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TV-Tipp: Miniserie »Das Seil« nach dem Buch von Stefan aus dem Siepen auf Arte

Das Seil (La corde) – Miniserie in drei Teilen nach dem Roman von Stefan aus dem Siepen. (Foto:Arte)
Das Seil (La corde) – Miniserie in drei Teilen nach dem Roman von Stefan aus dem Siepen. (ARTE France / © Les Films de l’Instant/G.Chekaiban)

Im Jahre 2012 erschien der Roman »Das Seil« von Stefan aus dem Siepen. Am Rande ihres Dorfes finden Bauern ein Seil, das in den Wald führt und das kein Ende zu haben scheint. Arte Frankreich hat aus dieser Motiv-Vorgabe eine sehenswerte Miniserie gemacht, die in der Mediathek des TV-Senders abrufbar ist.

Stefan aus dem Siepen arbeitet als Diplomat im Auswärtigen Amt. Zudem ist er als Autor tätig. Sein schmaler Roman »Das Seil« sorgte für Begeisterung bei den Kritikern. Die Geschichte ist zeitlich und örtlich nicht verankert und als Parabel mit vielen Interpretationsspielräumen zu lesen. Bauer Bernhardt entdeckt eines Abends ein daumendickes Seil auf der Wiese. Das Seil führt in den Wald, das andere Ende ist nicht zu erkennen. Schließlich bilden die Bauern eine Wandergesellschaft und Expedition, um das Ende zu suchen, denn das Seil scheint unglaublich lang zu sein. Die Wanderung verändert die Wandernden und das Dorf. Wann sollte man umkehren?

Eine kleine Gruppe der Forschungsstation in den Wäldern Norwegens macht sich auf den Weg, um das Ende des Seils zu suchen (Foto: Arte)
Serge (Jean-Marc Barr), Dani (Planitia Kenese), Leïla (Christa Théret) und Sophie (Jeanne Balibar) machen sich auf den Weg, um das Ende des Seils zu suchen (Foto: ARTE France / © Les Films de l’Instant/G.Chekaiban)

Siepens Roman, der auch in französischer Übersetzung vorliegt, wurde rund 10 Jahre später von Arte Frankreich als dreiteilige Mini-Serie adaptiert. Als Motiv geblieben sind nur das Seil und seine Wirkung. Drehbuchautor Eric Forestier hat aus dem bäuerlichen Dorf eine Gemeinschaft europäischer Forscher und Wissenschaftler gemacht, die in den einsamen Wäldern Norwegens eine Anlage von Radioteleskopen betreuen. Sie leben dort wie in einer Kommune. WLAN und Mobilfunk gibt es nicht, um die Technik der riesigen Schüsseln nicht zu stören.

Eines Tages findet der Leiter der Einrichtung, der ebenfalls Bernhardt heißt, ein Seilende am Waldrand. Obwohl ein jahrelang geplantes Forschungsprojekt vor seiner wichtigsten Phase steht, beschließt eine kleine Gruppe, dem Seil nachzugehen, um zu sehen, wohin es führt.

Agnès Mueller (Suzanne Clément) bleibt mit anderen in der Forschungsstation. Wird ihr Mann von der Expedition zurückkommen? (Foto: ARTE France / © Les Films de l’Instant/G.Chekaiban)

Drehbuchtor Eric Forestier und Regisseur Dominique Rocher haben die Romanidee gekonnt um mehrere Dimensionen erweitert. Das Setting im norwegischen Wald überzeugt. Will man die Serie genremäßig einordnen, würde man sie als »Mystery« einstufen, durchsetzt von kleineren Horror-Elementen. Ein wenig erinnert sie an die Serie »Lost«.

Die Serie ist ein Anlass, die Buchvorlage zu lesen – oder wiederzulesen. Man sieht und liest zwei unterschiedliche Werke mit gleichem Motiv, die sich nichts nehmen und die beide begeistern.

Die französische Arte-Produktion ist noch bis zum 25. Februar 2022 kostenfrei in der Arte-Mediathek abrufbar.

Link ins Web:

Das Seil (La corde). Frankreich/Belgien. 2021. Miniserie in drei Teilen nach dem Roman von Stefan aus dem Siepen. Mit Richard Sammel, Jeanne Balibar, Suzanne Clément, Jakob Cedergren, Jean-Marc Barr u. a. Drehbuch: Eric Forestier. Regie: Dominique Rocher. Ca. 3 x 50 Minuten, Arte Frankreich.

Stefan aus dem Siepen: Das Seil: Roman. 2012. dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG. 9,90 €

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