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Ein Gedicht für Helmut Beckmann
Gewünschtes Thema: »Wintersturm, Nordnordwest«

Ohne Titel

Der Fluss
lag unter silberblauem Eis,
auch Schnee darauf,
an manchen Stellen Eisgesang,
als wir mit dicken Mützen auf
Schersen (Schlittschuhen) nach Norden fuhren.

Zurück in unser Dorf, das eine Stunde fort war,
allein - der Wind erschwerte jeden Schritt,
der eine vorneweg, ein andrer kam nicht mit.

Der Wind (ein Sturm)
trieb eiskristallen harten Schnee in mein Gesicht,
und mehr als ein paar Meter sah ich nicht.

Es dunkelte,
und noch war erst der halbe Weg geschafft,
der Wind verstellt den Weg mit Brausen,
es wäre schön, wir könnten südwärts sausen,
doch leider wohnten wir dort nicht.

Es dauerte,
die Nasen wurden rot und blau,
die Knöchel schmerzten, und die Ohren - Auuuu!
Und auch zuhause, als wir von der Mutter aufgetaut,
blieb dieser Schmerz noch eine Weile laut,
eh er sich dann in wohlig, moll'ger Wärme löste,
während ich in den Abend döste.

Der Wind jedoch tobte noch Stunden um das Haus,
und alles türmte sich verwunschen und sah gewaltig aus.

© 2004 by Hermann Mensing.

 
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