Anzeige
StartseiteE-BooksSchwarz getestet: Was bietet Amazons überarbeiteter 49-Euro-Kindle?

Schwarz getestet: Was bietet Amazons überarbeiteter 49-Euro-Kindle?

Die zwei Kindle-Brüder - Neu und alt. Viel hat sich außer Farbe und Preis nicht getan.[Hinweis: Seit September 2014 ist dieses Modell nicht mehr lieferbar. Es wurde durch eine Variate mit Touch-Display ersetzt (Testbericht hier).

Im März 2016 hat Amazon jedoch noch eine Art Zwangsupdate für dieses Gerät und das Vorgängermodell veröffentlicht, um es weiterhin nutzen zu können. Ohne dieses Update können keine E-Book mehr aus dem Shop oder der Cloud auf das Gerät geladen werden.

Alle Infos dazu finden Sie auf einer Sonderseite von Amazon. Zudem finden Sie in diesem Beitrag des literaturcafe.de Tipps, wie Sie ein Update einspielen.]

Knapp ein Jahr nachdem Amazon den »kleinen« Kindle für 99 Euro auf den deutschen Markt brachte, wird seit dem 10. September 2012 eine optimierte Version ausgeliefert. Zudem senkte Amazon den Preis für den E-Reader auf 79 Euro, im Juni 2013 dann erneut auf 69 Euro und im September 2013 schließlich auf 49 Euro. Günstiger kann man nicht in die elektronische Amazon-Lesewelt einsteigen. Ursprünglich war das Modell als »Kindle 4« bekannt, doch da Amazon immer mehr Modellreihen anbietet, heißt die Einsteigervariante bei Amazon schlichtweg nur noch »Kindle«.

Vor einem Jahr haben wir die erste Ausgabe des Lesegerätes ausführlich getestet.

Was bietet die neue Ausgabe des Kindle, was der Vorgänger nicht hatte? Wir haben es getestet und waren bei der Software überrascht – wenngleich nicht positiv.

Hardware: Das Gleiche in Schwarz

Die neue Variante des Kindle hat das gleiche Gehäuse, die gleiche Bildschirmgröße, das gleiche Gewicht (170 Gramm) und die gleichen Tasten wie der Vorgänger.

Und dennoch sieht man den Unterschied bereits an der Kartonverpackung!

Der Unterschied ist schwarz.

Die Verpackung ist schwarz, und der neue kleine Kindle ist schwarz und nicht mehr grau wie die erste Version. Tasten und Kindle-Logo sind hingegen weiß bedruckt. Aussehen ist natürlich Geschmackssache, doch das Schwarz lässt das Gerät etwas edler wirken als den Vorgänger. Die dunkle Oberfläche ist relativ unempfindlich, Fingerabdrücke sind kaum zu erkennen.

Der Druckpunkt der seitlichen Blättertasten ist beim neuen Modell etwas geringer als beim Vorgänger, aber das spielt nicht wirklich ein Rolle. Nach wie vor sind diese Tasten der Bonus des Gerätes, denn mit den Tasten blättert es sich ergonomisch angenehmer als durch Tippen oder Streichen wie beim Kindle Paperwhite.

Bildergalerie zum Testbericht

Weiterhin wird das Gerät nur mit einem USB-Kabel als einziges Zubehör geliefert. Wer den Kindle nicht an einem Rechner aufladen will, der bestellt einen USB-Adapter für die Steckdose gleich mit oder erwirbt ihn im örtlichen Elektronikmarkt. Und selbstverständlich passen weiterhin alle Schutzhüllen (siehe Test).

Auch das erste Einschalten und Aktivieren ist identisch wie beim grauen Modell: Unten am Gerät befindet sich der Einschalter, nach der Sprachauswahl kann gleich die WLAN-Verbindung hergestellt werden. Standardmäßig ist das Gerät bereits mit dem Amazon-Account des Bestellers verknüpft. Wer bei Amazon schon ein digitales Bücherarchiv besitzt, der kann sofort auf seine E-Books zugreifen. Auch hier gilt in Sachen WLAN all das, was bereits im Test vor einem Jahr gesagt wurde.

Amazon verkündet, dass der Kontrast bei der neuen Ausgabe verbessert wurde und das Umblättern nun 15% schneller gehen soll. Beides können wir in der direkten Gegenüberstellung bestätigen – wenn man genau hinschaut. Ja, das E-Ink-Display ist geringfügig heller. Abbildungen und Text wirken geringfügig dunkler, und das Umblättern geht geringfügig schneller. Alles geringfügig und kein Quantensprung. Da sich die Pixelauflösung des Displays nicht geändert hat, ist das Schriftbild nicht schärfer geworden, allerdings war und ist es auch so schon sehr gut.

Auffällig beim Test war, dass auf dem Display des neuen Modells bei Grafiken so genannte JPG-Artefakte deutlicher zutage treten. Auf dem alten Displays waren diese unschönen Muster weniger sichtbar (siehe Bildergalerie).

Auch die anderen Hardwarespezifikationen sind gleich geblieben, und das neue Modell besitzt weiterhin keinen Lautsprecher und keinen MP3-Player und es gibt keine Variante mit Mobilfunkanbindung.

Was hat sich bei der Software getan? Gibt es neue Funktionen?

Spannend ist natürlich die Frage, was sich »unter der Haube« getan hat und ob das neue Modell neue Funktionen mitbringt. Der in Deutschland noch nicht angekündigte »Kindle paperwhite« soll beispielsweise anzeigen, wie lang die Lesezeit bis zum Kaptitelende betragen wird. Und die Software des Kindle Touch bringt eine »Röntgenfunktion« mit, mit der man das Auftauchen von Charakteren und Orten im Text besser verfolgen kann.

Was zeigt also der Vergleich der Softwareversionen?

Nichts!

Beziehungsweise: Der schwarze Kindle hat genau die gleiche Softwareversion 4.1.0 (Build 1615370055) wie sein grauer Vorgänger. Vorbei also die Hoffnung: keine angezeigte Lesezeit, keine Röntgenfunktion. Und natürlich ist die Menüführung identisch. Die Version 4.1.0 unterstützt bereits Amazons neues E-Book-Format KF8, das mehr Formatierungen des Inhalts ermöglicht.

Fazit

Außer dem jetzt schwarzen Gehäuse und dem geringeren Preis hat sich beim kleinen Kindle merklich nicht viel verändert. Etwas mehr Kontrast und etwas schnelleres Blättern fallen kaum auf. »Modellpflege« nennt man das wohl, denn wer das graue Modell besitzt, braucht sich das schwarze nicht zu kaufen. Wer jedoch noch keinen Kindle hat, der mag bei diesem günstigen Preis nun den Einstieg wagen. Hierfür gilt all das, was der Test im letzten Jahr ergab.

Schade, dass man dem kleinen Kindle nicht eine neue Softwareversionen mit mehr Funktionen gegönnt hat. An der Hardware kann es sicher nicht liegen. Die im Vergleich zu den anderen Modellen spärlichen Funktionen sind allein der Produktpolitik geschuldet.

Als reines E-Ink-Lesegerät hat Amazon Deutschland derzeit nur noch den Touch mit WLAN im Angebot. Die 3G-Variante des Touch scheint ausverkauft, da es in den USA schon den Nachfolger »Kindle paperwhite« zu bestellen gibt.

Wer also während der Lektüre kaum Textanmerkungen macht und keinen eingebauten MP3-Player benötigt, der kann bedenkenlos zum 49-Euro-Modell greifen, dessen Blättertasten in der Bedienung unschlagbar sind.

Kindle, 15 cm (6 Zoll) E Ink-Display, WLAN (Vorgängermodell – 5. Generation). Elektronik. Amazon. ISBN/EAN: 0814916017782. EUR 49,00 (Bestellen bei Amazon.de)

Nachtrag vom September 2014:
Gerät wurde durch neue Generation mit Touch Display ersetzt

Seit September 2014 ist das hier getestete Modell nicht mehr lieferbar. Es wurde durch die neue Generation mit einer berührungsempfindlichen Lesefläche ersetzt. Den ausführlichen Test dieses neuen Modells lesen Sie hier.

Weitere Tipps finden Sie in unserem E-Book für Amazons Kindle

Cover der 6. Ausgabe: Amazon Kindle: Eigene E-Books erstellen und verkaufenIn unserem E-Book »Amazon Kindle: Eigene E-Books erstellen und verkaufen« finden Sie weitere Tipps zur Erstellung digitaler Bücher.

Kaufen Sie das E-Book und werden Sie Teil des Experiments, über das wir in unserem Erfahrungsbericht ständig Aktuelles schreiben. Außerdem freuen wir uns über Ihre Amazon-Rezensionen zu diesen Titel.

Zum Lesen des E-Book benötigen Sie kein Kindle-Gerät. Amazon bietet kostenlose Lese-Software für Kindle-Bücher auch für mobile Geräte (iPhone, iPad, Android oder Desktop-PC und Mac an. Einmal erworbene Kindle-Bücher können Sie auf allen Geräten lesen.

Wolfgang Tischer: Amazon Kindle: Eigene E-Books erstellen und verkaufen - 6., nochmals erweiterte und überarbeitete Ausgabe [Kindle Edition] für Amazon Kindle (alle Modelle) und die entsprechenden Apps für iPhone, iPad, Android, Mac und PC, 2012. literaturcafe.de.
E-Book für 2,99 Euro bei Amazon kaufen

Weitere Beiträge zum Thema

Schreiben Sie einen Kommentar

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein.
Bitte geben Sie Ihren Namen ein