liebsten erhält und sich DAS Angebot von Langeoog, ein Hochzeitsarrangement nicht entgehen laesst. Ich vermisse ein wenig die Klärung der Schuldfrage über das Scheitern der Beziehung, obwohl ich natürlich weiß, dass es in Liebesangelegenheiten keine Schuld gibt, sondern nur Gründe dafür, warum etwas so oder eben anders gekommen ist. Doch zumindest ein paar dieser Gründe wären vielleicht für die Allgemeinheit von größerem Interesse. Ich könnte mir zum Beispiel gut vorstellen, dass sie seine fanatische Vergötterung von Tori Amos einfach nicht mehr länger ertragen konnte. Diese astmathische Luftröhrenakrobatin konnte sie noch nie ausstehen. Wie die sich immer beim Singen anstellt, einfach unmöglich. Selbst das übergöttliche "Northern Lad", das ihm jetzt bei den endlosen Spaziergängen pausenlos im Ohr hängt (von der letzten CD "From the Chiorgirl Hotel"), konnte sie nicht mehr umstimmen. Diesbezüglich fährt sie natürlich mit dem Seichtsülzenfetischist Klaus (wirklich sehr geschickt als Umzugshelfer getarnt!) um einiges besser. Ich brauch wohl nicht extra zu erwähnen, dass das etwas zaghafte weibliche Wesen vom Regenunterstand ihn ganz gewaltig an "seine" Tori Amos erinnert und dass damit weitere Albträume (wie wär's denn diesmal mit zutraulichen Haien in der Badewanne, die schwer zugängliche Pusteln am Rücken wegschrubben!?) vorprogrammiert sind. Das ist doch ein Zeichen! Bin mal gespannt, wie das alles weitergeht ... (ratet mal, welches Lied gerade meine Hirnwindungen sanft massiert!?) Sie hat schwarze Haare, blaue Augen, schlank und trotzdem Busen ist slavischer Herkunft und sammelt hier Auslanserfahrung Inselflucht erscheint mir immer zweideutiger! Zum einen die Flucht auf diese Insel aufgrund einer (vielleicht) gescheiterten Beziehung, zum anderen die Flucht von einer Insel aufgrund von Einsamkeit, Langeweile oder aus der doch nicht vorhandenen literarischen Fähigkeit. Also - etwas eigen ist die Geschichte ja schon. Mein Vorschlag: Gebt der Romanfigur noch eine Chance. Er muss zurück auf die Insel. Nutzt die Zeit bis zur letzten Sekunde des Schreibens. Baut mehr Spannung ein. Zum verhalten des Protagonisten möchte ich folgendes sagen: Ich habe den Roman gerade gelesen, ich muss sagen, er gefällt mir - abgesehen vom Schluss! Warum kommt die Frau zurück?? Wer erst aus der gemeinsamen Wohnung auszieht und dann nach Kreta "flieht", schreibt nicht einfach eine Karte, in der er seine Rückkehr bekannt gibt und davon ausgeht, dass der Andere sowieso damit einverstanden ist und alles wieder gut wird! Oder doch?! Nein!! Nicht im "echten" Leben! Jedenfalls ist es mir leider nicht passiert - Ich konnte mich so toll mit eurem Protagonisten identifizieren, abgesehen vom Schluss eben. Anmerkung der Autoren: Hallo Herr Hahn! Vielen Dank für das Lob. Ob sie zurückkehrt ist ja noch offen. Vielleicht war der Stimmungsumschwung ja durch das sommerlich warme Wetter in Kreta bedingt. Bei der Rückkehr ins nasskalte Deutschland ist vielleicht alles wieder beim alten. Wer weiß Hallo guten Abend, bin leider erst heute auf Eure 'Inselflucht' gestossen - ich kann nur sagen, einfach super, lebendige Literatur fast live. Weiter so ! Naja, eim Schluss war ich erst auch skeptisch, aber wie ihr schon sagt, Frauen und Stimmungen. MIR koennte so ein Schnellschuss jedenfalls auch passieren - und wuerde dann erst danach denken und feststellen, dass es Käse war ... Langweilig, langweilig, langweilig - tut mir Leid, aber mehr fällt mir zu dem Stück nicht ein. Nur eine - wahrscheinlich die entscheidende - Frage: Wo ist der Konflikt in "Inselflucht"? Ein Mann hat Liebeskummer - soll das alles sein? Warum nutzen Sie die Möglichkeit zur Interaktion mit den Lesern nicht für mehr (oder überhaupt eine einzige) überraschende Wendungen? Auch in drei oder vier Tagen kann der Held schließlich in dramatische Situationen geraten, oder? Warum tröpfelt alles nur so dahin wie der Regen über Langeog? Anmerkung der Autoren: Hallo Herr Neu! Das Projekt verfolgte natürlich einen anderen Ansatz und Ihre Kritik, dass der nun »fertige« Roman sicherlich keine spannungsgeladene Geschichte ist, ist natürlich berechtigt. Und Liebesgeschichten mögen auch nicht jedermans Geschmack sein :-) Der Versuch »Inselflucht« ist aber geglückt, und wir werden das Konzept natürlich beim nächsten Mal verbessern, denn dass es ein »nächstes Mal« geben wird, ist sicher. Wie wir sehen, haben Sie sich in unseren Newsletter eingetragen, sodass Sie auf jeden Fall darüber informiert werden. Wir würden uns freuen, wenn Sie dann aktiv dabei sind!
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