StartseiteLiteratur onlineTwitter-Fehler: Welche Probleme die Buttons von Facebook und Co mit sich bringen

Twitter-Fehler: Welche Probleme die Buttons von Facebook und Co mit sich bringen

Die dubiose Download-Meldung beim Aufruf des Twitter-ButtonsWir haben derzeit den Twitter-Button unter unseren Beiträgen deaktiviert, mit dem man diese einfach und bequem über den Kurznachrichten verbreiten konnte. Beim Aktivieren des Buttons erschien eine merkwürdige Meldung, und der Browser versuchte, eine Datei herunterzuladen. Laut SPIEGEL Online handelt es sich dabei glücklicherweise nicht um einen Virus, sondern offenbar um einen Fehler bei Twitter.

Bis Twitter den Fehler behoben hat, lassen wir den Twitter-Button deaktiviert, um unsere Nutzer nicht zu verunsichern.

Ohnehin sprechen viele Argumente dafür, die Buttons von Facebook und Twitter nie direkt in die eigene Autoren- oder Verlagswebsite einzubauen.

Der Twitter-Fehler taucht zu einem interessanten Zeitpunkt auf. Gerade bereite ich einen Vortrag für das Montségur-Autorentreffen am kommenden Wochenende vor.

Darin erläutere ich am Beispiel von WordPress, wie man die eigene Website und das eigene Blog möglichst effektiv mit den sozialen Netzwerken verknüpft. Ein Aspekt ist der Einbau von »Gefällt mir«- und ähnlichen Buttons und wie dieser elegant und datenschutzfreundlich zu lösen ist.

Warum die eigene Website wichtig ist

Der Twitter-Fehler macht wieder einmal deutlich, dass wir alle keine Kunden von Facebook und Twitter sind, sondern Teil des Produkts. Man kann nirgendwo anrufen und wird von Twitter auch keine Entschädigung erhalten, wenn Nutzer eine Website wegen solch dubioser Meldungen meiden.

Bereits in einem Vortrag auf der Buchmesse in Leipzig habe ich deutlich gemacht, warum man sich als Autor oder Autorin nicht auf Facebook, Twitter und Google+ verlassen sollte, sondern im Zentrum immer die eigene Website stehen sollte. Kostenlose Dienste sind ein bequemer und schneller Service, aber bei Problemen oder Änderungen kann ich dort nur bedingt eingreifen. Den Twitter-Button auf der eigenen Seite zu deaktivieren dauert hingegen nur Sekunden.

Nicht nur datenschutzrechtlich bedenklich

Dass die Buttons datenschutzrechtlich bedenklich sind, darauf haben wir im literaturcafe.de bereits vor geraumer Zeit hingewiesen. Wir selbst haben daher die 2-Klick-Lösung von Heise im Einsatz.

Die Heise-Lösung hat uns nun auch davor bewahrt, dass ein Besucher die merkwürdige Download-Meldung sofort beim Aufruf der Seite zu sehen bekam, da der Twitter-Button nur dann angezeigt wird, wenn man diesen gezielt freischaltet.

Und noch ein weiterer wichtiger Grund spricht für die Heise-Lösung: die Anzeige-Geschwindigkeit der eigenen Website im Webbrowser. Denn die Buttons der sozialen Netzwerke und Dienste müssen von dort dynamisch bei jedem Aufruf der eigenen Website eingebunden werden. Das kann die Anzeige der kompletten Website verzögern und potenziert sich, wenn beispielsweise Facebook einmal nicht verfügbar ist, was in der Vergangenheit durchaus vorkam.

Mögliche Google-Abwertung durch die Buttons der sozialen Netzwerke

Durch eine langsame Website verliert man nicht nur ungeduldige Besucher, sondern führt auch zu einer schlechteren Platzierung bei Google. Google liebt schnelle Websites und platziert diese im Suchergebnis höher als gleichwertige, langsame Seiten.

PageSpeed Insights: Eine schlechte Google-Platzierung kann an einer langsamen Website liegen
PageSpeed Insights: Eine schlechte Google-Platzierung kann an einer langsamen Website liegen

Google stellt sogar eine Abfrage zur Verfügung, mit der man testen kann, wie schnell die eigene Website ist. Sie nennt sich PageSpeed Insights und listet nach Eingabe der eigenen Web-Adresse alle Faktoren auf, die man optimieren sollte. Es wird ein Wert von 0 bis 100 vergeben. Liegt der Wert unter 85, sollte man die eigene Website dringend überarbeiten.

Wer viele Erweiterungen von kostenlosen Diensten und Dritten einsetzt wie die erwähnten Buttons der Netzwerke oder externe Kommentaranbieter wie DISQUS oder Fotogalerien von Flickr, der sollte sie einfach mal auf seiner Autoren- oder Verlagswebsite testweise deaktivieren, die Googl-PageSpeed-Abfrage erneut starten und schauen, ob der Wert gestiegen ist.

Nicht unbedingt notwendige Dienste sollte man abschalten, da diese oft mehr schaden als nutzen. Wer WordPress einsetzt, sollte Buttons für Facebook, Twitter, Pinterest usw. mit einem Plugin wie 2 Click Social Media Buttons auf die Heise-Lösung umstellen.

Wolfgang Tischer

Nachtrag: Am Abend des 26. Septembers 2013 haben wir den Twitter-Button wieder aktiviert, da der Fehler seitens Twitter nun behoben zu sein scheint.

Weitere Beiträge zum Thema

Schreiben Sie einen Kommentar

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein.
Bitte geben Sie Ihren Namen ein