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philosofiX
von Elvira Volckmann

ein X verlässt sein alphabet
was keiner dort so recht versteht
"was du da machst, das ist verkehrt
gemeinsam sind wir nur was wert"

doch als drittjüngstes kind
schlägt es die mahnung in den wind
es wandert in die welt hinaus
und löst ein großes chaos aus

"das X ist los, das X ist los"
manch beine finden das famos
"tät das Gleiche doch das o"
seufzen andre hoffnungsfroh

im bund die lachende dritte
ist die zänkische Xanthippe
"endlich hab ich meine ruh
blödes X - weg bist du
doch zickig bleib ich weiterhin
auch wenn ich ohne namen bin"

die heXe ist total geschafft
das X nimmt ihr die zauberkraft
moritz muss von maX sich trennen
niemand wird ihre streiche kennen

die schweine laufen froh umher
keiner grillt ihre haXen mehr
traurig aber ist der clown
wer mag ihn ohne faXen schon

die miXer werden arbeitslos
was macht die arme niXe bloß
Xaver, X - mas, Xylophon
alle wären schnell verlorn

y- ohne X-chromosom ?
da hilft auch nicht der papst im rom
es gäb die menschen einfach nicht
wär die moral von dem gedicht

dem X wird klar, das darf nicht sein
und brav reiht es sich wieder ein
denn des menschen verstand
erst das alphabet erfand

© 1998 by Elvira Volckmann. Unerlaubte Vervielfältigung oder Weitergabe - gleich welcher Art - verboten.

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