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Frühstück im Eis
von Klasse 5b der Orientierungsstufe am Kopernikus-Gymnasium Wissen

Das Klirren der Eisschollen war von weitem zu hören. In großen Blöcken trieb das Eis ins offene Meer.

Emi rappelte sich auf, kletterte in sein Kajak und seufzte: „So ein Frühstück könnte ich mir öfters genehmigen!“ Dann ruderte er geschickt zwischen den umher treibenden Eisschollen auf das offene Meer hinaus.
Als Emi nach einer Stunde anstrengender Fahrt endlich an seiner Lieblingsstelle angelangt war, warf er seine Angel erneut aus. Er setzte sich daneben und schaute in das tiefblaue Wasser. Vorsorglich hatte Emi noch einige Leckerbissen in seiner Tasche verstaut. Diese waren alsbald verzehrt und als Emi sein Butterbrotpapier zurück in den Rucksack legte, vernahm er ein Zucken an der Angel. Vorsichtig kurbelte Emi die Schnur auf. Ein riesiger Barsch hatte sich an dem Köder festgebissen. „Was für ein Fang!“, jubelte er und schwengte den zappelnden Fisch in seinen Eimer.
„Aber nun muss ich schnellstens los!“, erinnerte er sich, nahm das Paddel in die Hand, wickelte sich in seinen Pelz und fuhr mit kräftigen Schlägen in Richtung Geheimversteck.

Dort angelangt, wurde er von seinem Freund Myax schon begrüßt. “Da bist du ja endlich! Ich dachte schon, du hättest mich vergessen!“
Emi sprang behände aus dem Boot, gesellte sich zu seinem Freund und strahlte vor Freude. „Ich war noch im Eismeer angeln!“ – „Und was hast du gefangen?“ Neugierig schaute Myax in das Kajak. „Ich hatte einen prächtigen Fang!“, erzählte Emi. „Einen riesigen Barsch habe ich gefangen!“, sprach er voller Stolz und schleppte mühsam die Beute herbei. „Da können wir ja ein richtiges Festmahl bereiten!“, freute sich Myax.
Der Junge spießte Stücke des bereits zerlegten Fisches auf einen Stock, den sie über einem Feuer drehten; ein Lagerfeuer zu bereiten, war eine längst erprobte Kleinigkeit für sie.
Bald schon roch es wunderbar nach geröstetem Fisch, den sie untereinander in Portionen aufteilten.
„Mmh“, schmeckt das gut!“, rief Myax. Emi bestätigte: „So köstlich habe ich schon lange nicht mehr gegessen!“
Sie unterhielten sich noch eine Weile und verfielen alsbald
in längeres Schweigen. Von Ferne war das helle Klirren der herumtreibenden Eisschollen zu vernehmen.
Mit Einbruch der Nachmittagssonne brach Emi auf. Er erhob sich und sprach: „Es war sehr schön hier mit dir, Myax“, stieg wieder in sein Kajak und paddelte davon.
Myax blickte ihm noch eine Weile nach, bis sein Winken im Schein der sinkenden Sonne sich am Horizont verlor.

© by Klasse 5b der Orientierungsstufe am Kopernikus-Gymnasium Wissen. Für die Rechtschreibung sind die Autoren verantwortlich.

 
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