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Willms Woche: Im Visier der Kritiker

Feierten wir in der letzten Woche noch den Geburtstag Oscar Wildes, so jährt sich am 22. Oktober der Ehrentag des Mannes zum 137. Mal, der Zeit seines Lebens im Schatten des »paradoxen Prinzen« stand. Viele machen Lord Alfred Douglas auch heute noch für den Fall des Dandys Wilde verantwortlich. Schaut man jedoch hinter die Fassade von Klatsch und Tratsch, stößt man nicht nur auf eine tragische Liebesgeschichte, sondern viel mehr noch auf einen genialen und zu Unrecht missachteten Poeten. Die Sonette aus Lord Alfreds Feder brauchen sich nicht einmal hinter denen Shakespeares zu verstecken. Höchste Zeit, ihnen eine faire Chance zu geben!

In die internationale Kritik geriet in jüngster Zeit auch zunehmend Beststeller-Autor Michael Crichton. Er hält die Thesen vom weltweiten Klimawandel für Teil eines natürlichen Zyklus, auf den der Mensch keinerlei Einfluss ausübe. Trotz aller Tadel ist Crichton immer noch einer der beliebtesten und erfolgreichsten Schriftsteller, wenn es darum geht, Wissenschaft und Technik zu spannungsreichen Romanen zu verweben. Der studierte Mediziner greift dabei – bekanntestes Beispiel ist wohl Dino-Park – immer wieder den Konflikt zwischen Forschung und Ethik auf. Am 23. Oktober wird Crichton 65 Jahre alt.

Regisseur, Autor, Aktionskünstler, Talkmaster – es gibt kaum eine mediale Nische, die Christoph Schlingensief nicht längst erobert hätte. Jedoch auch kaum eine Veranstaltung mit ihm, in der nicht auch grün uniformierte Beamte zugegen wären. Unvergessen ist sein Aufruf an alle deutschen Arbeitslosen, gleichzeitig im Wolfgangsee zu baden, um mit dem überlaufenden Wasser das Urlaubsdomizil Helmut Kohls zu fluten. Ob man das lustig findet, ist Geschmackssache. Fakt ist: Deutschland reibt sich an Schlingensief, der am 24. Oktober seinen 47. Geburtstag feiert. Reibung erzeugt bekanntlich Wärme – und die können wir doch nach dem katastrophalen Sommer gut gebrauchen, oder?

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