Wellers Wahre Worte - März 2005 März 2005 - Die monatliche Kolumne von Wilhelm Weller Über allen Gipfeln ist Ruh' Warum ein Jobgipfel in Berlin nur misslingen kann Konnte das gelingen? Ein Jobgipfel in der Hektik Berlins, durchdrungen zudem vom kleinlichen Gezänk der Parteien? Dabei wäre für Schröder, aber auch für Stoiber und Merkel Ruhe und Besinnung angesagt, ein Sich öffnen für die im Selbst wie im Anderen manchmal so tief verborgene Weisheit. Erinnern wir uns nur an unseren großen Dichterdenker Goethe: Über allen Gipfeln Ist Ruh' In allen Wipfeln Spürest Du Kaum einen Hauch Kein Zweifel: Nicht in Berlin, auch nicht in Weimar wäre ihm dies in den Sinn gekommen. Es war der Kickelhahn bei Ilmenau (861 m), auf dessen Gipfel Goethe im September 1780 Ruhe und Eingebung fand . Für Deutschlands politische Führer müsste es nicht der Ilmenauer Hausberg sein, es gibt andere Gipfel, die bei klarem Wetter, klarem Verstand und einem mitgeführten Feldstecher einen klaren Blick auf das weite Land und seine heute so unüberwindbar scheinenden Probleme erlauben. Genannt seien nur der Brocken im Harz (1142 m), der Feldberg (1493 m), der Fichtelberg (1214 m), der Obersalzberg (1050 m) und natürlich auch die Zugspitze (2963 m). Der zuletzt Genannte bietet sich allerdings nur im nationalen Notstand als Ort eines politischen Gipfeltreffen an, zum Beispiel bei einer Arbeitslosenzahl von 10 Millionen. Dann allerdings sollten Seilbahn und Hubschrauber im Tal bleiben und die für das Desaster verantwortlichen Spitzenpolitiker sollten den Gipfel zur Strafe per pedes erklimmen - eine Idee, deren Umsetzung bei publizistischer Schützenhilfe der BILD-Zeitung keinesfalls illusorisch bleiben muss. Der Souverän das Volk muss gegenüber den Gewählten andere Seiten aufziehen, wenn die nicht leisten, was sie leisten sollen. Überhaupt: Kreativität ist gefragt! Warum zum Beispiel exportiert Deutschland seine über Jahrzehnte hinweg so erfolgreichen Gewerkschaftsführer nicht in jene Länder, die uns heute die Arbeitsplätze streitig machen? Würde mit deutschem Know-How unter anderem in Indien, China oder Vietnam die frühkapitalistische Ausbeutung gestoppt, würden dort höhere Löhne durchgesetzt, kürzere Arbeitszeiten , eine den westlichen Industriestaaten vergleichbare Sozialgesetzgebung ... das nur den kalten Profit achtende Kapital müsste reumütig nach Hause zurückkehren. Eine Idee, auf die bisher noch kein Patent angemeldet wurde. Geboren wurde sie, als der Verfasser dieser Zeilen nach einem Ausfall der Elektrik 5 Stunden im Aufzug des Münchner Olympiaturms stecken blieb - in 250 m Höhe: Über allen Gipfeln Ist Ruh'In allen Wipfeln Spürest Du Kaum einen Hauch ... Wilhelm Weller

Wellers Wahre Worte am Café Tisch
März 2005 - Die monatliche Kolumne von Wilhelm Weller

Über allen Gipfeln ist Ruh'

Warum ein Jobgipfel in Berlin nur misslingen kann

Konnte das gelingen? Ein Jobgipfel in der Hektik Berlins, durchdrungen zudem vom kleinlichen Gezänk der Parteien?
Dabei wäre für Schröder, aber auch für Stoiber und Merkel Ruhe und Besinnung angesagt, ein Sich öffnen für die im Selbst wie im Anderen manchmal so tief verborgene Weisheit.
Erinnern wir uns nur an unseren großen Dichterdenker Goethe:

Über allen Gipfeln
Ist Ruh'
In allen Wipfeln
Spürest Du
Kaum einen Hauch

Kein Zweifel: Nicht in Berlin, auch nicht in Weimar wäre ihm dies in den Sinn gekommen.
     Es war der Kickelhahn bei Ilmenau (861 m), auf dessen Gipfel Goethe im September 1780 Ruhe und Eingebung fand .
     Für Deutschlands politische Führer müsste es nicht der Ilmenauer Hausberg sein, es gibt andere Gipfel, die bei klarem Wetter, klarem Verstand und einem mitgeführten Feldstecher einen klaren Blick auf das weite Land und seine heute so unüberwindbar scheinenden Probleme erlauben.
     Genannt seien nur der Brocken im Harz (1142 m), der Feldberg (1493 m), der Fichtelberg (1214 m), der Obersalzberg (1050 m) und natürlich auch die Zugspitze (2963 m).
     Der zuletzt Genannte bietet sich allerdings nur im nationalen Notstand als Ort eines politischen Gipfeltreffen an, zum Beispiel bei einer Arbeitslosenzahl von 10 Millionen.
     Dann allerdings sollten Seilbahn und Hubschrauber im Tal bleiben und die für das Desaster verantwortlichen Spitzenpolitiker sollten den Gipfel zur Strafe per pedes erklimmen - eine Idee, deren Umsetzung bei publizistischer Schützenhilfe der BILD-Zeitung keinesfalls illusorisch bleiben muss.
     Der Souverän das Volk muss gegenüber den Gewählten andere Seiten aufziehen, wenn die nicht leisten, was sie leisten sollen.
     Überhaupt: Kreativität ist gefragt!
     Warum zum Beispiel exportiert Deutschland seine über Jahrzehnte hinweg so erfolgreichen Gewerkschaftsführer nicht in jene Länder, die uns heute die Arbeitsplätze streitig machen?
     Würde mit deutschem Know-How unter anderem in Indien, China oder Vietnam die frühkapitalistische Ausbeutung gestoppt, würden dort höhere Löhne durchgesetzt, kürzere Arbeitszeiten , eine den westlichen Industriestaaten vergleichbare Sozialgesetzgebung ... das nur den kalten Profit achtende Kapital müsste reumütig nach Hause zurückkehren.
     Eine Idee, auf die bisher noch kein Patent angemeldet wurde.
     Geboren wurde sie, als der Verfasser dieser Zeilen nach einem Ausfall der Elektrik 5 Stunden im Aufzug des Münchner Olympiaturms stecken blieb - in 250 m Höhe: Über allen Gipfeln Ist Ruh'In allen Wipfeln Spürest Du Kaum einen Hauch ...

Wilhelm Weller