Den Entschluss, früher abzureisen, hatte ich gestern Abend gefasst. Auf NDR2 sendeten sie ein Livekonzert von Heather Nova. Seitdem schwirren mir wieder ihre Lieder und auch die von Tori Amos im Kopf herum. Vielleicht, weil ich sie schon länger nicht mehr gehört hatte. Hören konnte. Sie mochte sie nicht besonders.
     Ich kann es nicht recht beschreiben, aber irgendwie sagten mir diese Songs, dass es besser wäre zurückzukehren. Das mag kitschig und melodramatisch klingen, aber genauso war es.
     Die Pension machte mir keine Schwierigkeiten, obwohl man zunächst bestürzt war, da man meinte, ich hätte mich im Hause nicht wohlgefühlt. Ich rief meinen Chef an und teilte ihm mit, dass er mich einen Tag früher zurück am Arbeitsplatz erwarten könne. Auch er schien erstaunt, aber einen Tag zu Hause, in der leeren Wohnung, halte ich wohl immer noch nicht aus.

Den größten Teil des Nachmittags verbrachte ich im Westen der Insel. Dort befindet sich eine verhältnismäßig große Waldfläche. Die Insel bietet hier ein ganz anders Bild, als nur das von Strand und Dünen.
     Und Tori Amos sang »Northern Lad«.
     Als ich auf einer Bank am Wegrand saß, hoffte ich insgeheim auf das Herannahen einer gewissen Radfahrerin. Natürlich nahte sie nicht heran.
     Ich aß im »Seekrug« zu Abend und blickte vom Panorama-Restaurant hinaus aufs Meer. Es wurde dunkel. Das Meer verschwand. Hinter den Fenstern erschien mir die Nacht wie eine schwarze Wand.