Reisetagebuch England - Gero von Büttner berichtet online aus England vom 15. Juni bis zum 5. Juli 1998
 
Die Route
heute

Stockbridge
Winchester
Stonehenge
Pitton

Dienstag, 16. Juni 1998

Jeder hat mich vor Stonehenge gewarnt, aber ich muss sagen, dass ich gar nicht so enttäuscht war, wie ich dachte, dass ich eigentlich sein müsste. Klar, kann man nicht zwischen den Steinen dieses prähistorischen Kultbauwerkes herumlaufen, aber das ist auch gut so, denn erstens wäre sonst alles plattgelaufen und zweitens ist wenigstens kein Mensch auf den Fotos zu sehen. Ansonsten entsprechen die Leute, die dort herumlaufen, durchaus meinen Erwartungen: Ein Kamerateam mit als Druide verkleidetem Schauspieler, der sich dekorativ vor die monumentalen Steine stellt, ein Hippie mit Rastalocken, der barfuß den Zaun abschreitet, und natürlich jede Menge (deutsche) Touristen.
Road to Stonehenge
Stonehenge. Bitte nicht füttern.

Man kann sich allerdings der Frage »Warum haben die früher sowas gebaut?« wirklich nicht entziehen (genauso wenig wie der Frage »Warum kostet das Parken bei Stonehenge nichts?«); aber diese Frage ist irgendwie müßig, denn man könnte sie auch vor der größten Kathedrale Englands in Winchester stellen. Götterverehrung kennt eben keine baulichen Grenzen.
In diesem Haus verbrachte Jane Austen ihre letzen Tage     In Winchester haben wir den ganzen Vormittag verbracht. In der ehemaligen Hauptstadt Englands (jaja, es gab vor London noch eine andere) kann man durchaus verweilen. Hier gibt’s nicht nur die erwähnte Kathedrale zu besichtigen, sondern u.a. auch das Haus, in dem die Schriftstellerin Jane Austen die letzten Tage ihres Lebens verbrachte und auch starb. Das gelb gestrichene Haus, vor dem noch die »wet paint« Bänder schützen, kann man allerdings nicht von innen besichtigen.
     Wunderschön sind die englischen Landhäuser. Jedes sieht aus wie auf einem Kalenderbild. Herrlich! Und überhaupt, ist die Landschaft hier einfach wundervoll! Grüne Bäume, Hecken und Hügel. Auf jeden Fall sollte man die großen Straßen meiden und die kleinen Nebenstraßen verwenden. Eine solche führte uns heute auch nach Pitton zu unserer ersten »Bad & Breakfast« Unterkunft, wo ich diese Zeilen in einem wunderbar eingerichteten Zimmer schreibe. Mittlerweile ist es nacht geworden. Rabenschwarze, tiefschwarze Nacht, wie ich sie nur selten irgendwo erlebt habe. Keine Menschliche Lichtquelle auszumachen und der bewölkte Himmel lässt kein Sternen- und Mondlicht durch.

Eintrag davorÜbersichtEintrag danach

© 1998 by Gero von Büttner. Unerlaubte Vervielfältigung oder Weitergabe - gleich welcher Art - verboten.