Es war mir unerklärlich. Satz von Galina Boschmann, Moers Die Geschichte zum Satz: Die Treppe knirschte und knackte unter jedem Schritt, ganz gleich, wie vorsichtig ich auch auftrat. Als ich schließlich unten angekommen war, ohne Stimmen zu hören, war ich heilfroh. Licht machte ich keins. Das Bad war am Ende des Flurs gleich neben der Küche. Gegenüber von der Küche war die Kellertür. Sie stand offen. Ich ging ins Bad, nahm den Föhn aus dem Schrank und wollte mich auf den Rückweg machen, als ich dieses Geräusch hörte. Ein tiefes Gurgeln vielleicht, ich konnte es nicht bestimmen, ein seltsames Gluckern, jedenfalls ein Geräusch, das wegen der Stille, die im und ums Haus herrschte, doppelt so laut schien. Ich blieb stehen und sah, dass im Keller zwei rote Augen glühten. Ich war erst einmal da unten gewesen, der Keller war mir also noch so fremd wie der Mond, und selbst wenn ich ihn schon erkundet hätte, Keller hatten immer etwas Unheimliches. Die roten Augen blinkten, das Geräusch wurde doppelt so laut. Ich wollte nicht eine Sekunde länger hier unten sein. Ich gab Gas, polterte die Treppe hinauf wie von allen guten Geistern verlassen, jagte durch den Flur in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir. |