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Literarisches Quartett: Wie eine kurze rote Hose ins Fernsehen kam

Die rote Hose im Quartett (Foto: ZDF)
Die rote Hose im Quartett (Foto: ZDF)

Die Frage ist: Wie konnte das passieren? Man kann nur Vermutungen anstellen. Da ist einiges schief gelaufen. Hätte noch jemand einschreiten können? Daheim vor dem Kleiderschrank? Spätestens im Studio? Bei Privatsendern ist sowas ja gang und gäbe. Die Hässlichen nach hinten, die Hübschen nach vorne. Seit dieser Folge des Literarischen Quartetts wissen wir, dass das nicht böse gemeint ist. Es hilft. Auch und vor allen Dingen dem Zuschauer. Denn ab Minute 1:40 musste man hinsehen wie bei einem Autounfall.

Denn da kam sie das erste Mal ins Bild: die rote Hose.

Genauer: eine kurze rote Hose. Oder noch genauer: eine kurze rote Herrenhose. Die Knie nicht bedeckt! Zum Glück konnte man auch in HD nicht sehen, wie behaart die Beine waren. Dazu keine Herrensandalen, aber hellbraune Wildlederschuhe mit Gummisohle. Das kommt am Ende aufs Gleiche raus. Kurze schwarze Socken – immerhin. Reich-Ranicki trug im literarischen Quartett immer lange Socken, damit man selbst dann keine Haut sah, wenn er mal die Beine übereinander schlug.

Da saß sie also, die kurze kniefreie rote Hose, in der ersten Reihe gleich hinter Thea Dorn. Man konnte nicht anders, man musste hinsehen. Was da auf der Bühne gesagt wurde, war nebensächlich. Wie in der Kneipe, wenn das Gespräch am Tisch nicht weiter interessant ist, aber irgendwo ein Fernseher läuft. Man schaut einfach hin und nimmt nichts anderes mehr wahr.

Die rote Hose im Quartett (Foto: ZDF)

Doch hier kam noch die Frage dazu, dieses »Warum?«. Das dunkle T-Shirt des Hosenträgers hatte minimal zu kurze Ärmel und als Motiv einen bräunlich-beigen Kreis mitten auf der Brust. Wie die Flugzeuge im Zweiten Weltkrieg. Alles so Dinge, die man bei einem Kind bis ins Alter von 10 Jahren noch durchgehen lässt. Aber der Träger war sicherlich schon über 20, so Anfang/Mitte. Sah eigentlich ganz normal aus. Kein Hipster-Bart, aber doch eine in die Richtung gehende Brille. Seitenscheitel. Typ Bankberater. Typ Sollte-eigenlich-wissen-was-man-Anzieht. Jemand, dem Mama nicht mehr die Klamotten rauslegt, wie: »Zieh zum Spielen nochmal die kurze rote Hose an, die muss sowieso danach in die Wäsche, und im Garten sieht dich ja keiner!«

Man kann es sich eigentlich nicht vorstellen, wie der Kurzhosenträger zu sich sagte: »Zur Fernsehaufzeichnung im Berliner Ensemble, was ziehe ich da am besten an? Ah, ich nehme die kurze rote kniefreie Hose und dazu die hellbraunen Schuhe mit den Gummisohlen.« Das kann man sich nicht vorstellen. Wohnt er allein? Denn wenn ihn jemand dort gesehen hätte, dann hätte doch jemand sagen müssen: »Was?! So willst du zur Fernsehaufzeichnung des Literarischen Quartetts?! Das geht gar nicht! Das sieht scheiße aus.«

Natürlich gibt es immer noch die Möglichkeit der verlorenen Wette. Doch das ist eher so dahingesagt: »Der Typ hat sicher eine Wette laufen, dass er sich mit einer kurzen kniefreien roten Hose in die erste Reihe bei einer Fernsehaufzeichnung setzt.« Vielleicht macht er das ja auch öfter. Vielleicht kennt man ihn. Vielleicht saß er schon bei Lanz und bei Anne Will und in vielen anderen Sendungen. Und die Vielfernsehzuschauer sagen dann schon: »Schau, da ist wieder der Typ mit der roten Hose.« Und bei YouTube gibt es schon einen Zusammenschnitt all seiner Auftritte in allen Sendungen.

Die rote Hose im Quartett (Foto: ZDF)

Man könnte die etwas verwegene Spekulation aufstellen, dass die kurze rote Hose gar keine richtige Hose ist, sondern eine Unterhose, eine Shorts. Kurz vor der Aufzeichnung hat sich der Hosenträger leider die Soße der Currywurst über die Jeans gekleckert. Mist! Was macht man da? Es ist keine Zeit mehr, sich eine neue Hose zu kaufen. Und als er mit seinem Bekannten in der Herrentoilette stand, die Jeans ausgezogen hatte und vergeblich versuchte, die Flecken auszuwaschen, da sagte der Bekannte: »Eigentlich kannst du auch in der Unterhose ins Studio. Die sieht doch wie eine normale kurze Hose aus.« Ob einer der Herren rechts oder links neben ihm das war? Vom Zuschauer aus gesehen rechts saß Thomas Rohde von Hanser Berlin. Sollte man den mal fragen, ob der was weiß? Der Mann auf der anderen Seite trug ein quergeringeltes Sweatshirt mit nach oben geschobenen Ärmeln. Modisch jetzt auch nicht so sicher. Ob der vielleicht …?

Es stellt sich allerdings auch die Frage: Hat das beim ZDF niemand bemerkt? Der Typ mit der kurzen roten Hose in der ersten Reihe, der klamottenmäßig so ausschaut, als käme er aus dem ZDF-Fernsehgarten oder dem Ferienprogramm der 70er-Jahre, der geht gar nicht! Kurz vor der Aufzeichnung hätte der Aufnahmeleiter zu ihm gehen können und hätte den Hosenträger freundlich gebeten, seinen Platz mit der Brünetten mit der runden Brille hinter ihm zu tauschen. Es ist nicht davon auszugehen, dass die einen rosa Petticoat trug.

Aber vielleicht haben die ZDF-Menschen das nicht bemerkt, weil sie gerade etwas intern gelästert haben:

»Mit dem Mangold als Gast kann man ja nix falsch machen.«

»Ja, der ist gut. Immer deutliche Worte und durchaus Argumente. Schade, dass damals ›Die Vorlesernicht funktioniert hat. Aber Mangold ist fernseherfahren, stimmt schon. Ist ja regelmäßig bei den Kollegen vom SWR zu sehen

»Aber muss man jetzt so penetrant am Anfang der Sendung auf sein autobiografisches Buch hinweisen, das nächste Woche erscheint? Sollen wir die Moderation von Weidermann nochmal umschreiben? Wirkt sonst vielleicht zu aufdringlich. Wir sind ja hier nicht bei ›Wetten, dass …?‹. Hihihi.«

»Egal, jetzt geht es sowieso los. Das lassen wir so.«

»Scheiße!«

»Was ist jetzt noch?«

»Da sitzt ein Typ mit einer kurzen roten Hose in der ersten Reihe hinter der Dorn! Uah, meine Augen schmerzen!«

»Oh Gott! Das sieht ja wirklich schlimm aus.«

»Egal. Lass den da sitzen, es geht jetzt los. Und wir wollen doch alle pünktlich Feierabend machen.«

Wolfgang Tischer

Link ins Web:

Die in der Sendung vom 11.08.2017 besprochenen Bücher:

  • Virginie Despentes; Claudia Steinitz (Übersetzung): Das Leben des Vernon Subutex 1: Roman. Gebundene Ausgabe. 2017. Kiepenheuer&Witsch. ISBN/EAN: 9783462048827. 22,00 €  » Bestellen bei amazon.de Anzeige oder im Buchhandel
  • Richard Ford; Frank Heibert (Übersetzung): Zwischen ihnen: Wenig ist uns so vertraut und zugleich so geheimnisvoll fremd wie das Leben der eigenen Eltern. Gebundene Ausgabe. 2017. Hanser Berlin. ISBN/EAN: 9783446256804. 18,00 €  » Bestellen bei amazon.de Anzeige oder im Buchhandel
  • Franzobel: Das Floß der Medusa: Roman. Gebundene Ausgabe. 2017. Paul Zsolnay Verlag. ISBN/EAN: 9783552058163. 26,00 €  » Bestellen bei amazon.de Anzeige oder im Buchhandel
  • Paulus Hochgatterer: Der Tag, an dem mein Großvater ein Held war: Erzählung. Gebundene Ausgabe. 2017. Deuticke Verlag. ISBN/EAN: 9783552063495. 18,00 €  » Bestellen bei amazon.de Anzeige oder im Buchhandel

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31 Kommentare

  1. Wenn dieser Artikel ernst gemeint ist, dann ist das der langweiligste und seltsamste Artikel, den ich je gelesen habe.

    Und wenn er ironisch gemeint ist – ist es trotzdem nicht witzig genug. Er hat eine rote Hose an. Und sie ist kurz. Okay. Wow.

  2. Eigentlich gehört dieser Beitrag in das vorherige Jahrhundert, aber anscheinend ist der Autor noch nicht darüber hinweggekommen, sich an Kleiderordnungen und Symbolsucht zu klammern, wie ein Schiffbrüchiger an die Galionsfigur seines von Holzwürmern zerfressenen Segelschiffs.

    Alles was uns dieser Kommentar vermitteln möchte, ist die Angst der selbstbetitelten Kulturelite, ihre Strukturen und Diskriminierungen unter der individuellen Freiheit und autonomen Entscheidungskraft einer modernen, teilweise interkulturellen Gesellschaft zu verlieren.

    Offensichtlich wurde das Ziel angestrebt, sich durch Humor und Witz mit gleichdenkenden Kulturbewahrern über ein angeblich fragwürdiges Kleidungsstück zu echauffieren. Was sich hinter dem allen allerdings versteckt ist Hohn und Schubladendenken sondergleichen.
    Ganz im Sinne von der “Superiority theory of humor”, welche auf Thomas Hobbes basiert und besagt, dass menschlicher Humor immer auf Kosten anderer stattfindet (Vgl. Chapman / Foot [Hrsg.] [2007]: Humor and Laughter; Kapitel 4), ordnet der Autor dieses Textes den jungen Mann mit der roten Hose in mehrere Schubladen ein, welchen er sich allen (als Ordensmitglied zur Bewahrung kultureller Würde) überlegen betrachtet.
    Offenbar möchte er dem pädagogischen Zug der guten Sitte eines Ludovico Settembrini aus Thomas Manns Zauberberg gleichkommen und seine LeserInnen belehren, wie sich ein zivilisierter Mensch in der Öffentlichkeit zu kleiden hätte. Allerdings vergisst er dabei, dass auch Settembrini mit seinem “hellkarierten Beinkleid” (Mann 2002, 88) dem noch zu belehrenden Hans Castorp wie “ein Drehorgelmann” (ebd., 89) vorkommt.

    Der im Kommentar angebrachte Vergleich mit dem zehnjährigen Kind, dem die Mutter vorschreibt, was es anzuziehen hätte, macht sich lächerlich über die offensichtlich frei gewählte Bekleidung des Gastes. Vielleicht hätte Herr Tischer ja doch eher Modeberater werden sollen und sich zusammen mit Guido Maria Kretschmer bei Shopping Queen über modische Geschmäcker äußern sollen. Das käme weitaus passender, als sich unter dem Pseudonym der Internetseite “literaturcafe.de” statt über Literatur, über Mode und Fernsehsender auszulassen.
    Was eine kurze rote Hose des Weiteren mit “Hipster Bärten” oder einer “hipster-ähnlichen Brille” zu tun haben soll bleibt mir ein Rätsel, ja was diese beiden Dinge überhaupt sein sollen, würde ich gerne mal wissen. Doch anscheinend wird hier nur versucht, sich die nächste Generation von Kulturrassisten anzuerziehen, die sich anscheinend mehr darüber Gedanken machen sollen, wie ich mich als Hochkultur-Mitglied zu uniformieren habe, statt über Literatur, Kunst oder Musik.
    Weitere Kollektivzuweisungen und Schubladengedanken sind schnell festzumachen. Zum Beispiel Banberater scheinen, nach dem Autor, zu wissen wie man sich anzuziehen habe. Schön das wir alle Individuen nach dem Aussehen kategorisieren können und auf perfide Art durch Optik zuschreiben wer zu wem gehöre. (Ist ja in Deutschland Tradition…)
    Offensichtlich war Herr Tischer sogar froh, dass der Gast, nach seiner Theorie, statt der mit Currywurst bekleckerten Jeans die Shorts auf der Toilette als passendes Outfit für den Abend wählte, denn sonst hätte er keinen Kommentar zur letzten Sendung des “Literarischen Quartetts” verfassen können. Wir als LeserInnen können nicht froh darüber sein, denn wir mussten uns diesen Erguss an Diskriminierung gegen ein unschuldiges Individuum durchlesen und haben wertvolle Minuten unserer Lebenszeit damit verschwendet zu analysieren, dass Herr Tischer anscheinend lieber in den gehobenen Gesellschaftsklassen diverser Romane Fontanes leben würde, statt sich mit Alltagskultur und einer offenen Gesellschaft zu befassen.

    Eigentlich verfasse ich keine Kommentare, doch wenn ich so etwas lese, frage ich mich wirklich, warum man sich, als Person, die mit dem “literaturcafe.de” offensichtlich innerhalb des Literaturbetriebs steht und als gelernter Buchhändler direkten Kontakt zu literaturinteressierten Personen hat, nicht darüber freut, dass junge Menschen (und damit ist nicht nur der mit einer roten Hose bekleidete junge Mann gemeint) ein wieder aufgenommenes Format wie “das literarische Quartett” mit Genuss schauen und sich sogar eine Karte kaufen, um die Diskussionen live im Studio zu erleben?!
    Wenn natürlich immer nur die Stecknadel im Heuhaufen gesucht und von vorne bis hinten gemäkelt wird, ist es kein Wunder das selbst im Jahr 2017 noch Menschen, die ohne Anzug ins Landestheater gehen, merkwürdig beäugt werden, dass nur Frauen Bein zeigen dürfen und Männer nicht oder dass sich über rote Hosen im “literarischen Quartett” lustig gemacht wird. Eine Verteidigung der Hochkultur hat schon vor 50 Jahren das maximale Haltbarkeitsdatum überschritten.
    Und wenn Herr Tischer soviel Wert auf Etikette legt, könnte man vielleicht zuvor bei sich selbst anzufangen, statt einen unbekannten jungen Mann derart anzugehen.

  3. Sie sind doch selbst erst vor einigen Wochen mit kurzer Hose im Fernsehen zu sehen gewesen, Herr Tischer, mit kurzer (dunkelgrau-schwarzer) Hose und hellbraunen Sandalen (ohne Socken), auf 3sat, am dritten Tag des Bachmann-Wettlesens; saßen im Publikum, deutlich sichtbar, mit kurzer Hose, Sandalen, T-Shirt, hab’ es damals kaum fassen können, in kurzer Hose (!) – und das im Sommer …

  4. Lieber Herr Tischer, Sie wissen, ich schätze Sie, aber hatten Sie bei dem Kommentar vielleicht ein kleines Gläschen “Rot”Wein zuviel? Diesen Beitrag kann ich gedanklich wirklich nicht nachvollziehen. Rote Hose, blaue Hose … kurz oder lang. Wen juckt’s?

  5. Die Sendung muss ja unglaublich langweilig und schlecht gewesen sein, wenn man sich in pubertierender Art und Weise über ein Kleidungsstück lustig macht. Da fragt man sich doch wirklich, in was für einer Welt wir hier leben?
    Der “Witz” dieses Beitrags entgeht mit völlig. Ich finde ihn einfach nur armselig.

  6. Ich bin hier normalerweise auch nur stiller Beobachter, aber dieser Artikel ist unfassbar. Ich habe ehrlich gesagt kein einziges Mal bei der Sendung auf den Herrn mit der roten Hose geguckt, so spannend fand ich die Beiträge von Herrn Mangold. Erst jetzt in den Bildern sehe ich das. Das kann für mich nur heißen, dass der Autor (den ich dem kitschigen Schreibstil nach zu urteilen unbedingt weiblichen Geschlechts vermutete) an massiver Konzentrationsschwäche leiden muss und nur wenig eigentliches Interesse an dem Sendungsinhalt zeigt.
    Nein, also ganz ehrlich. Das ist der lächerlichste geistige Dünnschiss, den ich seit langem gelesen (und deshalb nach dem ersten Absatz auch nur überflogen) habe. Sie sollten den Beitrag stark überdenken, er ist voll von diskriminierendem, besserwisserischem, übergeblichem Gedankengut.

  7. Ach, da war einer mit einer kurzen roten Hose im Publikum? Habe ich gar nicht gesehen. Ich habe mich von den vier Kritiker/innen unterhalten lassen, und das ziemlich gut. Das Beste an Ihrem drösen Beitrag, Herr Tischler, ist, dass Sie diesmal nicht schon wieder auf Christine Westermann herumhacken.

  8. Schön, dass es das Sommerloch auch hier gibt. Dennoch finde ich es unangemessen, wenn hier die über Kleidung einer einzelnen Person die Feder verrissen wird. Diesem jungen Mann istes egal was andere darüber denken wie er sich kleidet. Er ist damit freier als Herr Tischer, der hier seinen Schreibzwang nicht im Griff hatte. Er hat auch nicht erkannt, dass zwei Gäste – mit einer Telnjaschka bekleidet- neben der roten Hose saßen. Dieses Hemd tragen russische Militäreinheiten…. auch hier ist Putin irgendwie dabei!

  9. Herr Tischer hat Wahrnehmungsstörungen ! (Oder war´s nur ein allzu oberflächliches “Spässle” ? ) Na, das vergeht schon wieder,
    nach der eindeutigen Leserresonaz sind dann zukünftig wieder die besprochenen Bücher /od. Kritiker wichtiger.
    Ich fand die Sendung sehenswert, die rote Hose wäre mir nicht aufgefallen. (ich habe übrigens auch eine rote H. , aber mit langen Beinen.)
    Grüße
    L.K.

  10. Hüa, hüa. Vergaloppiert.
    Eine Idee für einen August-Artikel, der wohl mangels einer guten Alternative online ging.
    Ich finds brüllend komisch. Nicht den Artikel, den halte ich für peinlich-komisch, sicher kommt er bei mir nicht an, wie er wohl beim Schreiben selbst empfunden wurde. Nee. Nicht lustig.
    Ein herzliches Beispiel dafür, wie sich jeder Autor mal in eine Idee verennt, ohne zu merken, dass er auf verschwurbeltem Wege ist. Passiert uns allen.

    Ich bin für die Freiheit der Männerbeine. Schließlich machen Frauen das auch, selbst wenn der Anblick nicht zum längeren Verweilen lädt. Alles gut. Wenn nur das Schöne gezeigt werden dürfte… wie erkennt man dann noch Schönheit? Vielleicht ja auch in behaarten Männerbeinen?
    Die rote Hose ist konsequent. Sie demonstriert, dass mancher, zu beneidender Mensch, eine wunderbare Freiheit besitzt, selbst im Fernsehen höchstpersönlich, noch dazu während einer hochanspruchsvollen Literatursendung, weiterhin frei zu sein und sich keiner Kleiderordnung zu unterwerfen. Ich finds super. Mehr rote Hosen.

    Gruß aus dem Norden
    Franka

  11. Dieser Artikel zeigt erneut, dass Herr Tischer an Literatur in keiner Weise interessiert ist, sondern lediglich am Drumherum.

    Schade, denn durch die Fixiertheit auf rote Hosen entgeht ihm so Einiges!

  12. “Dieser Artikel zeigt erneut, dass Herr Tischer an Literatur in keiner Weise interessiert ist, sondern lediglich am Drumherum.”

    Da muss ich mich anschließen, mich interessiert auch nur das “drum herum” – namentlich: Thea Dorn, das nehme ich noch nicht mal so eine kurze rote Hose wahr. 😀

  13. Zugegeben, ich habe diese unsägliche kurze rote Hose und das seltsame T-Shirt während der Sendung nicht registriert, weil meine Aufmerksamkeit auf die Beiträge der Runde gerichtet waren. Das ändert aber nichts daran, dass der Auftritt des nämlichen Zuschauers unangemessen ist und von wenig Achtung und Respekt gegenüber allen Beteiligten zeugt. Er ist eine besondere Form von “Umweltverschmutzung”, denn es ist eben nicht beliebig und egal, wie ich mich zu bestimmten Anlässen kleide. Oder gehen wir alle demnächst mit Frack und Zylinder an den Badestrand….?

  14. Warum nicht in Frack und Zylinder, wenn wir das so wollen und es uns nicht stört, daß wir dann schwitzen und wenn wir dann draufkommen sollten, daß es sich in der Badehose doch besser schwimmt, ziehen wir den Frack einfach aus!
    Mit Toleranz und Geduld lösen sich solche Probleme besser als mit Anstandsregeln und erhobener Faust denke ich und deshalb ist es schade, daß wir solche Diskussionen noch führen müßen, weil ich eigentlich dachte, daß wir das schon überwunden habn und heute jeder so in die Oper geht, wie er sich wohlfühlt und ich habe das ganz ehrlich schon den Siebzigerjahren als Studentin so gemacht, liebe Grüße aus Wien!

    • Dann sollten Sie sich die Einlasskriterien für die Wiener Staatsoper mal durchlesen. Mit kurzen Hosen wird der Eintritt dort nämlich verwehrt! Genau wie in Spielcasinos. Also von wegen, jeder könne tragen worin er sich wohlfühlt….

  15. Wie schön, dass es keine anderen Sorgen gibt – die Kleidung der Zuschauer beim “Quartett”. Wir haben einen der wärmsten Sommer der letzten Jahrzehnte – und da werden Shorts kommentiert?? Und eine Lockenfrisur, kurz, mit freiem Nacken, bildhübsch. Und was das Allerschönste an der heutigen Zeit ist und an ihrer Freiheit? Man darf nicht nur anziehen, was man will, Locken tragen, wie und wo man mag – man darf auch schreiben, was man will. Und damit sind wir doch am für die Literatur einzig relevanten Punkt.

    • Das stimmt überhaupt nicht. Es gibt für Discos, Spielcasinos und die Staatsoper Einlasskriterien. Nicht jeder kann tragen was er will! Und auch nicht schreiben was er will. Oder haben Sie etwa noch nichts von der Facebook-Zensur gehört? Ein ganzes Team ist damit beschäftigt, den ganzen Tag Beiträge zu löschen.

  16. Du liebe Güte, was ist das hier für eine humorlose Gesellschaft? Das war doch eindeutig eine Glosse mit satirischem Seitenhieb auf wissenschaftliches Ergründen. Ein aufmerksamer visuell veranlagter Mensch sieht nun mal alles und kann neben dem akademischen Geplauder auch noch so was total Unauffalliges wie eine rote Hose im Zentrum des Bildes wahrnehmen. Wer sich in seine ernsthaften Betrachtungen bis zum Grund einbetoniert, sieht natürlich nichts und riecht vielleicht nicht mal einen Hausbrand, den er mit einem brennenden literarischen Eifer verursacht hat.
    Ich habe mich jedenfalls kringelig gelacht, und die Freunde, denen ich den Artikel vorgelesen habe, ebenfalls. Na ja, der Humor der Deutschen hat auf einem Teelöffel Platz.

  17. Also ich fand den Artikel gut 🙂
    Er war mit viel Humor geschrieben und es stimmt ja auch, dass der junge Mann unangebracht gekleidet war. Artikel wie diese sorgen dafür, dass die Gäste sich zukünftig passender kleiden. Und so eine TV-Sendung ist ja auch ein besonderer Anlass, der erst durch den richtigen Dresscode zum besonderen Erlebnis wird. Würde jeder tragen was er will, wäre das Feeling weg!

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