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Voll die Helden und Autoren

Im Arena Verlag erschien ein Buch mit 20 Beiträgen junger Autoren über Zivilcourage.

Voll die HeldenNicht jeder Autor hat am Anfang seiner Karriere gleich einen Roman veröffentlicht. Anthologien (Textsammlungen) und der Gewinn von Literaturwettbewerben sind häufig die ersten wichtigen Schritte einer literarischen Karriere. Was es dabei zu beachten gilt und dass man nicht sowohl Anthologien als auch Wettbewerbe zuvor genau anschauen sollte, bevor man dort Texte einreicht, darauf haben wir bereits im literaturcafe.de in einem älteren Beitrag hingewiesen. Wer ihn noch nicht gelesen hat, sollte dies nachholen, denn gültig ist er nach wie vor.
Zwanzig junge Autoren haben diesen wichtigen Schritt nun geschafft. Eigentlich sind es sogar zwei Schritte, denn sie gehören zu den Gewinnern des Schreibwettbewerbs, den keine Geringeren als die “Aktion Mensch” und “amnesty international” im Herbst 2003 ausgeschrieben hatten. Jetzt – im Herbst 2005 – erschienen ihre Beiträge als Taschenbuch im Arena Verlag. Der auf Jugendbücher spezialisierte Arena Verlag in Würzburg plant zudem eine Unterrichtserarbeitung herauszugeben, denn alle Texte beschäftigen sich mit dem wichtigen Thema Zivilcourage. So schnell kann es also gehen und plötzlich ist man ein junger Autor, dessen Werk im Schulunterricht behandelt wird.
Und apropos »schnell«: Dass zwischen Texteinreichung bzw. Wettbewerb und Veröffentlichung fast zwei Jahre vergehen, ist nicht unüblich, denn im Verlagswesen sind die Vorlaufzeiten oftmals lang. Außerdem mussten die Texte in einen sinnvollen Zusammenhang gestellt und lektoriert werden. Erfreulich auch, so ist im Copyright-Vermerk zu lesen, dass die Autoren weiterhin sämtliche Recht an ihren Werken besitzen. Bei seriösen Veranstaltern absolut üblich, dennoch sollte man bei Wettbewerben auf das Kleingedruckte achten, was mit den Texten und den Rechten daran geschieht. Theoretisch kann man die Veröffentlichungsrechte auch abtreten, dann bestimmt allein Verlag oder Veranstalter, wo die Kurzgeschichte oder das Gedicht künftig veröffentlicht werden darf.
Zur Jury, die die Gewinnerbeiträge auswählte, gehörte auch der Inhaber und Herausgeber des literaturcafe.de, Wolfgang Tischer. Das literaturcafe.de unterstütze damals den Wettbewerb und gab durchaus auch allgemein gültige Schreibtipps, die besonders bei dem klischeeanfälligen Thema Zivilcourage hilfreich sind.
Die Publizisten und Lektorin Annette Wunschel hat die Texte nun in einen Zusammenhang gestellt, und entstanden ist eine Anthologie, die zeigt, wie junge Menschen heutzutage Zivilcourage sehen und bewerten. Da ist zunächst die Angst zu helfen, Überwindung und Mut, die Einfühlung in die Opfer, die Komponente der Gruppenzugehörigkeit, die notwendige Aufmerksamkeit – aber da sind auch die Grenzen der Hilfe und des sozialen Engagements.
Ein Buch von Jugendlichen und (nicht nur) für Jugendliche. Zum Lesen, Diskutieren, Streiten. Das Werk ist ab sofort im Buchhandel erhältlich.

Annette Wunschel: Voll die Helden. Broschiert. Juli 2005. Arena. ISBN 3-401-02437-X. EUR 4,50 (Bestellen bei Amazon.de)

Weiterführende Infos und Links zum Thema:
Im Cafe: »Grauer Nebel in der kleinen Bäckerei« – Vom Schreiben über das Thema Zivilcourage.
Im Cafe: »Literarisch erfolgreich durch kleine Schritte« – Tipps und Hinweise, wie Sie mit Literaturzeitschriften und -wettbewerben Ihren Ruf fördern können – oder auch nicht.
Im Café: »…sehen wir gute Chancen für eine Veröffentlichung.« – Wie Zuschussverlage im Internet schnell neue Opfer finden
Im Cafe: »Die Verleger wissen gar nicht, welche Glanzleistung ihnen entgeht« – Lydia Henninger gibt Tipps zur Verlagssuche, um andere vor den immer wieder gleichen Fehlern zu bewahren.

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