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Pragmatismus statt Fundamentalismus

Nochmal Rechtschreibreform und zwei lesenswerte Artikel zum Thema. Klaus Harpprecht fordert in der taz ironisch-polemisch “Nieder mit dem DUDEN!” und findet, dass ein wenig Anarchismus der Sprache nicht schaden kann.
Differenzierter und sachlicher hingegen der Artikel von Roman Bucheli in der NZZ, den man unbedingt lesen sollte. Zitat: “Bedenklich stimmt es, wenn die genannten Grossverlage die Abkehr von der neuen Regelung nun unter die etwas demagogische Begründung stellen, die Mehrheit der Bevölkerung sei gegen die neue Orthographie. Denn ginge es danach, so wäre vermutlich jede Rechtschreibregelung überflüssig.” und “Die Rechtschreibreform wird heute aus dem gleichen fundamentalistischen Geist heraus bekämpft, aus dem sie entstanden ist.”.
Liest man das Interview mit SPIEGEL-Chef Stefan Aust (warum eigentlich nicht Stephan?) in der FAZ am Sonntag, dann spürt man diesen Fundamentalismus sehr deutlich. Hier in der Redaktion haben wir noch den Satz des ehemaligen Tagesthemen-Chefs Hans-Joachim Friedrichs im Ohr: “Ein Journalist sollte sich nie mit einer Sache gemein machen – auch nicht mit einer guten”. Von solchen Grundsätzen ist man beim SPIEGEL offensichtlich weiter entfernt als je zuvor.

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