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Genuss ohne Reue Strahlend blauer Himmel, ein Tag wie im Bilderbuch - die Berge rufen und ihre Jünger und Jüngerinnen kommen. Schnell trennt sich die Spreu vom Weizen. Zwar wandern sie alle aus Spaß an der Freud dem Gipfel entgegen, doch bereits an ihrer Ausstattung lässt sich erkennen, wessen Geist sie sind. Kraftstrotzende üppige Weiberleut und ebensolche Mannsbilder" möchte man auf den ersten Blick sagen, sind es, die ihre Leiber bergan tragen. Aber in einem unterscheiden sie sich. Nicht alle haben einen Rucksack. Die ohne" zieht es zu den bewirtschafteten Almhütten mit gut ausgestatteten Restaurationsbetrieben. Hier lassen sie sich häuslich nieder und verwöhnen sich mit Schweinshaxen und den nötigen zwei, drei Bierchen. Talwärts geht es mit der Seilbahn, falls vorhanden. Ich gehöre zur anderen Gattung und steige wirklich bis zum Gipfelkreuz, lass` mich fast andächtig nieder, genieße das einmalige Panorama, die gute Luft und öffne meinen Rucksack. Der nackte Fels dient als Tisch. Auf einem karierten Taschentuch serviere ich mir die Brotzeit. Ich genieße, was die Natur mit Hilfe des Menschen beschert - ein dickes Stück Schwarzbrot, 2 Äpfel und ein Stück Käse. Den Durst löscht der heiße Tee aus der Thermoskanne. Und ob Sie`s glauben oder nicht - ich würde in diesem Moment keinem First-class-Menue den Vorzug geben. © by Christine Gradl. Für die Rechtschreibung sind die Autoren verantwortlich. | |||||
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