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Zitat mit blöden Männern

Sabine Christiansen hat als Medienprofi zwei Dinge geschafft: Durch das Verbot der Dresdner Inszenierung von Hauptmanns “Weber” wurde die Diskussion auf den angeblichen Mordaufruf und die Frage gerichtet, ob ein solchermaßen ergänzter Hauptmann-Text überhaupt noch Hauptmann ist.

Der Deutsche Bühnenverein sieht es anders als die Gerichte: “Es ist eindeutig erkennbar, welche Texte von Hauptmann stammen und welche nicht ich sehe also keine Verletzung der Urheberrechte der Hauptmann-Erben. Theater muss politisch sein und auf die Gegenwart reagieren können”, so Rolf Bolwin, Direktor des Bühnenvereins, am 25.11.2004 in Dresden. Bei den Frau Christiansen betreffenden Passagen handelt es sich nach Auffassung des Verbands um eine künstlerische Äußerung auf der Bühne, die nicht mit der Realität gleichgesetzt werden darf. Daher gibt der Bühnenverein bei einer Interessenabwägung in jedem Fall der Freiheit der Kunst den Vorzug.

Letztendlich ist beides egal, denn Christiansen hat eines erreicht: Niemand diskutiert den eigentlichen Inhalt des Textes, der fast nirgendwo im volständigen Wortlaut zu finden ist.

Daher soll er auch hier nochmals stehen, so wie wir ihn der jungen Welt entnommen haben:

Wen ich sehr schnell erschießen würde, das wäre Sabine Christiansen, einfach weil sie mir jeden Sonntagabend, wenn ich aus Versehen den Fernseher anmache, wirklich versauen kann. Weil sie oft die Chance gehabt hätte, eben diese Leute, diese Leute auch wirklich schlagen zu können, die da doch ganz wesentlich dran beteiligt sind. Ich finde, diese ganzen alten blöden Männer, die vielleicht eventuell die Aufgabe haben, Politik zu machen, die aber nur noch Theater machen.

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