Wenn es (mir) doch aber schmeckt…
von Petra Wernicke
Ministerin für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt

Verdammt – schon wieder zwickt die Hose im Bund. Zu heiß gewaschen? Nein, zu heiß gewaschen kann sie nicht sein. Könnte es also wirklich zutreffen, dass …?

Na gut, …
… da sind Speck-Bratwurst, Bockwurst und Schinken vom rosa-runden Schlachterschwein vom Bauernhof nebenan, geschlachtet im eigenen Waschhaus.
… da sind die Eier von glücklichen, frei laufenden Hühnern – verarbeitet zu herrlichem Rührei, verfeinert mit durchwachsenem Speck und Schnittlauch.
… da gibt es die liebevoll mit Gewürzen abgeschmeckte Wurst – die Zwiebeln dazu habe ich im eigenen Garten gezogen.
… und dann sind da Pell- oder Bratkartoffeln – gesteckt, gehäufelt, geerntet hinterm Haus.
… und zur Weihnachtszeit, da gibt es Kaninchen oder Gans – aufgezogen auf dem eigenen Hof.
.. und zu all dem hin und wieder mal ein Kornbrand und ein Bierchen aus der Region.

Habe ich jetzt ein schlechtes Gewissen?
Wenigstens wegen der Tiere, die sich auf dem Bauernhof nebenan in Sicherheit wähnen und dann doch geschlachtet werden? Oder wegen der vielen wunderschön blühenden und bunten Früchte, die ich erst im Garten anbaue und dann doch als Beilage, Kompott oder Marmelade verarbeite?

Mitnichten!
Ich weiß, was da auf meinem Teller kommt: Produkte aus heimischen Ställen und von deutschen Äckern und Gärten. Das bürgt für Qualität. Das ist gesund. Und vor allem: Das schmeckt mir!

Und was wird mit der zu eng gewordenen Hose?
Was soll's: Es musste sowieso eine neue her.

© by Petra Wernicke. Für die Rechtschreibung sind die Autoren verantwortlich.