StartseiteWillms' WocheWillms Woche: Mit und ohne manische Depressionen

Willms Woche: Mit und ohne manische Depressionen

Zwar begann der Amerikaner Sidney Sheldon erst in der zweiten Lebenshälfte eigene Bücher zu verfassen, doch da wusste er längst, wie der Krimihase läuft: Jahrelang hatte er als Bühnen- und Drehbuchautor in Hollywood gearbeitet und dort Spielfilme und auch Musicals entwickelt. Auch zwei Serienklassiker stammen aus der Feder Sidney Sheldons: Er schenkte uns sowohl die »Bezaubernde Jeannie«, in der Barbara Eden als naiver Flaschengeist das Leben des damals noch netten J. R. Ewing, pardon, Larry Hagman, auf den Kopf stellt, als auch »Hart aber herzlich« mit dem fast zum Erbrechen harmonischen Millionärsehepaar Hart, das zum puren Zeitvertreib knifflige Verbrechen aufdeckt. Beinahe wäre es zu all dem nie gekommen: Sidney Sheldon litt bereits als Jugendlicher an einer »bipolaren Störung«, auch als »manische Depression« bekannt. Sheldons Vater hielt den damals 17jährigen von einem Freitod durch eine Überdosis Schlaftabletten ab und ebnete so den Weg zu Sheldons Hollywood – und Schriftstellerkarriere. Das Multitalent Sidney Sheldon wäre am 11. Februar 91 Jahre alt geworden.

Lucky Luke, Tim und Struppi, die Schlümpfe – diese Figuren kennt man mittlerweile auf der ganzen Welt. Allesamt stammen sie aus Belgien und sind bei Weitem nicht die einzigen fiktiven Berühmtheiten, die das kleine Land hervorbrachte. Auch den weltbekannten Pariser Kommissar Maigret schuf die Feder eines belgischen Schriftstellers: Georges Simenon, am 13. Februar vor 105 Jahren in Lüttich geboren, gehört zu den meist gelesenen Autoren der Welt. Seine rund 400 Romane verkauften sich weltweit über 400 Millionen Mal in mehr als 50 Sprachen. Den Pfeife rauchenden Leiter der Mordkommission Maigret ließ Simenon dabei über 100 Mal zum Einsatz kommen. Simenon selbst muss seine Berufung zum Schriftsteller schon als Jugendlicher geahnt haben: sowohl aus der Lehre zum Buchhändler als auch aus der anschließenden Ausbildung zum Konditor wurde er vorzeitig gekündigt und so ergriff er die Chance bei einer Gazette in Lüttich Polizeiberichte zu bearbeiten – vielleicht eine Fundgrube für spätere Maigret-Fälle.

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