Ingeborg Jaiser empfiehlt

»Wonder Boy«
von
Michael Chabon

Zugegeben: »Die Geheimnisse von Pittsburgh« habe ich damals in die Hand genommen, weil der Autor so unverschämt gut aussieht. »Wonder Boys«, Michael Chabons dritten Roman, lese ich, weil der Autor so unverschämt gut schreibt - spritzig, spannend, tempo- und pointenreich.

Die Mischung ist gelungen: man nehme einen aus der Form geratenen, nicht mehr ganz jungen Collegedozenten, seine abgerissenen, leicht überdrehten Studenten und einen Literaturagenten mit latentem Hang zum gleichen Geschlecht. Das Ganze bette man in das korrupte Umfeld der Literaturschickeria einer Universitätsstadt, würze es mit Marihuana, Kodein, Alkohol jeglicher Art, Pistolenschüssen, einem Transsexuellen und einem schnittigen Auto. Doch dann folgen eine Reihe von skurrilen Einfällen, die der Story einen Hang ins Überladene verleihen. Während ein Hundemord noch tragische Originalität besitzt, sind eine überfahrene Boa Constrictor oder eine koreanische, zum Judentum konvertierte Schwägerin eher überflüssige Ausrutscher.

Nun gut, sei’s ihm verziehen. Er sieht einfach zu gut aus, dieser Chabon.

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