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Frischgebackenes Brot
von Antonia Janzen

Mit Brot verbinde ich Heimat. Da ich in Ostasien aufgewachsen bin, war unser Hauptnahrungsmittel das Brot. Ich hab mich oft gewundert, dass man des Brotes nicht überdrüssig wird. Man kann es jeden Tag essen. Nach der Schule hieß es das Brot aus der Bäckerei abholen. Lange Schlange, puh endlich war ich dran. Endlich hielt ich das duftende noch warme Brot in meiner Hand und marschierte nach Hause. Auf dem Weg konnte ich der Versuchung nicht wiederstehen. Zuerst nur eine kleine Ecke, für mich, für meine Freunde. Die Ecke wurde immer größer. Frische Bergluft und ein gesunder Appetit nach der Schule führten oft dazu, dass zu Hause nur ein halbes Brot ankam. Noch heute verbinde ich den Geruch von frischgebackenem Brot mit Heimat. Frischgebackene Brötchen wurden auch draußen bei Oma und Opa im hellbraunen Backofen mit der dunkelbraunen Metaltür neben dem Haus gebacken. Die Vorfreude wenn man die frischen Brötchen aus dem Backoffen holte war riesig. Vorsichtig nahmen wir das heiße duftende Brötchen in die Hand. Ein kleiner Brötchentanz von einer Hand auf die andere begann. Vorsichtig wurde ein kleines Stück abgebissen. Wenn man hochschaute, sah man die lächelnden Augen der Großeltern.

© by Antonia Janzen. Für die Rechtschreibung sind die Autoren verantwortlich.

 
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