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Tipps: Was schenkt man literarisch interessierten Menschen und denen, die ‘s nicht sind?

GeschenketippsWas schenkt man literarisch interessierten Menschen und denen, die ‘s nicht sind? Und was schenkt man als literarisch interessierter Mensch?

Wir haben für Sie ein paar Tipps zusammengestellt. Viele Empfehlungen haben wir in diesem Jahr im literaturcafe.de ausführlich vorgestellt, anderes liegt noch auf den Schreibtischen der Redaktion und kommt gerade Recht als Geschenketipp.

Noch ist es nicht zu spät, sodass Sie losziehen und die Dinge erwerben können. Sofern Sie überhaupt noch losziehen und nicht online bestellen, um sich überfüllte Einkaufszentren zu ersparen.

Geschenktipp 1: Ein Kindle in der Krippe

Wir haben den Kindle Paperwhite ausführlich gestestet. Das Bild zeigt ihn mit der praktischen Lesehülle.E-Book-Reader gehören wie schon im letzten Jahr zu den gefragten Geschenken. Wenn Sie Glück haben, verkauft Ihnen Ihr Buchhändler eines der Geräte. Wenn Sie Pech haben, erzählt Ihnen Ihr Buchhändler vom Weltuntergang und raschelndem Papier. Die oft verpönten Elektronikmärkte sehen das anderes. Dort findet man seit einigen Tagen sogar den Kindle liegen – zumindest in der günstigen 79-Euro-Version und den Fire HD.

Denn während andere jammern, bietet Amazon das breiteste E-Book-Angebot und mit dem Paperwhite derzeit eines der besten Lesegeräte. Das meinen nicht nur wir, sondern auch die Zeitschrift c‘t in einem Vergleichstest in ihrer aktuellen Ausgabe 2013. Die könnte man vor dem Kauf ja nochmals zurate ziehen. Blöd nur: Amazon kann wegen der großen Nachfrage den Paperwhite vor Weihnachten nicht mehr liefern.

Geschektipp 2: Ein Klassiker – aber neu übersetzt

Madame Bovary in der Neuübersetzung - lesen oder hörenVom Strom zum Papier und hier zu einem Klassiker, der für viele der beste jemals geschriebene Roman überhaupt ist: »Madame Bovary« von Gustav Flaubert. Um Weihnachten herum hat man Zeit, macht es sich gemütlich und liest mal ein Buch, das nicht auf der aktuellen Bestsellerliste steht. Elisabeth Edl ist eine herausragende Neuübersetzung gelungen, die sich sprachlich enger und besser an Flauberts Originaltext anschmiegt. Vier Jahre lang hat Frau Edl daran gearbeitet. Nur ein Jahr länger schrieb Flaubert an seinem Roman.

Und wer nicht lesen will, kann hören. Die Sprachkraft der Neuübersetzung bringt kein anderer besser zum Vorschein als Christian »Die Stimme« Brückner. Auf 2 CDs findet sich die ungekürzte Lesung in MP3-Form, das sind über 14 Stunden Hörgenuss und reicht für lange, staureiche Fahrten ins Wintersportgebiet.

Gustave Flaubert; Elisabeth Edl (Übersetzung): Madame Bovary: Roman. Gebundene Ausgabe. 2012. Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG. ISBN/EAN: 9783446239944. 44,00 €  » Bestellen bei amazon.de Anzeige oder im Buchhandel
Gustave Flaubert; Elisabeth Edl (Übersetzung): Madame Bovary: Roman. Kindle Ausgabe. 2012. Hanser, Carl GmbH + Co. 14,99 €  » Herunterladen bei amazon.de Anzeige

Madame Bovary: Ungekürzte Lesung. Audio CD. 2012. Parlando. ISBN/EAN: 9783941004382

Geschenktipp 3: Kalender sind immer gut

Nach Weihnachten kommt das neue Jahr, und somit hat man an Kalendergeschenken mindestens ein Jahr lang seine Freude. Für schreibende Menschen ist der Autorenkalender eine feine Sache, den wir ausführlich vorgestellt haben. Repräsentativer ist der Wandkalender mit schönen Schwarz-Weiß-Fotos von Büchermenschen. Pro Monat können Sie sogar zwischen zwei Motiven wählen.

Geschenktipp 4: Ein Buch auch für Männer

INDIGO»Indigo« von Clemens J. Setz ist ein Buch, das man auch Männern schenken kann. Es ist kein Krimi, es ist Literatur. Aber mit dem Ansatz zum Adventure-Spiel und Kindern, die unfreiwillig dafür sorgen, dass es ihrer Umwelt schlecht geht – und das ist reichlich mysteriös.

Doch nicht nur der Inhalt macht dieses Buch besonders, es ist auch die wunderbare Buchgestaltung, die Judith Schalansky übernommen hat.

Clemens J. Setz: Indigo: Roman. Gebundene Ausgabe. 2012. Suhrkamp Verlag. ISBN/EAN: 9783518423240
Clemens J. Setz: Indigo: Roman (suhrkamp taschenbuch). Taschenbuch. 2013. Suhrkamp Verlag. ISBN/EAN: 9783518464779. 15,00 €  » Bestellen bei amazon.de Anzeige oder im Buchhandel
Clemens J. Setz: Indigo: Roman (suhrkamp taschenbuch). Kindle Ausgabe. 2012. Suhrkamp Verlag. 14,99 €  » Herunterladen bei amazon.de Anzeige

Geschenktipp 5: Geschenke zum Davonlaufen

Am Mummelsee: Wolfgang Tischer liest MörikeVerschenken Sie doch mal eine literarische Wanderung. Als Vorlage kann Ihnen eine Wanderung an den Mummelsee dienen. Aber auch viele andere Orte in Deutschland und in angrenzenden Ländern sind höchst literarisch. Recherchieren Sie doch mal im Web. Organisieren Sie Anfahrt und Übernachtungen, und schenken Sie an Weihnachten einen Gutschein, der sich in einem der literarischen Wanderbücher verbirgt. Und unterwegs lesen Sie sich gegenseitig etwas vor.

Geschenktipp 6: Texte in Musik verpackt

Hier rein, da raus»TEXTE – was sonst!?« steht auf der neuen CD von Heinz Rudolf Kunze. Vertont sind sie von Räuberzivil mit akustischen Instrumenten. »Hier rein, da raus« lautet der Titel der Doppel-CD, auf denen (der?) auch Texte ganz ohne Musik zu hören sind. Aber vergewissern Sie sich im Vorfeld, ob der Beschenkte Herrn Kunze mag. Wenn nicht, findet er die CD scheiße, und wenn doch, dann hat er sie vielleicht schon. Allerdings: Dem Pony ist das ganz egal.

Hier rein da raus. Audio CD. Rakete Medien. ISBN/EAN: 4260294853980. 14,99 €  » Bestellen bei amazon.de Anzeige

Geschenktipp 7: Käfer- und Krabbelzeugs

Ein Hörerlebnis ganz anderer Art sind vertonte Texte über Käfer und Spinnen. Ehrlich! Glauben Sie nicht? Dann lesen Sie mal hier weiter. Teil 2 der vertonten »Erinnerungen eins Insektenforschers« widmet sich übrigens der schwarzbäuchigen Tarantel.

Geschenktipp 8: Eine Eisenbahn für Männer

Auch mit diesem großartigen Geschenk führen sie Nichtleser – oft als Synonym für Männer gebraucht – an wunderbare Geschichten heran. François Schuitens Liebesroman über eine Dampflok und ihren Lokführer wartet mit einer kleinen digitalen Überraschung auf.

Geschenktipp 9: Bücher

Oder Sie verschenken einfach mal ein Buch? Aber welches? Schauen Sie sich doch mal bei der Buchhändlerin Ihres Vertrauens um, die freut sich über jede und jeden, der Bücher nicht nur herunterlädt. Erzählen Sie ihr (oder ihm) von der Haptik von Büchern und dem Rascheln von Papier und sie wird sich freuen.

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4 Kommentare

  1. Ich bin zwar kein/e Buchhändler/in und kann deshalb dem Tipp Nr. 9 nicht mal widersprechen, aber ich fühle mich dennoch bemüßigt zu sagen, dass ich einen Schreikrampf kriege, wenn mir das nächste Mal jemand von der Haptik des gedruckten Buches zu erzählen versucht, und dass Texte, wie die FAZ sie gerne zu dem Thema schreibt, dazu beitragen, dass ich inzwischen einen echten Widerwillen dagegen spüre, eine Buchhandlung zu betreten, obwohl ich die an und für sich ganz gerne mag.
    Es gibt bestimmt ganz viele Leute, die die Haptik gedruckter Bücher schätzen und trotzdem eine völlig vernünftige Einstellung zu E-Books haben. Aber weil mir noch nie einer über den Weg gelaufen ist, bin ich da zurzeit ziemlich übersensibel.

  2. Sorry, aber Kalender gehen schonmal gar nicht.
    Das kommt an Einfallslosigkeit sogar an Gutscheine heran.
    Und dann heißt es beim nächsten Besuch: “Warum hast du denn nicht mein schönes Clowns/Katzen/Strandmotiv-Kalender aufgehangen?

  3. Guten Tag zusammen,

    von Ihren Vorschlägen bin ich doch sehr enttäuscht, und das hat verschiedene Gründe.
    Ich bin ein literarisch interessierter Mann und finde es nicht mehr witzig, wenn es “Ein Buch auch für Männer” gibt. Das ist ausgemachter Schwachsinn, dass Männer nicht lesen.
    Sehr innovativ sind Ihre Vorschläge auch nicht, den Kindle gibts schon länger und an “Literarisches” reichen Ihre sonstigen Ideen nicht heran.
    Die Krönung hingegen ist die erste von mir gesehene Benutzung des Wortes Scheiße in einem angeblich seriösen Beitrag.
    Können Sie meine Enttäuschung verstehen?
    Grüße trotz allem, man kann ja dran arbeiten
    Edgar

  4. Ja, da gibt es sicher noch viel mehr zu verschenken, als Clemens J. Setz “Indigo”, spannend, daß das als Buch für Männer beworben wird. Am besten die zu beschenkenden Fragen, was sie sich wünschen oder ihre Bücherblogs und Leselisten studieren, damit man nichts doppelt trifft, was mir bei meinen literarischen Geburtstagsfesten sehr häufig passiert, man kann es auch mit Gutscheinen versuchen, da kann dann nichts schiefgehen, also auf in schöne Weihnachten und viel Spaß beim Lesen, ich habe noch ein paar Bücher meiner Leseliste aufzulesen, bin aber trotzdem schon sehr gesapnnt, was das Christkind bringt. Den Clemns J. Setz würde ich übrigens auch als Frau gerne nehmen.

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