CMA - Bestes vom Bauern Das Literatur-Caf� - Der literarische Treffpunkt im Internet
 
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Die Pflaume
von Irene Hitt

Auf dem Baume südlich, hing eine Pflaume friedlich,
und auch die Mirabelle sah freundlich in die Helle.
Die Pflaume dachte: "Schade, ich werde Marmelade!" und wachte.

Mit ihr hingen noch viele, sie träumten in die Stille,
so reiften sie und wurden groß, sie schmeckten süß und ganz famos!

Da kam mit viel Getöse, Irene, diese Böse.
Sie pflückte und rückte, und bückte sich,
die Pflaumen voll Verdruss empörten sich
und wurden Muss!

Alsbald verschwanden Frucht und Pflaume aus Wiese, Hecke
und vom Baume und wanderten recht mucker
und schwanden mit Rum und reichlich Zucker
im Pflaumentopf bis auf den Schopf.

Dem Wespenschwarm entronnen,
vermust, verspeist mit Wonnen,
einst glühend unter Sonnen, bis hin zum allerletzten Tropf,
recht müde jetzt im Pflaumentopf,
ward diese Ernte eingebracht,
die Gläser wandern auf den Schaft.

Verschlossen im dichten Glas, einst erntereif auf sattem Gras,
hört man die Pflaumen klagen und leise traurig sagen, in Form von Marmeladen:
"Jetzt sind wir eingemacht, wie schade!"
Irene lacht.

© by Irene Hitt. Für die Rechtschreibung sind die Autoren verantwortlich.

 
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