Laut ist die Stadt, aber weich, so weich ihr Licht, und so bedeutungsvoll die Blicke ihrer ponyfrisurentragenden Maedchen. Satz von Raphael Gallus, Trier Die Geschichte zum Satz: An der Kirche steht Elvis und schaut ihnen nach. Reckt sich, zieht den Stielkamm durchs Haar, drückt den Entenschwanz in Position und schnippt Asche von seiner Zigarette. Aber sie sehen nur Blutschwamm, der seine linke Gesichtshälfte rotblau überwuchert hat, sie sehen die breite, wulstige Nase und sie hören Geschichten, die man sich von ihm erzählt. Wie er auf der Kirmes keine Rauferei scheut. Wie er sich mit Freunden Rennen liefert auf Mopeds. Wie er mit ihnen nach Holland fährt, über die Grenze nach Gerrit, um sich dort mit einheimischen Rockern zu prügeln. Wie sie anschließend saufen, die Grenzschranke aus den Scharnieren brechen, die Polizeistation vollkotzen. Ein wenig bewundernd, angeekelt dann doch, gehen sie weiter, treffen sich mit pickligen Jungen aus gutem Hause, die Dixieland hören und Rock'n'Roll für etwas Unanständiges halten. Und wenn wieder Kirmes ist, nicht lang mehr, im Herbst, wenn das Licht schon zu brechen beginnt und der Lärm der Karussells den der Stadt übertönt, schauen sie zu, wie Elvis und seine Freunde über den Kirmesplatz knattern auf ihren Kreidler Floretts, ihren Hercules und den Puchs, dass die Väter verärgert, die Mütter verängstigt, zur Seite gehen müssen, denn hier kommen die Bösen, das weiß man. |